Cora Schumacher macht sich ab Freitag mit ihrer eigenen Datingshow "Coras House of Love" auf die Suche nach einem Mann - eine Disziplin, in der die 43-Jährige schon schlechte Erfahrungen gemacht hat. Im Interview spricht sie darüber, wie sie ihr Beuteschema "umprogrammiert" hat, was die Vorteile einer Datingshow gegenüber Tinder sind und was ihr Sohn zu Mamas öffentlicher Partnersuche sagt.
Wenn in Deutschland momentan an einer Sache kein Mangel herrscht, dann sind es Datingshows. Am 21. August kommt mit "
Cora Schumacher wird auch heute noch als "die Ex von" deklariert, obwohl die Trennung vom ehemaligen Rennfahrer
Woran das liegen könnte hat die 43-Jährige inzwischen reflektiert. Heute weiss sie genau, was sie von einem Partner erwartet - und an diesem Massstab müssen sich die zehn Kandidaten messen lassen.
Frau Schumacher, Sie suchen mit der Datingshow "Coras House of Love" unter zehn Kandidaten einen Mann - kann das wirklich gelingen?
Cora Schumacher: Für mich ist es grundsätzlich schwer, einen Partner zu finden. Als Frau, die in der Öffentlichkeit steht, macht es für mich keinen Unterschied, ob ich mit einer Dating-App oder durch Bekannte einen Mann kennenlerne. Irgendwann wird es sowieso öffentlich diskutiert. Deswegen kann ich die Öffentlichkeit auch gleich an meiner Suche teilhaben lassen. Zudem vertraue ich darauf, dass die Zuschauer und meine Fans mich unterstützen – viele Augen sehen mehr als nur ein Paar. Vielleicht erkennen sie etwas an den Männern, das mir nicht aufgefallen ist.
Aber es besteht die Gefahr, dass sich nur Männer für die Show bewerben, die nicht an Ihnen, sondern nur an einem Weg in die Öffentlichkeit interessiert sind.
Korrekt! Genau darum geht es. Deswegen wehre ich mich auch dagegen, dass die Sendung gleichgesetzt wird mit einem Format wie "Die Bachelorette" oder anderen Datingshows. Mir ist sehr bewusst, welche Art von Mann sich auch auf die Ausschreibung "Prominente Frau sucht …" bewerben könnte. Genau das macht einen Grossteil dieser Show aus: Es geht darum herauszufinden, welche Intention die Männer verfolgen. Sind sie vorteilsorientiert – oder sind sie doch an der Frau hinter dem Namen Cora Schumacher interessiert.
Wie haben Sie die Männer auf ihre "Mr. Right"-tauglichkeit untersucht?
In den "Love Challenges" teste ich die Männer in Alltagssituationen, die mir schon passiert sind. Ich habe schwere Zeiten hinter mir und das Misstrauen, das ich dadurch entwickelt habe, habe ich nicht ohne Grund. Und genau darauf sind die "Love Challenges" zugeschnitten. Ich möchte ausschliessen, dass ich es mit einer "Fame Bitch" zu tun habe, wie man heute zu einer Person sagt, die Aufmerksamkeit sucht.
Sie sagen, ob Partnerbörse oder TV-Show, das mache für Sie keinen Unterschied. Haben Sie denn so etwas wie Tinder schon ausprobiert?
Ich habe einmal ein Profil bei einer Online-Dating-Plattform angelegt, musste aber schnell feststellen, dass das nicht für mich funktioniert. Ein Fake-Profil anzulegen ist unehrlich und finde ich nicht korrekt. Und mit meinem richtigen Namen habe ich das gleiche Problem: Es bekommt jeder direkt mit. Also konfrontiere ich die Öffentlichkeit und suche direkt in einem TV-Format einen Partner.
Wo haben Sie denn bisher Männer kennengelernt?
Durch Zufall oder im Freundeskreis. Meinen Ex-Mann habe ich ja auf der Rennstrecke kennengelernt, da ich selbst Rennen fahre. Dort lernt man natürlich viele Männer kennen. Ich habe auch schon auf Instagram jemanden kennengelernt. Manchmal ergeben sich daraus auch einfach nur Freundschaften. Es ist jetzt nicht so, dass ich nur noch nach "Mr. Right" geschaut habe. Ich habe mein Singleleben sehr genossen. Nach meiner Scheidung wollte ich zunächst gar keine tiefe Bindung eingehen, ich wollte erst einmal zu mir selbst finden.
Warum suchen Sie gerade jetzt einen festen Partner?
