Grosse Aufregungen stehen in der beschaulichen Welt von "Bauer, ledig, sucht ..." an: Hofdamen wollen nicht länger im Unklaren leben, es braucht Gefühle! Und dann droht auch noch eine Vegetarierdebatte das Liebesglück zu stören.
Ein schwerwiegendes Drama zeichnet sich am Horizont von "Bauer, ledig, sucht ..." ab: Die Vorschau zeigt Hofdame Sylvia, die ihrem Bauern Christian beim Abendessen gesteht: "Ich bin Vegetarierin." Christian senkt das Haupt.
So fangen moderne Auseinandersetzungen an: Vorbei die Frage, wer arbeitet und wer das Haus hütet - heute kommen richtige Hämmer auf den Esstisch. Isst du noch oder ernährst du dich schon?
Man erwartet, dass jeden Moment Daniel Fohrler in die Küche schneit und eine Talkrunde beginnt. Vielleicht kommen ein paar Doktoren dazu, ein schnauzbärtiger Rocker wirft feixend den Grill an, und ein Mädchen mit Brille streichelt demonstrativ ein Huhn. Wird die Liebe von Christian und Sylvia diese Belastung überstehen?
Nach langen Tagen endlich Klarheit!
Bevor es so weit ist, dürfen aber erst noch einige andere Paare an die Fernsehfront. Sanja zum Beispiel, die Hofdame von Erich, "will endlich Klarheit", wie uns ein Untertitel verrät.
Immerhin kennen sich die beiden ja nun auch schon drei oder vier Tage – da ist ja keinesfalls zu viel verlangt, endlich über die Zukunft Bescheid zu wissen. Werden Erich und Sanja auf Ehe, Kinder, Alter und eine gemeinsame Grabstätte zusteuern oder wird bei ihnen nur die Liebe den Quotentod sterben?
Erich zögert jedenfalls, sich ganz dem Glück hinzugeben, weswegen der Sprecher einleuchtende Weisheiten vom Stapel lässt: "Menschen sind wie Holz", lernen wir. "Sie müssen nach einer Beziehung lange genug lagern, um wieder Feuer zu fangen."
Sanja und Erich sind aber wohl eher wie eine Bedienungsanleitung: Egal, wie weit man kommt, es wird einfach nicht spannender. Oder sind sie wie eine falsch aufgestellte Mülltonne? Offen für jeden Blödsinn, aber niemand wird sie je abholen?
Trauriger Cowboy
Auf Isabels Ranch muss Aushilfs-Cowboy Roger derweil immer noch seine Qualitäten als Lebens- und Geschäftspartner unter Beweis stellen - auch wenn sein Konkurrent Tom längst heimgeschickt wurde.
Trotzdem: Vom Typ her sind sie beide eben sehr unterschiedlich. Isabel strahlt mit schier unendlicher Energie ihr Umfeld nieder, während Roger eher wie ein Schluck Wasser in der Kurve hängt.
Im Interview bezeichnet er Isabel als "Powerfrau", und man merkt, dass ihn alleine das Wort schon sehr müde macht. Dennoch traut er sich, sie diesbezüglich zur Rede zu stellen. "Hast du eine traurige Seite? Hast du andere Emotionen?", fragt er treuherzig. Sie meint, sie sei tatsächlich meistens gut aufgelegt.
"Ich kann nicht immer nur lachen", meint Roger vorsichtig, und man befürchtet, dass ihm jeden Moment die Tränen kommen. Wenn Menschen wie Holz sind, dann ist Roger Treibholz.
Das Vegetarier-Drama
Am Ende der Sendung ist es endlich so weit, die wiederholten Ankündigungen werden Wirklichkeit: Sylvia gesteht Christian, dass sie Vegetarierin ist. Oh Gott, wie wird Christian mit dieser Beichte umgehen?
Es passiert, was passieren muss: Nichts. Absolut gar nichts. "Ich habe kein Problem damit", meint Christian. Ende des Themas.
Schliesslich ist das Reality-TV, und da sind die Menschen nicht wie Holz, sondern wie Wäschetrockner: Egal, wie oft man einschaltet, sie produzieren doch nur heisse Luft.
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