Ein bisschen Durcheinander gehört zum Konzept von "Denn sie wissen nicht, was passiert". In der jüngsten Ausgabe der RTL-Show war es aber dann doch ein bisschen zu viel des Guten. In der Geheimagenten-Folge machten Günther Jauch am Samstagabend erst technische Schwierigkeiten zu schaffen, dann verplapperte sich der Moderator selbst.

Christian Vock
Eine Kritik
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Eine "Agentensendung" sollte es am Samstagabend bei der neuesten Ausgabe von "Denn sie wissen nicht, was passiert" werden und Kommentator Thorsten Schorn verspricht dementsprechend vollmundig: "Es wird actiongeladen, es wird spannungsvoll, wir schrammen ganz nah am Thriller vorbei."

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Die Outfits, mit denen Barbara Schöneberger, Günther Jauch und Thomas Gottschalk erscheinen, sehen jedoch weniger nach "James Bond", sondern vielmehr nach einer Folge "Traumschiff" aus. Schöneberger trägt einen sommerlichen, schwarzen Einteiler mit weiss-roten Akzenten, Gottschalk einen weissen Anzug mit floralem Muster und Günther Jauch sieht aus wie ein Studiendirektor im Toskana-Bildungsurlaub.

Nein, rein optisch sieht hier nichts nach Geheimagenten aus, dafür hat sich die Redaktion etwas Anderes ausgedacht. Doch dazu gleich mehr. Denn nachdem die Frage geklärt ist, dass Günther Jauch an diesem Abend moderieren wird, bekommen die anderen beiden ihre Teammitglieder vorgestellt. Schöneberger wird diesmal mit Sänger Sasha zusammenspielen, Gottschalk mit Schauspieler Ralf Moeller.

Show mit Geheimmissionen

Nun aber zurück zum Agenten-Motto der Show. Damit die XXL-Show noch ein bisschen zusätzliche Spannung erfährt, bekommt jedes Team zu Beginn einen Geheimauftrag, den es zusätzlich zu den Spielen der Show zu erfüllen gilt. Klappt das, bekommt man drei Extra-Punkte, errät man den Auftrag des anderen Teams, gibt es einen Punkt zusätzlich. Nur die Zuschauer zu Hause und Moderator Günther Jauch kennen die Geheimmissionen.

Moeller und Gottschalk müssen an diesem Abend gut zu Fuss sein, denn die beiden sollen zusammen 20.000 Schritte laufen, was per Schrittzähler überwacht wird. Sasha und Schöneberger hingegen müssen ihre Trinkfestigkeit unter Beweis stellen und die Minibar bis zum Ende der Show leeren. Insgesamt sind das sechs Liter Flüssigkeit, verteilt auf Wasser, Saft, Bier, Wein, Cola und Schnaps. Und während Moeller und Gottschalk fortan jeden noch so unnötigen Gang machen, holt Schöneberger bereits nach wenigen Minuten die erste Flasche Wein aus dem Kühlschrank.

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Doch beide Teams treten wie immer auch in nicht-geheimen Spielen gegeneinander an. Das erste Spiel läuft noch reibungslos, als Gottschalk, Moeller und Co. per Luftzug Kerzen ausboxen müssen. Bei einem Xylofon-Wettkampf hakt es dann zum ersten Mal. Hier muss jedes Team abwechselnd Ton für Ton spielen und dabei das jeweilige Lied erkennen. Für Ralf Moeller offenbar zu schwer. Der Schauspieler muss lange überlegen, eher er den Schlägel schwingt. "So kommt doch kein Lied dabei raus!", kritisiert Gottschalk seinen Partner.

Günther Jauch würde Spiel noch mal "technisch etwas überarbeiten"

Das Spiel geht für Gottschalk und Moeller verloren, das nächste auch, doch hier zieht die Redaktion den Unmut Günther Jauchs auf sich. Die Teams sollen Wasserbomben des Gegners auffangen, doch Gottschalk und Moeller lösen die Ballons zu früh aus. Nach einer kurzen Verwirrung, wie es nun weitergeht, schimpft Jauch "Um es kurz zu machen: Das Spiel war schlecht vorbereitet, es war ganz schlecht erklärt und jetzt hängen wir in der Nummer drin." Jauchs Fazit nach dem Spiel: "Dieses Spiel würde ich künftig noch mal technisch etwas überarbeiten."

Keine schlechte Idee von Jauch, doch die Probleme nehmen noch kein Ende. Die Redaktion hatte sich für das nächste Spiel einen Schneckenwettlauf überlegt und der macht das, was ein Schneckenwettlauf eben macht: Er zieht sich. "Müssen sie es innerhalb einer bestimmten Sendung schaffen?", fragt Gottschalk zwischendurch und Sasha kalauert: "Das nennt man wohl Langschneckenlauf." Schlussendlich wird das Spiel von der Regie abgekürzt.

War das Schneckenrennen in erster Linie zäh, fällt das nächste Spiel eher in die Kategorie unfair. Beide Teams müssen hier möglichst nah an einer vorgegebenen Zeit eine Kabeltrommel aufrollen, doch das Kabel von Moeller und Gottschalk ist bereits nach wenigen Sekunden völlig verheddert. Ein Umstand, den Moeller moniert. "Das wär ja Sabotage bei RTL!", meint Günther Jauch und die Regie zeigt die Anfangsszene noch einmal als Beweis, dass alles seine Richtigkeit gehabt haben soll. Das Problem: Man sieht lediglich ein liegendes Kabel, aber nicht, ob es bereits verheddert ist.

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Jauch verrät die Lösung

Trotzdem geht es weiter, als wäre nichts gewesen, doch der Höhepunkt der Regeldehnung kommt erst noch. Als die Geheimmissionen aufgelöst werden, fragt Jauch Schöneberger nach der Aufgabe des gegnerischen Teams, denn wer hier richtig rät, bekommt einen Punkt. "Am Anfang dachten wir, sie müssen den Kühlschrank leer trinken", macht sich Schöneberger einen Spass. "So wie ihr. Das wär ja wahnsinnig originell gewesen", antwortet Jauch und verrät damit Team Gottschalk die Lösung, noch bevor das seinen Tipp abgibt.

"Aber jetzt hast du ja unseres aufgelöst", fällt Sasha Jauchs Fauxpas sofort auf, doch Jauch übergeht den Einwand und gibt Gottschalk und Moeller einen Punkt, weil die beiden im Anschluss die Aufgabe der Gegner "erraten". Doch Kommentator Thorsten Schorn bekommt offenbar in der folgenden Werbepause einen Tipp und nimmt den Punkt wieder zurück. Deshalb und weil beide Teams ihre Geheimmission nicht erfüllt haben, geht es mit einem 4:7 für Schöneberger und Sasha ins Finalspiel.

Dort stehen die Kandidaten wie immer in einer Wand und müssen Fragen beantworten. Für jede eigene falsche und jede richtige Antwort des Gegners wird ein Stein von hinten in die Wand gefahren. Wer als erstes Team aus der Wand fällt, verliert. Um 0.20 Uhr passiert genau das. Nachdem sein Partner Ralf Moeller bereits kurz zuvor keinen Halt mehr gefunden hatte, fällt auch Thomas Gottschalk ins Schaumstoffbad. So holen am Ende dieser Chaos-Show Barbara Schöneberger und Sasha 20.000 Euro für ihren Publikumsblock. Fazit: Nette Idee mit den Geheimmissionen, bei der Umsetzung der Spiele fehlte diesmal der Feinschliff.

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