Auch in der dritten Folge von "Das grosse Promibacken" sichert sich Sarah Harrison den Sieg. Die Influencerin dominiert die Sat.1-Backshow fast schon nach Belieben, auch ein Missgeschick im Ofen bringt sie nicht aus der Ruhe. Hardy Krüger Jr. scheidet aus; insgesamt bietet das Promibacken die gewohnt leichte Unterhaltung.

Eine Kritik
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"Das grosse Promibacken" beginnt mit einer Kampfansage. Schliesslich hat Sarah Harrison die ersten beiden Folgen der Backshow gewonnen und sich jeweils die rote Schürze der Siegerin gesichert. Und das gefällt nicht allen. "Das fuckt mich ab, die hätte ich schon gerne", sagt Comedian Faisal Kawusi und gibt sich angriffslustig.

Natürlich ist das nicht ganz ernst gemeint. Beim Promibacken haben sich nämlich alle lieb. Während RTL am Mittwoch mit der ersten Folge der neuen Staffel von "Der Bachelor" und im Anschluss mit "Ich bin ein Star - Holt mich hier aus!" auf Krawall-TV setzt, liefert Sat.1 quasi den Gegenentwurf. Backen soll ja entspannend sein, anderen Menschen beim Backen zuzuschauen hat sogar fast schon etwas Meditatives.

Die Mixer rotieren, Sahne wird in den Spritzbeutel gefüllt, Walnüsse werden karamellisiert. Alles das untermalt von Wohlfühlmusik. Während im Dschungelcamp am Lagerfeuer Lebenskrisen verhandelt werden, sind die Bekenntnisse beim Promibacken harmlos. "Ich liebe rohen Teig einfach", sagt Sarah Harrison und nascht ein wenig, bevor sie ihre Torte in den Ofen schiebt.

"Das grosse Promibacken": Die Kritik ist immer wohlwollend

"Ich habe ein wunderschönes Mundgefühl. Alles tipptopp", frohlockt Juror Christian Hümbs, nachdem er eine frisch fabrizierte Kardinalsschnitte probiert hat. Moderatorin Enie van de Meiklokjes steht daneben und lächelt zufrieden. "Uns wird immer gesagt, dass wir die Fehler klar benennen sollen", stellt der mehrfache "Patissier des Jahres" wenig später klar und für einen kurzen Augenblick halten alle die Luft an. "Aber hier muss ich sagen: Es gibt keine Fehler", löst Hümbs die Situation auf. Erleichtertes Aufatmen. Etwas Böses wird beim Promibacken nicht gesagt.

Nachdem Evelyn Burdecki in der ersten Folge und Sven Ottke in der zweiten Folge gehen mussten, sind noch sechs Promis übrig. Neben Harrison und Kawusi hoffen Natalia Avelon, Jenny Elvers, Hardy Krüger Jr. und Detlef Soost darauf, den Goldenen Cupcake und 10.000 Euro für einen guten Zweck zu gewinnen.

Um dem grossen Ziel ein Stück näher zu kommen, muss am Donnerstag zunächst die Aufgabe "Köstliche Heimat" bewältigt werden. Dabei sollen die Promis einen Sonntagskuchen backen, für den ausschliesslich heimische Zutaten benutzt werden dürfen. Also kein Zimt, keine Vanille, kein Kardamom.

Sarah Harrison: Völlig entspannt am Ofen

Kawusi nimmt das Ganze wörtlich und setzt auf einen "Faisalchen Kranz", eine Abwandlung des "Frankfurter Kranz", mit dem er seine "hessische Heimat representen" will. Natalia Avelon hat ihren Kuchen "Buchtelicous" getauft. Dafür röstet sie Haselnüsse und backt Buchteln, die Niederschlesien mit Baden-Württemberg verbinden sollen. Jenny Elvers setzt als ehemalige Heidekönigin auf Buchweizenmehl als wichtigste Zutat. Hardy Krüger Jr. karamellisiert derweil Walnüsse für seine Nusstorte. Am härtesten scheint Detlef Soost zu arbeiten. Er schwitzt, während er Diplomatencreme für seine "Beschwipste Kirsche" herstellt.

Im Vergleich dazu wirkt Sarah Harrison völlig entspannt. Perfekt gestylt steht die Influencerin am Backofen, selbst als ihre Torte samt Blech von der Schiene im Backofen rutscht, bleibt sie locker. Unmittelbar vor Ablauf der Zeit zaubert sie ihren perfekt gelungenen "Himbeer-Nuss-Traum" aus der Röhre.

"Das grosse Promibacken": Hardy Krüger Jr. scheidet aus

Im Anschluss müssen alle als zweite Aufgabe die bereits erwähnte Kardinalsschnitte nachbacken. Auch das gelingt Harrison am besten. Weniger Glück hat Hardy Krüger Jr., dessen Gebäck ein bisschen verunglückt ist. Der Schauspieler ahnt bereits, dass es für ihn eng werden könnte. Er hofft, mit der dritten Aufgabe, in der die Promibäcker Kekse mit Motiven aus ihrem Leben backen und zu einem Gemälde arrangieren müssen, das Ruder noch herumzureissen.

Krüger Jr. backt in Erinnerung an seine Kindheit in Tansania eine Kilimandscharo-Szenerie. Auch wenn er von den Juroren Bettina Schliephake-Burchardt und Christian Hümbs Lob für den Geschmack seiner Kekse erhält, reicht es am Ende nicht. Der Schauspieler, dessen Vater Hardy Krüger vor einigen Tagen verstorben ist, scheidet mit 42 Punkten aus.

Wer soll Sarah Harrison noch aufhalten?

Siegerin wird - na klar - Sarah Harrison mit 56.5 Punkten. In der dritten Folge sichert sich die Influencerin zum dritten Mal die rote Schürze der Siegerin. Nachdem der Schürzen-Hattrick feststeht, steigen ihr sogar die Tränen in die Augen. Die 30-Jährige dominiert das Promibacken in diesem Jahr wie der FC Bayern die Bundesliga oder Mike Tyson das Schwergewichtsboxen in den späten 80ern. Es ist schwer vorstellbar, dass sich am Ende der Staffel jemand anderes als das Ex-Playmate "Deutschlands Promibäckerin 2022" nennen darf.

Wirklich spannend ist das nicht. Aber um Spannung und Nervenkitzel geht es bei "Das grosse Promibacken" auch nicht. Die Show setzt auf den Wohlfühlfaktor und sanfte Unterhaltung. Dabei vergehen die fast drei Stunden Sendezeit inklusive Werbung recht schnell, obwohl nicht sonderlich viel passiert. Und das ist wahrscheinlich das Beste, was man über die Sat.1-Backshow sagen kann.

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