Während die Fernsehfamilie der Single-Bauern immer grösser wird, unternehmen die übrigen Kandidaten einen Ausflug mitgenommen. Und was erwartet sie dort? Heitere Spiele und Bastelaufgaben – und natürlich lange Gespräche über Dinge, die schon seit Wochen klar sind.

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Nach über drei Monaten könnte man meinen, dass bei "Bauer, ledig, sucht" bald der Nachschub ausgeht. Aber weit gefehlt: Gleich zu Beginn der neuen Folge wird der neue Landwirt Franz vorgestellt - etwas unrasierter als noch auf seinem Bewerbungsvideo.

Sein Bruder erklärt, dass eine potentielle Herzensdame bei ihm vor allem Geduld bräuchte. Keine Sorge - wenn sie auch nur eine Folge dieser Show komplett gesehen hat, dann bringt sie den nötigen langen Atem ganz sicher mit.

Beim Öffnen der Liebespost beweist er dann selber nicht viel Geduld: Ein Brief ist ihm zu unleserlich geschrieben, weshalb er ihn gleich beiseitelegt. Viel ansprechender findet er die Worte von Carmen, die ankündigt, sie könnte glatt 100 Seiten schreiben. Wir sind uns sicher, dass 3+ die dann auch alle in Ruhe vorlesen wird.

Altersgerechtes Tagesprogramm

Dabei ist eigentlich die heutige Folge schon eine Sondersendung: Die Bauern und ihre Kandidatinnen werden von Marco Fritsche und seiner blonden Beihelferin Christa Rigozzi auf eine Exkursion geführt. Das ist in etwa so wie der Wandertag in der Schule: Man ist froh, nicht beim üblichen Programm sitzen zu müssen, aber noch lieber würde man komplett schwänzen.

Diejenigen, die zum Ausflug angetreten sind, werden in zwei Gruppen aufgeteilt: Fritsche schnappt sich die Damen, während Rigozzi sich mit den Männern sowie mit "Cowgirl" Isabel verlustigt. Letztere tritt wie gehabt im stilechten Cowboyhut auf und erinnert damit an grosse Schweizer Westernklassiker wie … äh, also wie … ja, genau.

Damit seinen Mädels nicht fad wird beim Ausflug, hat sich Fritsche ein umfassendes Programm für seine Gruppe ausgedacht: Zunächst mal müssen sie einen Esel bändigen. Danach dürfen sie eine Vogelscheuche bauen.

Und das Spektakel geht munter weiter: Später am Tag sollen die Damen auch noch mit Zeichenblock und Malstift bewaffnet Porträts ihrer Herzbuben anfertigen. Spätestens jetzt kommt die Frage auf, ob die Zielgruppe der Sendung auf ein Publikum im Kleinkind-Alter abzielt.

Gefühlstalk am Wasser

Immerhin macht Christa mit ihrer heiteren Partie das, was Männer sowieso den ganzen Tag über machen: Sie rudert mit ihnen über den See, lässt die Herren den Grill anwerfen und gibt ihnen ausgiebig Gelegenheit, über ihre Gefühle zu reden.

Mit dabei ist auch Bauer Stefan, er erzählt in einer quälend langen Passage, wie er und seine Hofdame Debby nicht zusammengefunden haben. Ein erzkatholischer Mann, der eine ebenso gläubige Frau will, trifft auf eine keinesfalls religiöse Frau – was, in Gottes Namen, kann denn da der Grund dafür sein, dass keine Annäherung stattfand?

Als Christa Stefan beim Rudern aushorcht, meint der, dass er sich eben doch eine Frau mit etwas mehr Pep gewünscht hätte. Ja, das wird sicherlich der Grund für die erfolglose Romanze sein. Wenn Debby doch nur wenigstens einmal spontan ein Spiritual gesungen und mit dem Bau einer Kapelle begonnen hätte!



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