Bruce Springsteen, Taylor Swift oder die Beatles: Das sind die besten Musik-Dokus

In "Road Diary - Bruce Springsteen und The E Street Band" nimmt der Boss seine Fans erstmals mit auf eine ganz besondere Reise. Die Doku, die ab dem 25. Oktober auf Disney+ zu sehen ist, gewährt Einblicke in die Entstehung der Live-Auftritte der legendären Band. Angefangen ...

... mit den ersten Bandproben nach der Pandemie über historische Aufnahmen früherer Touren bis hin zu besonders intensiven Momenten hinter der Bühne - kommentiert von den Musikern und Springsteen selbst. Rührend: Fans aus aller Welt kommen zu Wort. Allzu private Einblicke darf man allerdings nicht erwarten. Die Doku ...

... huldigt dem Boss, den Musikern und den Touren - was so verdient wie eben nicht neu ist. Den Menschen hinter dem Star zeigt sie jedoch kaum. Für Die-hard-Fans und alle, die noch ein Konzert vor sich haben, trotzdem Pflichtprogramm.

Neun Grammys, zwei Golden Globes und zwei Oscars: Mit ihren erst 22 Jahren hat Billie Eilish schon Preise für eine ganze Karriere abgeräumt. Doch was für ein Mensch verbirgt sich hinter dem Megastar? "Billie Eilish: The World's A Little Blurry" (Apple TV+) zeigt eine junge Person mit zerbrechlicher Psyche, auf die das Starleben mit all seinen Hochs und Tiefs einprasselt.

Zuflucht findet die junge Billie in ihrem Zuhause. Dort hält sie ihre Gedanken und Songideen in ihrem Tagebuch fest - nebst Zeichnungen von Penissen. Die Doku über Eilish, damals 17 Jahre alt, liefert Nahaufnahmen eines komplexen Charakters voller Selbstzweifel.

47 Megastars in einer Nacht: Was Lionel Richie (Bild), Michael Jackson, Quincy Jones und Stevie Wonder 1985 initiierten, ging in die Musikgeschichte ein. Mit dem Song "We Are The World" schufen sie ein einzigartiges Musikprojekt für den guten Zweck. Die Erlöse des Songs gingen an die Hungernden in Afrika.

"The Greatest Night Of Pop" (Netflix) rekapituliert den enormen Organisationsaufwand des Mega-Projekts. Ausserdem zeigt die sehenswerte Dokumentation, wie Produzent Quincy Jones die Egos der beteiligten Stars moderierte, und unterhaltsame Anekdoten zur Aufnahmesession gibt es auch. Ein Muss für alle Musikfans!

Eine Mammutaufgabe - für einen Beatles-Fan wie ihn aber sicher auch ein Vergnügen: Regisseur Peter Jackson hat 57 Stunden Bildmaterial der Aufnahme-Sessions zum Beatles-Album "Let it Be" gesichtet und aufgehübscht. Das eindrückliche Ergebnis spiegelt die Vitalität einer Band auf der Höhe ihrer Schaffenskraft wider.

John, Paul, George und Ringo in "Get Back" bei der Arbeit zu beobachten, gleicht einem Blick durch das Schlüsselloch auf einige der grössten Momente der Musikgeschichte. Und man lernt über sieben Stunden eine legendäre Band kennen, die trotz ihrer Egos weitgehend harmonisch und voller Inspiration miteinander umgeht.

Die meisten grossen Hits von Amy Winehouse sind autobiografisch. Der herausragende Dokumentarfilm "Amy" (bei JoynPLUS+) zeigt die Songs und blendet dazu die Lyrics ein. Eingebettet in ihre Lebensgeschichte entwickeln sie eine unglaubliche Kraft.

Asif Kapadia geht in seiner Doku chronologisch vor. So taucht man nach und nach ein in das Leben eines Naturtalentes und kriegt auch in Musikform die Erklärungen für alles serviert, was da von Anfang an schiefzulaufen schien. Depressionen, Magersucht, Drogen - "Amy" ist schwere Kost, aber zeichnet ein eindrucksvolles Bild der 2011 verstorbenen Ausnahmekünstlerin.

