Ein Altenpfleger wird erschossen und das ganze Heim jubelt: In der zweiten Folge der neuen "Bestatter"-Staffel, "Letzte Runde", kommen rüstige Rentner als Mörder in Frage – oder war es doch der nervöse Heimleiter?

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Zu viel frische Luft kann gefährlich werden: Da geht der Herr Bülow abends ganz friedlich mit seinem Hund auf der Baustelle Gassi, der Regen umschmeichelt sanft das Gesicht – und dann wird der gute Mann noch vor dem Vorspann von einer nicht erkennbaren Figur in Schwarz erschossen!
"Ach, Sie sind's", sind Bülows letzte Worte, woraus wir als Zuseher mit Sherlock-Holmes-Erfahrung schlussfolgern dürfen, dass er seinen Mörder kennt. Warum sagen die in den Krimis eigentlich nie so etwas wie: "Guten Abend, Herr Müller-Rübendorf! Auch noch so spät auf Piste?", bevor sie erschossen werden? Ach ja: Damit wir rätseln dürfen. Dieser Mörder hat jedenfalls keine letzten Worte an Herrn Bülow loszuwerden, sondern lässt die Kugeln sprechen.

Im Heim lebt sich's gefährlich

Herr Bülow war jedenfalls Pfleger in einem Altenheim. Ob er erschossen wurde, weil es zum Nachtisch schon wieder Diätkuchen ohne alles gab? Als Anna-Maria Giovanoli und Reto Dörig im Seniorenstift die Nachricht über Bülows Ableben verbreiten, springt jedenfalls eine alte Dame begeistert auf und klatscht. Ja, sie ist ein bisschen dement, aber dennoch ein untrüglicher Indikator für die Stimmung im Heim: Herr Bülow war höchst unbeliebt bei den Bewohnern.

Somit gäbe es zahllose Verdächtige, aber weil eine "Bestatter"-Folge nur 60 Minuten dauert, klammert die Polizei alle alten Menschen mit Krückstock oder Rollator aus. Die erfreute alte Dame klärt unseren Kommissar noch darüber auf, dass Herr Bülow die alten Menschen schlecht behandelt und beispielsweise an den Rollstuhl gefesselt habe, wenn sie lästig geworden seien. Mitten im Gespräch sieht die leider etwas verwirrte Dame Kommissar Dörig als Wüstling und prügelt auf ihn mit dem Stock ein. Wir sehen: Der Einsatz im Altenheim könnte Dörigs bislang gefährlichster Fall werden. Zum Glück wird der Kommissar von seiner Mutter beschützt, die in eben jenem Heim lebt.

Her mit den Verdächtigen!

Trommeln wir also flugs ein paar ernsthaft Tatverdächtige zusammen. Wie wär's mit dem Bauleiter Stoll, dessen gerade verstorbene Mutter eben jene Frau ist, die an den Rollstuhl gebunden wurde? Wollte Stoll vielleicht mit dem Mord an Bülow das Pflegeniveau im Heim verbessern? Und da ist ja noch eine andere zwielichtige Figur: der Heimleiter. Der schwitzt schon so verdächtig, wenn er mit der Polizei redet, und ausserdem hatte er Spielschulden bei Bülow, die sich ja nun erledigt haben dürften. Verhaften, alle verhaften!
Während unsere Kommissare ermitteln, geht Bestatter Luc Conrad seinem Job nach: Im Heim gibt es da dank Mama Stoll und Brutalo-Bülow ja viel zu tun. Nebenbei spricht er mit dem Bewohner Giovanni Luca, der nicht mehr lang zu leben hat und nach seinem Tod nach Sizilien überführt werden will. Viel Geld hat der angeblich einst mit der Mafia liierte Herr Luca nicht zu bieten, aber Conrad ist zum Luc, äh, Glück, auch für Low-Budget-Bestattungen zu haben.

Trotz Tod geht das Leben weiter

Die fortlaufenden Geschichten werden in all dem Trubel um tattrige Tatverdächtige nicht vergessen, obwohl hier nicht viel vorangeht. Pathologe Dr. Semmelweis kriegt bei der Arbeit an dem dahingeschiedenen Bülow plötzliche Flashbacks und ruft: "Die Zähne! Die Zähne! Es waren reiche Leute!". Da scheint er seine Nahtoderfahrung, als er Ende der zweiten Staffel niedergeschossen wurde, noch nicht ganz verarbeitet zu haben. Jedenfalls stiehlt er Polizeiakten, um seinem Geistesblitz nachzugehen - und wird dabei nach wie vor von Louis Lauener beobachtet, der per versteckter Kamera und Tablet genau verfolgt, was Semmelweis den Tag lang so treibt. Wenn schon "Bauer, ledig, sucht..." pausiert, muss man sich eben sein eigenes Reality-Fernsehen gestalten.

Eher betrüblich ist die Lage zwischen Anna-Maria und Luc: Die trennen sich nämlich in einem Zimmer voneinander, das genau danach aussieht, als wäre es für eine traurige Trennung gestaltet. Luc ist schwer angeschlagen und bläst Trübsal, aber Anna-Maria, die sich Distanz wünscht, nimmt die Sache locker: "Es ist eine Trennung, kein Todesfall", erklärt sie am nächsten Morgen beiläufig ihrem Kollegen.

Der Mörder war …

Und der Mörder? Ganz nach dem Prinzip zu offensichtlicher Verdächtiger und scheinbar überflüssiger Nebenfiguren entpuppt sich der sizilianische Senior, Giovanni Luca, als Täter. Bülows Hund erkennt ihn, Luc Conrad stellt ihn zur Rede. Luca hat wider Erwarten nichts mit der Mafia zu tun, er wollte sich der armen Frau Stoll zuliebe an Bülow rächen. Nur kurze Zeit nach dem Geständnis erschiesst sich Luca, und Conrad hat schon wieder alle Hände voll zu tun. Bald könnte er in diesem wüsten Heim eine Filiale eröffnen.
Aber vielleicht ist nun Schluss mit der Welt der alten Leute: Nächste Woche ermitteln unsere Mordexperten in der Modebranche, wo ein Model eine unschöne Begegnung mit einem Fahrzeug hat. Was dahinter steckt, erfahren wir in der nächsten Folge von "Der Bestatter" am Dienstag um 20:05 Uhr auf SRF1.

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