"She is back". Judith Williams brachte die Geschichte der jüngsten Folge von "Dancing on Ice" auf den Punkt. Nach ihrem Trainingsunfall kehrte Sarah Lombardi aufs Eis zurück und holte sich gleich einmal den Jury-Sieg. Désirée Nick bleibt dagegen weiterhin draussen – durfte aber trotzdem noch einmal auftreten.
Da steht er also, in seinem schlichten schwarzen Kostüm. Die Brust geschwellt, aber nur innerlich. Still geniesst er den Triumph. Über den Geist, den Körper, das Eis, aber am meisten über sich selbst.
"Dancing on Ice" muss man wissen, hat trotz der Ähnlichkeit des Namens nämlich nicht zwangsläufig etwas mit Eistanzen, wie man es als Disziplin zum Beispiel von den Olympischen Spielen kennt, zu tun. Was dort von Profisportlern gezeigt wird, ist Ice Dancing und eben nicht "Dancing on Ice". Ein kleiner, aber feiner Unterschied.
Während es beim echten Eistanzen nämlich auf Präzision und Anmut ankommt, spielt das beim Tanzen auf dem Eis nur eine untergeordnete Rolle. Was hier zählt, ist alleine der Unterhaltungswert.
Deswegen ist das eine Sport und das andere Fernsehen. Und hier liefert Detlef D. Soost wie ein übertrieben ehrgeiziger Pizza-Bote: pünktlich und immer noch heiss.
"Dancing on Ice": Detlef D. Soost "zerfleischt es echt"
Wir erinnern uns: In der vergangenen Folge von "Dancing on Ice" packte sich der Tanz-Coach während seiner Vorstellung bei eben dieser Todesspirale aufs Eis. Ausgerechnet Soost.
Der Eisenbieger, das Mental-Monster, der Trainingsweltmeiser. Ein Fehler, der ihn noch verfolgen sollte: "Mich zerfleischt es echt."
Doch einen Detlef D. Soost zerfleischt es nicht einfach so, im Gegenteil: "Wir werden die Todesspirale wieder machen", kündigt er vor der jüngsten Show an. Der Ausgang ist bekannt.
Dass die Jury um Katarina Witt und Cale Kalay seine gestandene Todesspirale zwar honoriert, aber gleichzeitig einen höheren Schwierigkeitsgrad fordert, scheint der Tanzhüne dann zumindest äusserlich völlig gelassen hinzunehmen. Er hatte seinen Kampf schon gewonnen.
Sarah Lombardi zurück auf dem Eis
Einen Kampf, oder zumindest so etwas Ähnliches, hat auch
Und die geht so: Lombardi zeigt überdurchschnittliche Leistungen auf dem Eis. So überdurchschnittlich, dass die bereits ausgeschiedene Konkurrentin
Lombardi dementiert und als sei das noch nicht genug Drama, verletzte sich die Sängerin auch noch beim Training und musste die vergangene Show aussetzen. Offenbar ist "Dancing on Ice" der einzige Wettbewerb, bei dem man zwischendrin mal mit einer Verletzung pausieren kann. Fast so, als sei es gar kein Wettbewerb, sondern eine Sonntagabendunterhaltungsshow.
Doch damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende. Nach dem Fall kommt natürlich die Auferstehung, die Wiedergenesung, nicht das kleine, nicht das mittlere, nein, das "grosse Comeback". Kurzum: "Die Eisprinzessin ist wieder da", wie der Off-Sprecher Lombardis Rückkehr ankündigt.
Hauptsache, Alessio ist dabei
Und die Inszenierung dieser Rückkehr lässt einen Phoenix mit seiner Asche wie ein Grillhähnchen aussehen. Zu Sarah Connors "Wie schön Du bist" dreht Lombardi ohne grosse Fehler ihre Runden, während Bilder ihres Sohns Alessio an die Hallenwand projiziert werden.
Die Jury überschlägt sich prompt vor Lob. "A Star is born", urteilt Daniel Weiss und
So eine Comeback-Geschichte ist natürlich schwer zu toppen.
Weil das Sat.1 aber offenbar ein bisschen zu dünn ist, bekommt Désirée Nick trotz ihres Ausscheidens noch einmal eine Sprechrolle.
Als "Coach für Charme, Anmut und Ausstrahlung" soll sie Bechtel ein paar Tipps geben. Das ist aber derart plump inszeniert, dass man für Bechtel als Zuschauer echtes Mitleid verspürt.
Detlef D. Soost ist ausgeschieden
Das zweite Sorgenkind in puncto Entertainment ist Timur Bartels. Bartels konnte bislang keine eigene Story mitbringen, sein Unterhaltungswert ist die Leistung.
Auch nicht ganz verkehrt, wenn bei "Dancing on Ice" ein bisschen Dancing dabei ist, wo das Ice doch schon mal da ist. Seine "Wannabe"-Nerd-Version der Spice Girls belohnt die Jury nicht nur mit warmen Worten, sondern auch mit 32,5 Punkten.
Den Schlusspunkt dieses Abends setzen dann Detlef D. Soost und Aleksandra Bechtel. Die beiden müssen im "Skate Off" um den Einzug ins Halbfinale laufen. Es heisst also Todesspirale gegen Nick-Coaching-Opfer.
Die Jury findet beide Vorstellungen nicht so toll, am Ende darf Aleksandra Bechtel bleiben. Detlef "Todesspirale" Soost ist also raus, aber seinen eigentlichen Kampf hatte er ja schon gewonnen.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.