Bei einem Unfall zog ich mir eine langwierige Schulterverletzung zu und war körperlich sehr eingeschränkt. Da hat man viel Zeit zum Nachdenken. Wenn man ehrlich zu sich selbst ist, stellt jeder fest: Keiner von uns möchte im Alter alleine sein. Jeder möchte geliebt werden. Ich habe meine Single-Zeit genossen, aber es gibt schon Dinge, die ich nun einfach vermisse.
Zum Beispiel?
Ich bin eine starke und taffe Frau, aber auch ich brauche ab und an eine starke Schulter zum Anlehnen. Manchmal bin auch ich schwach und manchmal möchte ich abends einen Film nicht zusammen mit einer Tüte Chips anschauen, sondern in trauter Zweisamkeit und gemeinsam in die Tüte greifen – aber natürlich mehr abbekommen. (lacht)
Apropos "starke Schulter": Welche drei Eigenschaften sind Ihnen bei einem Mann besonders wichtig?
Verantwortungsbewusstsein, Intellekt und Humor wünsche ich mir bei einem Mann. Ich liebe es zu lachen. Ich kann wunderbar über mich selbst lachen, und das möchte ich auch gerne mit einem neuen Partner.
Und umgekehrt: Welche drei Eigenschaften sind für Sie persönlich bei einem Partner ein absolutes No-Go?
Egotrips, Egomanie, Narzissmus – das hasse ich. Und wenn Männer Frauen kleinmachen und ihnen an allem die Schuld geben. Ich habe mich lange mit NLP (neuro linguistic programming) beschäftigt. Man kann sich das so vorstellen, als ob man seine Festplatte umprogrammiert, damit man nicht immer wieder auf dieselben Männer hereinfällt.
Das hat Ihnen geholfen?
Bei mir hat es irgendwann "klick" gemacht. Hierfür hat mir die Single-Zeit sehr geholfen, aber auch mein TV-Format. Man beschäftigt sich automatisch viel mit sich selbst und reflektiert sich. Was möchte ich eigentlich? Und vor allem: Was möchte ich nicht? Ich möchte vor allem nie wieder eine Beziehung mit einem Mann eingehen, in der ich emotional von ihm abhängig bin. Ich möchte einen Partner auf Augenhöhe finden. Und es war für mich grossartig, dass ich bei "Coras House of Love" die Zeit dafür hatte, dies herauszufinden. Ich hatte es mit zehn ganz unterschiedlichen Charakteren zu tun, die mich alle auf eine andere Art getriggert haben.
Haben Sie während der gesamten Zeit der Dreharbeiten mit den Männern in einer Villa gewohnt?
Wir haben alle zusammen gewohnt und waren abgeschnitten von der Aussenwelt, ganz ohne Handy. So hatte ich Zeit, die Männer auf Herz und Nieren zu prüfen, mich in Ruhe mit ihnen und mit mir auseinanderzusetzen. Das war grossartig.
Was hat Ihr Sohn dazu gesagt, dass Sie jetzt in einer TV-Show nach einem Mann suchen?
Unser Sohn hat einmal gesagt: "Ihr seid alt genug, ihr müsst wissen, was ihr tut." Und besser hätte er es nicht ausdrücken können. Für die Kinder sollte das eigene Leben im Vordergrund stehen, nicht das der Eltern.
Wann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem Sie einen Mann Ihrem Sohn vorstellen?
Dafür braucht es viel Vertrauen und einiges an Zeit. Für Scheidungskinder ist es wahrscheinlich immer schwierig, die neuen Partner der Eltern zu akzeptieren. Bei einem meiner Ex-Freunde, einem Polizisten, hat mein Sohn mal ganz klar gesagt: "Mama, der verarscht Dich." Er hat ganz genau hingeschaut und hatte Recht.
David ist der gemeinsame Sohn mit Ralf Schumacher. Nervt es Sie eigentlich nicht, dass Sie immer noch als "die Ex von" beschrieben werden?
Ich bin kürzlich bei Oliver Pocher zum ersten Mal mit einer Comedy-Stand-up-Nummer aufgetreten. Da habe ich ja auch klar durchblicken lassen: Ich bin eine eigenständige Person! Wenn ich das höre: Die Ex-Frau von … – dann muss ich echt lachen. Sowohl er als auch ich haben unser jeweils eigenes Leben, getrennt voneinander.
Deshalb wollen Sie jetzt in den Bereich Comedy gehen, damit Sie nicht mehr "die Ex von" sondern Comedy-Cora sind?
(lacht) Das war eine grossartige Erfahrung und hat Spass gemacht. Ich liebe Humor, ich lache viel – das war immer mein rettender Anker. Mal sehen, wohin die Reise geht.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.