- Auch an Tag 14 muss eine Kandidatin das Dschungelcamp verlassen. Diesmal traf es Claudia Effenberg - auch bekannt durch das Bolo-Gate im Dschungel.
- Im Telefon-Interview mit unserer Redaktion nimmt sie dazu nochmal Stellung und verrät, was sie über Mitstreiter Gigi nach seinen Beschimpfungen gegen sie denkt.
- Zudem spricht sie über Lucas Cordalis: Ist er wirklich so unehrlich und unecht vor der Kamera, wie behauptet wird?
Hallo Frau
Claudia Effenberg: Sehr gut! Ich habe gerade Spaghetti Bolognese gegessen.
Oh, wie passend. Apropos: War im Nachhinein die Geschichte mit der Bolo wirklich so eine kluge Idee?
Ich sage mal so: Für uns, die im Camp hungern mussten, war das auch nicht so witzig, dass die sich da eine Pizza reingezogen haben – eine Pizza Salami. Die haben nicht mehr Fairplay im Team gezeigt, sondern nur an sich gedacht in dem Moment. Und das hat uns auch hardcore getroffen. Dann wurde aber auch ganz schnell nicht mehr darüber geredet, weil es ja jetzt nur noch Spaghetti Bolognese gibt.
Gerade Gigi hat sehr emotional darauf reagiert. Was würden Sie ihm im Nachhinein gerne sagen?
Das habe ich ihm eigentlich schon ins Ohr geflüstert. Das ist ein lieber Kerl. Er hat ein grosses Herz. Er war immer für uns da und packt auch gerne mit an. Aber manchmal ist es auch so, dass man nicht auf einen Nenner kommt. Gigi und ich leben komplett unterschiedlich, haben andere Charaktereigenschaften: Das eine ist mir wichtiger, das andere ist ihm wichtiger. Deshalb finde ich die Vorwürfe gar nicht mehr schlimm. Ich bin ihm nullkommanull böse. Ich habe ihm direkt am selben Tag noch verziehen und gesagt "Ich habe damit kein Problem".
Ihm ist zwar etwas rausgerutscht und er hat mich wirklich beschimpft. Aber das ist ein junger Mann mit sehr viel Emotionen. Warum sollte ich ihm jetzt böse sein? Ich habe selbst einen Sohn, der ist 22, und ich weiss, wie solche jungen Menschen ticken. Gigi hat vielleicht auch das eine oder andere falsch aufgefasst, was ich ihm gesagt habe. Er war oft recht ratlos und hat mich wie ein Auto angeschaut. Ich glaube, der Junge muss noch viel lernen.
Allein jetzt im Dschungel, dadurch, dass Papis das Essen immer zubereitet hat, hat er viel gelernt, was das Essen angeht. Ich glaube, er weiss es jetzt mehr zu schätzen, dass seine Mama - er wohnt ja noch zu Hause – viel für ihn kocht.
Claudia Effenberg: So tickt Lucas Cordalis im Dschungel wirklich
Es gab am Donnerstag noch mehr Streit. An
Das kann ich mir nicht vorstellen. Lucas überlegt immer, was er sagt: "Was ist gut nach aussen hin und was nicht?" Vielleicht meinen die anderen auch damit, dass er nicht alles so frei nach Schnauze redet - so wie ich. Ich glaube nicht, dass er berechnend ist oder einen straighten Plan hat. Lucas ist ein Teammitglied, hat das Team gepusht und war immer am Start.
Letztendlich ging es nur um eine Essensprüfung. Und, ja, mei! Ich konnte das Zeug auch nicht schlucken, was ich da einmal essen musste. Ich habe mich übergeben, das war so widerlich. Deshalb kann ich das total nachvollziehen und konnte ihm nicht böse sein.
Sie waren mit Lucas Cordalis auch zusammen in einer Prüfung. Wie haben Sie ihn da erlebt?
Das war sensationell. Ich war total happy, dass er an meiner Seite war. Ohne ihn hätte ich das Ding nicht durchgezogen, so wie ich es durchgezogen habe. Er hat mir viel Mut gemacht. Ich habe totale Platzangst und wirklich Respekt vor dieser Röhre gehabt, vor allem, als sie die zugemacht haben und die dann noch voll Wasser gelaufen ist. Da bin ich über mich hinausgewachsen und da bin ich auch stolz drauf. Das war schon etwas ganz Krasses.
Claudia Effenberg: "Ich hätte es durchgezogen bis zum bitteren Ende"
Warum, glauben Sie, wurden Sie nun rausgewählt?
Weil ich wirklich ein paar Mal darum gebettelt und gesagt habe: "Boah, ich schaffe das körperlich nicht mehr." Ich bin zwar 57 Jahre jung, aber nichtsdestotrotz habe ich diese körperliche Anstrengung gemerkt. Teilweise bin ich echt auf dem Zahnfleisch gegangen und habe gedacht: "Wenn ich jetzt in die nächste Prüfung gehe, dann werde ich sie nicht so rocken, wie ich es eigentlich gewohnt bin - mit Kampfgeist und allem Pipapo." Und dann habe ich gedacht, dass ich lieber rechtzeitig gehe, bevor ich irgendetwas abbrechen muss.
Aber warum haben Sie dann nicht einfach den berühmten Satz, "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!", gesagt?
Den hätte ich nie gesagt. Das habe ich mir vorab vorgenommen. Mein Mann hat auch gesagt: "Denk daran: Du bist eine Effenberg. Und wir haben Kampfgeist."
Hätten Sie das wirklich bis zum Ende durchgezogen, wenn nicht vorher von den Zuschauern der Rauswurf gekommen wäre?
Ich hätte es durchgezogen bis zum bitteren Ende. Das wäre hardcore gewesen. Aber ich würde diesen Satz bis heute nicht aussprechen. Das ist eine Prinzip-Sache. Dennoch bin ich jetzt froh, dass ich da so rausgekommen bin und dass das Publikum für mich entschieden hat. Ich war einfach durch und habe gemerkt, dass ich nicht mehr hundert Prozent geben kann. Und wenn ich nicht hundert Prozent geben kann, dann muss ich einfach das Camp verlassen.
Jetzt freue ich mich: Ich bin frisch geduscht, habe neue, frische Socken an, trage frische Unterwäsche und meine Haare duften nach irgendeinem tollen Parfüm. Ich wusste nicht, dass mir das jemals so wichtig werden würde.
Claudia Effenberg glaubt an Djamila Rowe und Cosimo Citiolo
Wem gönnen Sie am meisten die Krone und das Preisgeld?
Der Djamila. Aber auch dem Cosimo. Die beiden würden sich am meisten über das Geld freuen, weil sie einfach eine extrem harte Vergangenheit hinter sich haben. Djamila ist im Kinderheim gross geworden, das hat mich wirklich sehr getroffen. Mir sind die Tränen gekommen. Das ist wirklich eine heftige Geschichte. Und Cosi hat ein Leben, was er bis jetzt noch nicht richtig im Griff hat. Er sieht im Dschungelcamp eine Chance, dass er mit so einer grossen Summe einen Neustart machen kann.
Vielen Dank für das Gespräch!
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