Nicht jeder Schuss ein Treffer – das muss der gottesfürchtige Stefan in dieser Woche bei "Bauer, ledig, sucht" erfahren. Da ist es doch besser, wenn man die Beziehungsarbeit den anderen überlässt und sich wie Landwirt Benjamin zurücklehnt.
Die Gewehre sind im Anschlag, das wachsame Auge sucht sein Ziel. Ein kurzes Zucken mit dem Finger, und schon rast die Kugel durch den Lauf - aber landet leider nicht da, wo sie hin sollte.
Die Bauern schiessen diese Woche scharf, doch in schönster Serientradition passiert dabei nichts, was den Pulsschlag des Zusehers irgendwie beeinträchtigen könnte. "Bauer, ledig, sucht" ist die einzige Fernsehshow, bei der selbst tödliche Waffen nicht beim Einschlafen stören.
Wer da Blei in die Luft pumpt, ist Bauer Franz, der wahrscheinlich sonst nichts mehr mit seiner hochgeschätzten Sabine anzufangen weiss. In einer der letzten Folgen haben sie die Luft aus Heliumballons eingeatmet. Jetzt hat sich Franz für eine noch "romantischere" Tätigkeit entschieden. Nächste Woche gehen die beiden vielleicht noch zu einem Versicherungsmakler.
Gott sei Dank hat das ein Ende!
Sein Ziel verfehlt hat auch der fromme Stefan, was die Bekehrung seiner Hofdame Debby angeht. Trotz zahlreicher Gebete und regelmässiger Erwähnung des Herrgotts hat er es nicht geschafft, dass sie seine Gefühle erwidert.
Und so verabschiedet sie sich heute von ihm und bleibt dabei so diplomatisch wie eh und je: Sie wollen Freunde bleiben, und demnächst kommt sie ihn besuchen.
Die erbaulichen Broschüren über Enthaltsamkeit und Abtreibungsproblematiken, die Stefan ihr schon zur Begrüssung aufs Bett gelegt hatte, lässt Debby zurück.
Jemand anderes könnte sie ja dringender gebrauchen. Ganz ohne spirituellen Beistand muss sie den Hof aber nicht verlassen: Stefan schenkt ihr zum Abschied noch einen Rosenkranz samt Betriebsanleitung. Er weiss eben, was Frauen schwach macht.
Von der Torte zur arrangierten Ehe
Da hat Bauer Benjamin schon weit bessere Karten: Seine Hofdame, mit zarten 21 Jahren noch eher ein Hofmädchen, verfolgt "Bauer, ledig, sucht" schon seit Jahren und wollte so gerne selber einmal dabei sein. Und Benjamin, der ihr diesen Traum ermöglicht, kann im Prinzip gar nichts verkehrt machen: Seine Eltern erledigen nämlich alles für ihn.
Schon bei der Auswahl der Frau waren die beiden nicht nur beratend zur Stelle, sondern nahmen das Ruder gleich in die Hand: Mit allen möglichen Einwänden haben sie die Liebespost an Benjamin beiseite gewischt, bis Leas Brief endlich ihre Zustimmung fand.
Auch Lea überlässt nichts dem Zufall: Sie hat sicherheitshalber eine Aargauer Rüeblitorte für Benjamins Eltern mitgebracht. "Das ist wichtig", erläutert sie. "Wenn man dort heiratet, heiratet man die ganze Familie." Aha.
Praktischerweise muss Benjamin auch kein Wort sprechen: Während er sich genüsslich über die Torte hermacht, wird Lea von den Eltern befragt. Warum sie sich für ihren Sohnemann entschieden habe, will die Frau Mama wissen. Und: Was bedeutet das auffällige Tattoo am Arm?
Ganz einfach: Das ist ein Kompass, der zum Vater, zum Sohn und zum Heiligen Geist zeigt. Lea, bist du dir sicher, dass du den richtigen Bauern angeschrieben hast? Wir kennen da so einen netten Burschen mit tollen Broschüren …
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