Egal, wie oft die Vorschau so tut, als könnte gleich etwas Dramatisches geschehen: Bei "Bauer, ledig, sucht" bleibt nach wie vor alles friedlich und harmonisch. Selbst Alltagsschwierigkeiten wie anstössige Kalender oder lautes Schnarchen werden hier mit einem Lächeln gemeistert.
Woche um Woche ist es dasselbe Drama mit "Bauer, ledig, sucht": Es will sich einfach kein solches einstellen. Nicht nur, dass hier nie etwas passiert – es wird auch stets sehr ausführlich gezeigt, wie nichts passiert. Was geschieht also in der neuesten Folge? Richtig: Noch weniger.
Die Vorschau sieht das natürlich ganz anders: Da werden jedes Mal bedeutungsschwangere Momente gezeigt, aufgeladen mit ominösen Sätzen, als könnte die heile Welt dieser Show jeden Moment in sich zusammenfallen. Sie tut es freilich nie.
Raus mit der nackten Konkurrenz!
Diesmal lockt uns die Vorschau mit einem weiblichen Übergriff auf männliche Grundrechte: Die gute Esti will empört die Kalender mit den halbnackten Mädels von Resis Wänden entfernen. Er soll gefälligst nur noch sie ansehen. Potzblitz, solches Kunstbanausentum muss doch zum lautstarken Konflikt führen!
Stattdessen lächelt Resi freundlich. "Ich finde es toll, dass Esti zeigt, wenn ihr etwas nicht gefällt", meint er mit Blick auf seine jetzt kahlen Wände. Vielleicht waren die Kalender ja auch schon vom vergangenen Jahr.
Tagsüber wird geschnitzt ...
Bei Walter und Doris gibt es solche Problemchen nicht: Da läuft seit ihrer Ankunft alles bestens, die beiden sind glücklich, jetzt planen sie ihr gemeinsames Zusammenleben. Wobei das Wort "Planung" vielleicht übertrieben scheint: Sie bleibt halt bei ihm, und dann gehen sie ein wenig spazieren. Und sie kümmern sich um die Blumenkästen vor dem Haus.
Als Teenager würden sie jetzt noch ihren Namen in einen Baumstamm ritzen. Aber sie sind ja Pensionisten und beackern mit ihren Messerchen deswegen lieber bequem zuhause zwei quadratische Holzbretter, in die sie "Walter" und "Doris" schnitzen. Auf welches Brett kommt eigentlich das "und"?
Schon ein paar Folgen zuvor hatten sie ihre Namen in das Willkommensschild über der Tür geritzt. Ein schönes Hobby für die gemeinsame Zukunft! Hoffentlich kommen sich die beiden aber, wenn sie sich in den nächsten Jahren durch die gemeinsame Wohnung schnitzen, nicht ins Gehege, auf welchen Stücken welcher Name stehen soll: "Wieso ritzt du 'Doris' in den Schrank? Der gehört mir!"
... und nachts wird gesägt
Doris bringt übrigens ein essentielles Instrument für ein friedliches Miteinander mit: einen Ohrenschutz, den sie sich über den Kopf ziehen kann, falls Walter nachts schnarcht. Sie weiss offenbar nicht, dass Männer schnarchen müssen, um ihre Frauen zu beschützen: Das Geräusch vertreibt nämlich die wilden Tiere.
Ob Walter tatsächlich im Schlaf sägt, erfahren wir leider nicht. Immerhin bleiben wir in der Gewissheit, dass Doris sanft schlafen wird. Ganz so wie wir vor dem Fernseher.
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