- In "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" lässt Jannis Niewöhner alle Hüllen fallen.
- Der Schauspieler hat kein Problem damit, sich nackt im Kino zu zeigen, wie er im Interview offenbart.
Regisseur Detlev Buck hat sich mit "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull", der am Donnerstag (2. September) in den Kinos angelaufen ist, an einen Klassiker der deutschen Literatur gewagt. Die Neuverfilmung des Werks von Thomas Mann (1875-1955) trumpft mit einem hochkarätigen Cast auf: Sowohl
Niewöhner übernimmt dabei die Rolle des verarmten Felix Krull, der dank seiner Fähigkeiten als Hochstapler und seinem Gespür für Frauen in der Gesellschaft immer weiter aufsteigt.
Für den Film musste der 29-Jährige vor der Kamera die Hüllen fallen lassen, womit Niewöhner allerdings kein Problem hat. "Mittlerweile wäre es eher komisch, wenn ich keine Nacktszene mehr habe", scherzt der Schauspieler im Interview mit der Agentur spot on news. Ausserdem verrät das Nachwuchstalent, was er an seinen beiden Co-Darstellern besonders schätzt, warum er den Lockdown genossen hat und was seine Traumfrau mitbringen muss.
Herr Niewöhner, wie war die Zusammenarbeit mit den anderen beiden Hauptdarstellern Liv Lisa Fries und
Jannis Niewöhner: Grossartig. Mit Liv bin ich direkt mit dem Auto von Berlin nach München gefahren. Wir haben uns auf Anhieb sehr gut verstanden. Liv hat eine unfassbare Freiheit in ihrer Art und Weise, das Leben anzugehen. Mit David war es so angenehm, wie es nur sein kann. Er ist einfach ein feiner Mensch. Ein toller Schauspieler, mit dem es Spass gemacht hat, zu spielen.
Haben Sie auch ausserhalb des Sets miteinander Zeit verbracht?
Auf jeden Fall. Wir waren alle in München und haben uns abends immer getroffen. Mal zum Essen oder wir waren im Englischen Garten. Wir haben ein paar Dinge zusammen unternommen. München gefällt mir.
"Wir sind alle nackt unter unseren Klamotten"
Im Film haben Sie ein paar Nacktszenen - mit Liv Lisa Fries oder Maria Furtwängler. Ist das für Sie eine Überwindung?
Ich habe mich daran gewöhnt. Mittlerweile wäre es eher komisch, wenn ich keine Nacktszene mehr habe. Dann würde ich mich wahrscheinlich unwohl fühlen (lacht). Ich frag mich manchmal, warum das überhaupt ein grosses Thema ist. Wir sind alle nackt unter unseren Klamotten. Viele machen ein grösseres Ding daraus, als es eigentlich ist. Klar ist es nochmal etwas anders, wenn andere Leute beim Drehen zuschauen. Das hat man zu Hause nicht. Ich habe mich aber daran gewöhnt.
Der Film ist auch eine Liebesgeschichte zwischen Felix und Zaza. Die beiden sind sich vom Charakter sehr ähnlich. Muss das bei Ihrer Traumfrau auch so sein?
Nein, nicht unbedingt. Natürlich braucht man Dinge, die man teilen kann. Es ist schön, wenn man den gleichen Blick auf die Welt hat. Andererseits finde ich es gut, wenn man sich neu inspirieren lassen kann. Ob in Freundschaften oder in einer Beziehung. Sie sollte ausserdem immer sie selbst sein. Aber auch ein Bedürfnis nach Freiheit haben, unabhängig sein. Also eigentlich alles, wofür auch Zaza steht.
Die Dreharbeiten mussten Corona-bedingt unterbrochen werden. Wie war das für Sie?
Das war traurig. Wir hatten sechs oder sieben Tage gedreht und waren alle sehr glücklich über den Teamgeist und die ersten Drehtage. Es hat sich nicht gut angefühlt, in diesem Moment unterbrechen zu müssen. Einfach weil man nicht wusste, ob wir da wieder hinkommen. Für mich hatte die Zeit aber etwas Gutes. Ich hatte frei und konnte mal richtig runterkommen. Ausserdem hat man sich umso mehr gefreut, als es mit dem Drehen weiterging. In der Produktion wurde viel Wert darauf gelegt, dass alle Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden, uns aber gleichzeitig das Gefühl gegeben wird, dass wir die gleiche Freiheit haben wie vorher.
Jannis Niewöhner durfte trotz Corona in Lissabon drehen
Einige Szenen wurden in Lissabon gedreht. Wie neidisch waren Freunde und Familie, als Sie während der Coronakrise dorthin fliegen durften?
Das war ein grosses Glück. Ich habe danach noch einen Film gedreht. Während des zweiten Lockdowns war ich mit 70 Leuten am Set und konnte weiterarbeiten und kreativ sein. In Lissabon sind wir leider nach den Dreharbeiten direkt wieder zurück. Aber es hat gereicht, um abends am Wasser zusammen zu essen und an den Strand zu fahren. Ich bin zum Beispiel bei der Szene, in der Zaza und Venosta am Strand sitzen, mit ans Meer gefahren und habe zugeschaut.
Sie leben in Berlin. Wie haben Sie dort den Lockdown erlebt?
In Berlin war die Situation wie überall sonst. Das öffentliche Leben wurde zurückgeschraubt und es war weniger los. Mir persönlich hat das sehr gutgetan. Ich hatte einfach das Glück, keine finanziellen Nöte zu haben und musste eine Pause einlegen, die ich schon lange machen wollte. Deshalb war es eine wichtige Zeit für mich. Ich will die Pandemie nicht verherrlichen, aber ich hatte auch Vorteile dadurch. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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