Eine neu eingetrudelte Kandidatin plagt in der aktuellen Folge von "Bauer, ledig, sucht ..." die Schlaflosigkeit: Überall ertönen auf dem Bauernhof ungewohnte Geräusche. Aber während sie sich ebenso herumwälzt wie der bislang leer ausgegangene Bauer Robert, wird wenigstens anderswo der gesunde Tiefschlaf gefördert.

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Durchschnittlich acht Stunden Schlaf braucht der erwachsene Mensch pro Tag, um Körper und Geist ausreichend erholt zu halten. In der Woche macht das 56 Stunden, im Jahr also ganze 2.912 Stunden.

Die gute Nachricht: Mit "Bauer, ledig, sucht ..." kann man schon etwas über 3,57 Prozent des wöchentlichen Bedarfs abdecken.

In dieser friedlichen Sendung stört nichts, aber auch gar nichts die Ruhe für den Tiefschlaf. Sicher, Marco Fritsche moderiert recht laut – aber er macht es ja sparsam verteilt über die einzelnen Folgen, und dann ohne grössere Lautstärkeschwankungen, um das wohlige Wiegegefühl möglichst wenig zu beeinträchtigen.

Es wäre selbst nervenaufreibender, direkt am stillen Busen der Natur zu rasten, als sich in den Armen dieser Sendung zu wiegen.

Das leise Gebimmel der Kuhglocken, das im echten Leben so schlafzehrend wirken kann, wird hier nur als sanfter Klangtupfer eingesetzt; keine Tiere sabbern einem plötzlich auf den Kopf, und die Mitmenschen sind in ihren gemurmelten Gesprächen so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass man sie getrost ignorieren kann.

Ein geräuschvoller Hof

Weit weniger selig schläft dagegen die Hofdame von Bauer Urs, der einen abgeschiedenen Bergbauernhof pflegt. Marlis wurde die ganze Nacht von Geräuschen wachgehalten, weshalb sie schon kurz nach ihrer Ankunft über einen sofortigen Auszug nachdenkt.

Urs führt sie durch sein Domizil, um sie mit den möglichen Geräuschquellen auf seinem Hof vertraut zu machen: Tiere. Holz. Noch mehr Tiere.

Sollte sich ein schwebendes Laken mit rasselnder Kugel auf dem Dachboden verstecken, wird es bei der Besichtigung wohlweislich ausgeklammert.

Marlis erweist sich als durchaus interessiert am Betrieb und den Tieren zugeneigt. Es hilft aber nichts: Der gesunde Schlaf ist eben wichtiger, und "Bauer, ledig, sucht ..." zu schauen fällt in ihrem Fall natürlich flach.

So zieht sie also in ein nahegelegenes Hotel, von wo aus sie den Bauernhof nicht mehr hört. Urs zeigt sich verständnisvoll und will die Dame trotzdem näher kennenlernen.

Vielleicht gibt das Hotel ja bei einer längeren Beziehung Jahresrabatt auf das Zimmer?

Eine kurze Verschnaufpause

Auch Bauer Robert wird um seinen wohlverdienten Schlaf gebracht. Da hat er nun schon eine Hofwoche überstanden, die sein Single-Dasein nicht beenden konnte – und wird nun von Freunden belagert, die ihn zu einer zweiten Chance überreden wollen.

Gleich mehrere dieser Menschen tauchen auf, die Robert daran erinnern möchten, dass er ja mehr als einen Liebesbrief erhalten hat.

Robert geht in sich, grübelt, denkt nach, sinniert, wägt ab, rätselt, überlegt, betrachtet die Situation von allen Seiten – und lässt sich dann einen weiteren Stoss an Liebespost bringen, die er sorgsam öffnet und deren Inhalt er mit Bedacht in sich aufnimmt.

Wenn man Kritik an "Bauer, ledig, sucht ..." äussern wollte, dann kann höchstens moniert werden, dass der Entscheidungsprozess von Robert derart schnell abgefrühstückt wird.

Man hätte ihn vor, während und nach dem Sinnieren, Überlegen, Rätseln, Nachdenken etc. zum Beispiel auch noch auf ausführliche Tageswanderungen schicken können. Immerhin haben wir diese Woche noch 54 Stunden Schlaf abzudecken!

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