Einen nachdenklichen Grundtenor bringt auch "Lewis Capaldi: How I'm Feeling Now" (Netflix) mit sich. Seine Debütsingle "Bruises" startete 2017 erst bei Spotify, dann in den britischen Charts durch. Sein Debütalbum erklomm 2019 die Chartspitze. Doch für den nachdenklichen Schotten hatte der Erfolg auch seine Schattenseiten.

Mit viel Feingefühl bildet "Lewis Capaldi: How I'm Feeling Now" das seelische Auf und Ab des Sängers mit markanter Stimme ab - inklusive seines Umgangs mit dem Tourette-Syndrom und seinen Ticks. Doch auch der besondere Humor und der unverfälschte Charakter des bodenständigen Sängers ohne jede Star-Allüren kommen treffend heraus.

Popmusik vom Profi erklärt - nämlich in sechs Kapiteln namens "Auto-Tune", "Sampling", "Reverb", "Synthesizers", "Drum Machines" und "Distortion": Was nerdig anmutet, dürfte selbst Nicht-Musiker begeistern. Es ist schlichtweg mitreissend, wie Mark Ronson die Geschichte der Popmusik über die Wirkungsweisen ihrer technischen Innovationen und Evolutionen aufdröselt.

Der Mischpultkünstler arbeitete mit Top-Stars wie Amy Winehouse, Lady Gaga, Lily Allen, Queens of the Stone Age und Paul McCartney. Dazu ist Ronson selbst Musiker, DJ und überwindet Genregrenzen spielerisch. Ein Mann, der absolut vorurteilsfrei an Musik herangeht und im Mittelpunkt der tollen Apple-Dokuserie "Watch the Sound with Mark Ronson" steht.

Das Siegerlächeln kommt nicht von ungefähr: Weltweit steht Taylor Swift dank Mega-Tournee, Kino-Hit und Swiftie-Mania auf dem Pop-Olymp. Dass selbst für die erfolgsverwöhnte Sängerin nicht immer alles glänzt, offenbart die Netflix-Doku "Miss Americana".

Zwischenzeitlich habe sie einfach mit dem Essen aufgehört, sagt Swift darin: "Es gab Zeiten, wenn ich ein Foto von mir sah, auf dem mein Bauch grösser wirkte, oder wenn jemand sagte, dass ich schwanger aussehe ... das hat mich getriggert und ich hungerte ein wenig."

Die HBO-Produktion "Tina" (unter anderem zum Kauf bei Prime Video) zeigt Höhen und Tiefen in der aussergewöhnlichen Karriere der Soul-, Rock- und Pop-Legende Tina Turner - und das sehr gelungen. Der Film zeigt ihre musikalischen Triumphe und ihr privaten Probleme, etwa die von Gewalt geprägte Ehe mit Ike Turner.

40 Jahre Rock'n'Roll, verpackt in eine vierteilige Doku-Serie: Mit "Thank You, Goodnight: The Bon Jovi Story" blickt Disney+ auf die Historie einer der einflussreichsten Rockbands überhaupt zurück. Mit bisher unveröffentlichten Videos und Bildern kommen die Macher den Musikern in ihrem beruflichen und privaten Wirken nahe.

Dank ihnen erlebte die Popmusik eine Evolution: Die Beach Boys schrieben Musikgeschichte. Mit exklusivem Filmmaterial und spannenden Interviews zeigen die Filmemacher Frank Marshall und Thom Zimny in "The Beach Boys" (Disney+) die Musiklegenden von einer neuen Seite.

Zwar mag Ed Sheeran die Popmusik nicht revolutioniert haben, dennoch ist der Einfluss des Rotschopfes auf das Musikbusiness nicht zu vernachlässigen. Die Liste an Hits des Loop-Station-Künstlers ist lang, seine Alben haben nicht nur in Grossbritannien Nummer-eins-Garantie.

