Chris Tall hatte mit seiner Comedy-Show "Darf der das?" so viel Kritik auf sich gezogen, dass sich RTL noch vor der Erstausstrahlung zu einem drastischen Schritt veranlasst sah. Der Comedian verteidigt sein Konzept - und gibt dem Sender Schuld an dem Wirbel.
Witze über Dicke, Behinderte, Schwule – darf man die machen? Für Comedian
In der Theorie liest sich das auch schön: "Eine Herzensangelegenheit von Chris Tall ist es, auf Menschen aufmerksam zu machen, die in der Gesellschaft als Randgruppe gelten: Menschen mit Handicap", ist etwa auf Talls Website zu lesen.
Doch die Praxis sieht anders aus. Das zeigt vor allem die Kontroverse um seine RTL-Show "Darf er das?". Diese gipfelte darin, dass der TV-Sender noch vor der Premiere der Sendung am 29. September einzelne Teile herausgeschnitten hatte.
"Schwanger oder dick?" brachte Fass zum Überlaufen
Konkret hatten sich Twitter-User über das Spiel "Dick oder schwanger?" beschwert. RTL sprach von "Missverständnissen" – und entfernte "entsprechende Elemente" aus der Sendung.
Auf seiner Facebook-Seite hat sich mittlerweile auch der Komiker zu dem Fall geäussert. Er ist mit der Entscheidung nicht einverstanden, und für ihn ist auch klar, wem man den ganzen Wirbel zu verdanken habe, nämlich "einem vorschnellen Trailer seitens RTL".
Generell zeigt sich Tall "schockiert, wie schnell sich Menschen eine Meinung bilden und etwas vor(ver)urteilen, BEVOR die Sendung lief und der Kontext verstanden werden konnte."
Tall bittet zwar um Entschuldigung, falls sich Zuschauer durch seinen Humor gekränkt fühlten, wähnt sich aber nach wie vor auf der richtigen Seite: "Zahlreiche Rückmeldungen zeigen mir allerdings, dass die meisten Menschen, die die Show gesehen – oder gar daran teilgenommen haben, damit sehr gut umgehen, dass sie Spass hatten und sie die Aufmerksamkeit auf Themen wie "Vorurteile" oder "Ausgrenzung" auf diese Art begrüssen."
Fans stärken Chris Tall den Rücken
Und einen Teil der positiven Rückmeldungen kann man direkt in den Kommentaren unter Talls Post sehen. "Mach so weiter" und "Es wird immer Leute geben die keinen Spass verstehen!" stärken dort die Fans dem Komiker den Rücken.
Ob der aufgrund der Kontroverse nun kürzer tritt, darf bezweifelt werden. Gespannt darf man allerdings sein, ob die zweite Ausgabe seiner Show (6. Oktober, 23:25 Uhr RTL) einen ähnlich grossen Wirbel in den sozialen Netzen auslösen wird. (dh)
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