Alles hat ein Ende, nur der Rainer hat zwei: Nachdem der Schäfer in der vergangenen Staffel von "Bauer sucht Frau" seine Kandidatin von der Polizei vom Hof werfen liess, gibt es gleich Nachschub für den unter Hormonstau leidendem Teilnehmer der Kuppelshow. Und er ist nicht der Einzige im Wiedersehens-Special, der auf einmal eine neue Frau an seiner Seite hat.
Das Leben als Single kann hart sein. Alleine aufwachen, sich durch den Tag schleppen, wieder unter die Decke, ganz ohne Betthupferl. Doch es gibt einen Ausweg: "Bauer sucht Frau". Wer hier keine abkriegt, für den ist der letzte Traktor abgefahren. Im Herbst traf sich der jüngste Schwung deprimierter Landwirte vor der Kamera, um der Enthaltsamkeit zu entsagen, jetzt schaute der Kölner Sender nach, wie die Teilnehmer die romantische Zusammenführung überstanden haben.
"Bauer sucht Frau": Gunther, der Mann für die Quote
Zuerst ist Gunther dran. Er war der Mann für die Quote, einer der jedem von uns auch in der Dorfdisco über den Weg laufen könnte, ohne dass man die Nase rümpft. Keine Sprachfehler oder Macken, ein Durchschnittstyp. Vielleicht musste deswegen die Beziehung mit Jenny scheitern. Es gab zu viele andere Angebote. In diese Verlegenheit kommen die Teilnehmer der Show sonst nicht. Deswegen stand für Gunther direkt die nächste Frau bereit. Und wie es der Zufall so will, klingt ihr Name fast genauso.
Statt mit Jenny wacht der Landwirt mit Jessy im Wiedersehens-Special von "Bauer sucht Frau" auf, ganz spontan, sie voll geschminkt, er mit penibel gerichteter Frisur, 14 Kameras und 28 Redakteure um sie herum. Und weil zufälligerweise sein Geburtstag ist, überrascht ihn Jessy mit etwas, was er sich schon immer gewünscht hat: ein Kind! Nun ja, fast. Das kleine Etwas, das da reingetrippelt kommt, macht zwar auch viel Dreck, hat aber nur wenig Ähnlichkeit mit einem Baby. "Leck mich am Arsch, da kommt die einfach mit einem Schwein ins Schlafzimmer!", sagt Gunther begeistert. Willkommen bei "Bauer sucht Frau", wo ein Ferkel fast so dufte ist, wie ein eigenes Kind.
Rolf und Janine haben gemeinsames Interesse: Wurst
Ähnlich schweinisch geht es bei Rolf und Janine zu. Rolf, das war der Landwirt, der es schaffte, zu Beginn der Staffel aus der Show zu fliegen. Eine Frau wollte ihn nicht, die andere nicht die zweite Wahl sein. Glücklicherweise meldete sich die Supermarktkassiererin Janine aus dem Nachbarort. Sie teilt die gleichen Interessen wie Rolf: Wurst. Dementsprechend gibt es die jetzt bei den beiden zu jeder Gelegenheit. Auf einem Brettchen mit der Aufschrift: "Mettach".
Und wie stellen sich die beiden eine romantische Aktivität vor? Genau: Sie machen Wurst. Vielleicht wäre das auch mal eine Idee für einen romantischen Ausflug mit ihrer Liebsten. Einfach mal mit vier Händen tief in die Masse langen und zusammen eine Mettburg bauen. Das kann viel Schönes haben. Oder um es mit den Worten der beiden zu sagen: "Gehn' wir wursten!"
Um die Wurst geht es im übertragenen Sinn auch bei Bauer Ralf. Der ist beim "Bauer sucht Frau"-Special mit seinem Vater im Babygeschäft zu sehen, um sich auf Grosses vorzubereiten. Er probiert eine Tragetasche an, was seine Vatergefühle weckt. Fehlt da nicht etwas? Stimmt, eine Frau! Von Ursula, seiner Angebeteten aus der letzten Staffel ist weit und breit nichts zu sehen.
Wahrscheinlich erging es ihm mit ihr wie bisher mit allen Frauen in seinem Leben: Sie wollte nur Sex. Worauf der Durchschnittsmann mit: "Danke, gern!", antwortet, hat Ralf wohl mal wieder mit Entsetzten reagiert und seine Angebetete ins Kornfeld geschickt. Wozu braucht man schliesslich eine Frau, wenn man direkt Vater werden kann! Spätestens jetzt sollte dem Bauer dringend jemand erklären, wie das mit dem Bienen, Blumen und Mettbrötchen so funktioniert. Sonst könnte Ralf noch sehr lange auf ein Baby warten.
Schäfer Rainer sucht das neue Glück
Rainer hingegen ist bereit. So bereit, wie ein Mann nur sein kann. Er ist wieder Single, denn Krankenschwester Heike log in der letzten Staffel nicht nur beim Alter, sondern besetzte das Schlafzimmer des Schäfers und musste von der Polizei abgeholt werden. Deswegen hat Reiner ziemlichen Druck. Als Moderatorin Inka Bause auf seinem Hof erscheint, schaut er sie an, als wäre sie der letzte Mettigel auf der Hobbykeller-Party seiner Eltern. Glücklicherweise, bevor schlimmeres passieren kann, zückt Bause zwei Briefe von Frauen, die den Notstand Rainers lindern wollen.
Als er die beiden trifft, ist er noch mehr aus dem Häuschen. Eine erklärt ihm schon beim ersten Treffen, dass sie seinen Haushalt schmeissen will! Reiner macht in Gedanken Luftsprünge. Der anderen gefällt seine Ausstrahlung. Seine was? Wo findet RTL bloss immer diese Menschen? Da Rainer aber natürlich nicht Irgendeine zu seiner besseren Hälfte befördern will, prüft er sie erst mal auf die Fähigkeiten, die eigentlich jede Frau besitzen sollte: Schafe fangen.
Eine der Damen, die die ihm gleich die Böden schrubben will, schlägt sich überraschend gut. Rainer kriegt sich kaum noch ein: "Da brauch ich ja nicht mal mehr einen Hund", ruft er. Die Frau, der beste Freund des Menschen. Ihre Gegnerin stellt sich weniger gut an, ist aber zumindest "ganz hübsch und schön".
Rainer steckt also in der Zwickmühle: Sex-Appeal versus billige Haushaltshilfe, das ewige Dilemma. Wie er sich entscheidet, erfahren wir erst am Montagabend. RTL hat das grosse Wiedersehen auf beide Osterfeiertage verteilt. Dann klärt Rainer stellvertretend für alle Männer, was wirklich wichtig ist: Aussehen oder Charakter. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet diese Sendung so eine philosophische Tiefe erreicht. Wir sind beeindruckt und stellen schon mal die Wurstplatte kalt.
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