Der Dokumentarfilm "Songwriter" (verfügbar via YouTube) gibt einen spannenden Einblick in die Entstehung seines Albums "Divide" (2017). Für die Platte mietete sich Sheeran mit einer Armada an Musikern und Songwritern in einem Haus ein. So entstand sein bis dato erfolgreichstes Album - inklusive des Top-Hits "Shape Of You".

"Metallica: Some Kind Of Monster" mag fast 20 Jahre alt sein. Das tut der Faszination, die der Dokumentarfilm über Metallica (bei Netflix verfügbar) auslöst, aber keinen Abbruch. Die Aufnahmen liefern extrem intime Einblicke in eine schwierige Phase der Band, mit heftigen Konflikten, gemeinsamen Therapiesitzungen - und in das Entstehen eines grossen Albums. Ein echter Musikfilmklassiker.

Lemmy Kilmister, das Unikum. Metallica kündigen ihn mit den Worten "The Godfather Of Heavy Metal" an. Klar, dass so jemand genügend Stoff für einen Film bietet. Das intime Porträt "Lemmy" (als DVD und Blu-ray) zeigt den hochprozentigen Rock'n'Roll-Lifestyle des Motörhead-Frontmannes und lässt Musikikonen wie Ozzy Osbourne, Alice Cooper und Slash zu Wort kommen.

Die vierteilige Dokumentation "Janet Jackson" (bei WOW) wirft einen Blick hinter die glamouröse Fassade des Popstars. Mittels Archivaufnahmen und Interviews mit Freunden, Weggefährten und Geschwistern rekonstruiert die Reihe den oftmals steinigen Weg von Janet Jackson, von ihrer schwierigen Kindheit in der Öffentlichkeit bis in die Gegenwart.

Ihre Songs wie "Wonderwall" und "Don't Look Back In Anger" kennt man auf der ganzen Welt, ihre Brüderfehde ist längst Kult: Noel (r.) und Liam Gallagher wurden mit Oasis zu Pionieren des Britpops, entzweiten sich später aber im Streit. Am bemerkenswerten Dokumentarfilm und der ersten offiziellen Band-Doku überhaupt, "Oasis: Supersonic" (bei RTL+), waren sie beide beteiligt.

Wie bereitet sich ein Superstar wie Beyoncé auf einen Festival-Auftritt vor? "Homecoming" (Netflix) gibt die Antwort. Die Macher begleiteten die Pop-Diva vor, während und nach ihrem umjubelten Auftritt beim Coachella-Festival 2018. In ungewöhnlich nahen Aufnahmen und in Interviews zeigt der Film, wie akribisch sich Beyoncé auf das Konzert vorbereitete.

Mitten im "Summer of Love" verwandelten sich Weidefelder nahe der New Yorker Kleinstadt Bethel 1969 in das Mekka der Hippie-Bewegung: Woodstock avancierte zur Mutter aller Festivals. Etwa 400.000 friedliche Fans verfolgten trotz misslicher Wetterlage legendäre Auftritte von Jimi Hendrix, Janis Joplin und Co. Der Dokumentarfilm "Woodstock" (bei Prime Video) blickt zurück auf das imposante Musikereignis.

Weniger imposant war das Woodstock-Revival 1999. Brände, Aufstände und Zerstörungswut gipfelten bei dem Musikereignis in einem Desaster, wie Netflix in der Dokumentation "Absolutes Fiasko: Woodstock '99" zeigt. Mitarbeitende, Künstlerinnen und Künstler sowie Fans geben ungeschönte Einblicke.

Dokumentation, Konzertfilm und Fiebertraum: Mit "Rolling Thunder Revue: A Bob Dylan Story" (Netflix) nähert sich Ausnahmefilmemacher Martin Scorsese dem wohl bedeutendsten Singer-Songwriter der Geschichte. Gleichzeitig ist der aussergewöhnliche Dokumentarfilm ein Abbild der politischen und gesellschaftlichen Stimmung in den USA des Jahres 1975.