Nach "Goodbye Deutschland", dem "Sommerhaus der Stars" und "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" sollte man eigentlich bereits alles über Danni Büchner wissen. Doch RTL setzt trotzdem noch eine Danni-Büchner-Doku oben drauf, um das Image der 42-Jährigen als Stehaufmännchen für künftige Formate zu festigen. Denn Danni Büchner ist noch nicht fertig.

Christian Vock
Eine Kritik
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Daniela Katzenberger, Konny Reimann, Pietro und Sarah Lombardi, Der Wendler und seine Laura Müller – wer im RTL-Kosmos einmal bewiesen hat, dass er an der Quotenfront funktioniert, der wird vom Kölner Sender regelmässig mit der Lizenz zum Weiterfunktionieren belohnt.

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Das ist nicht ungewöhnlich, schliesslich haben auch andere Sender ihren Promi-Pool, aus dem sie sich immer wieder für ihre Shows bedienen. Zumindest so lange, bis der eine Promi den anderen ablöst. Der Krug geht bekanntlich so lange zum Brunnen, bis er bricht.

RTL hat in dieser Promi-Wiederverwertungskette seit einiger Zeit einen neuen Brunnen. Auf seinem Streaming-Dienst TVNow kann der Sender die Halbwertszeit der Promis verlängern, wenn die es nicht ins lineare Hauptprogramm schaffen. Rein theoretisch ist hier im Streaming-Universum Platz für jeden Promi und sei er noch so klein.

Jüngster Neuzugang ist hier Danni Büchner. "Danni Büchner hat im Dschungelcamp polarisiert wie keine andere", heisst es von RTL über Büchner und wer polarisiert, der lässt die Leute eben nicht kalt – eine Grundvoraussetzung für eine Weiterbeschäftigung bei RTL.

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Danni Büchners Geschichte als Doku

Und auch für den roten Faden der Doku, man könnte auch Markenkern sagen, hat sich RTL zwei Pole ausgesucht: "Fallen und Aufstehen – Das Schicksal der Danni Büchner" hat RTL seine Doku über Büchner genannt und riskiert, dass mit dem Titel eigentlich auch schon das Wichtigste über Büchner erzählt ist: Danni Büchner, das Stehaufmännchen.

RTL hat aber trotzdem noch etwas gefunden und so macht der Sender mit Danni Büchner die viel zitierte "Reise in die Vergangenheit". Die beginnt im Fall Büchner in Düsseldorf. Dort wird Büchner 1978 als Älteste von sechs Schwestern geboren: "Ich würde gerne sagen: Ich hatte eine glückliche, unbeschwerte Kindheit. Das war nicht immer so", erzählt Büchner über ihren Vater, der die Mutter verprügelte.

1990 geht es dann nach Delmenhorst, Büchner geht erst einmal ohne Abschluss von der Schule, holt ihn aber später nach. Sie lernt Männer kennen, nicht immer die richtigen: "Es gab Momente, da habe ich die Kontrolle über mein Leben verloren." Es folgen Geschichten über ihre rebellische Jugend, über den Vater ihrer ältesten Kinder oder über ihre Erwerbsbiografie, in der auch mies bezahlte Putzjobs vorkommen.

Es sind Geschichten, die vielleicht nicht jeder erzählen kann, aber doch so einige. Das Bild, das dabei entsteht, ist das einer Frau, die vielleicht nicht immer den leichtesten Weg gegangen ist, dafür aber ihren eigenen – und auch damit ist Danni Büchner nicht alleine.

Danni Büchner will mehr Danni Büchner zeigen

Doch dann kam mit dem 12. Juni 2015 der Tag, der das Leben der damals geschiedenen Danni Karabaş verändern sollte. Auf einem Stadtfest in Delmenhorst lernt sie Jens Büchner kennen, besser bekannt als Malle-Jens aus der Vox-Auswanderer-Serie "Goodbye Deutschland". Von diesem Zeitpunkt an beginnt ganz langsam das öffentliche Leben von Danni.

Die beiden schmeissen ihre Probleme zusammen, finden Halt aneinander. Danni zieht mit ihren Kindern zu Jens nach Mallorca: "Ich hätte da schon heiraten können. (..) Wir sind dann auch schnell schwanger geworden." Es sollten Drillinge werden, doch eines der Kinder stirbt, die anderen beiden kommen zu früh zur Welt, es folgen Krisen zwischen Jens und Danni. Am Ende raufen sie sich zusammen und heiraten. Jens Büchner stirbt im November 2018 an Krebs.

Zuschauer erfahren fast nichts Neues

Bei der Aufarbeitung der Büchner-Story bedient man sich reichlich aus den RTL-Mediatheken, daneben ruft die Doku nur wenige Weggefährten Büchners in den Zeugenstand. Und spätestens, als Bilder ihrer Dschungelcamp-Teilnahme aus dem jüngeren Teil des RTL-Archivs geholt werden, fragt man sich nach dem Grund dieser Doku, denn wirklich Neues erfährt man über Danni Büchner nicht.

Es sind die Bilder und Zitate, die man nun schon seit Wochen über Danni Büchner zu sehen und zu hören bekommt und ganz am Ende erklärt Büchner, dass man damit wohl auch in Zukunft rechnen muss. Denn Büchner ist trotz der Schmähungen während des Dschungelcamps, unter denen auch ihre Kinder leiden mussten, gekommen, um zu bleiben: "Ich glaube, 2020 ist es auch Zeit zu zeigen, dass ich als Mensch Danni Büchner auch existiere." Man kann fast sicher sein, dass sie das bei RTL tun wird.

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