Sie ist amtierende Dschungelkönigin: Djamila Rowe ging im vergangenen Jahr als Nachrückerin ins Dschungelcamp und holte sich am Ende die Krone. Als Dschungel-Expertin für unsere Redaktion schätzt sie nun die Chancen der Dschungelcamperinnen und Camper 2024 ein.
Djamila Rowe wird bald abdanken. Wie fühlt sich das an? "Das werde ich gerade ständig gefragt", sagt die 56-Jährige im Gespräch mit unserer Redaktion und lacht. "Denken die Leute, dass ich eine goldene Krone im Schrank habe, die ich raushole und übergebe? Abdanken, das hört sich so an, als sei das Leben zu Ende, ab morgen findet man nicht mehr statt."
Das vergangene Jahr sei "ganz wunderbar und sehr aufregend" für sie gewesen und habe ihr viele Türen geöffnet. Wie keine andere kann sie also einschätzen, was auf die aktuellen Dschungel-Kandidaten zukommt.
Hallo
Djamila Rowe: Sie ist die jüngste Kandidatin, ehemalige “Germany's Next Topmodel”-Kandidatin. Und dann geht sie gleich ins grösste deutsche Fernsehformat - das ist wie ein Sprung ins kalte Wasser. Aber wer das Dschungelcamp übersteht, ist gewappnet für alle weiteren Formate, die es im TV-Bereich gibt. Ich bin für Frauenpower und dass Frauen sich mehr unterstützen sollten, was leider sehr wenig stattfindet in der Branche. Deshalb würde ich mich auch freuen, wenn sie weit kommt, obwohl sie noch so jung ist und keine Erfahrung hat. Vielleicht überrascht sie die Zuschauer. War sie bei GNTM verhaltensauffällig?
Ihr Verhalten ging in Richtung Zicke, sie sagte immer, dass sie nicht üben muss und ist damit natürlich angeeckt.
Ach so, für den Dschungel muss man nicht üben. (lacht) Da ist sie dann genau richtig.
Aber alle Kandidaten sagen im Vorfeld doch immer, dass sie sich auf den Busch vorbereiten?
Was willste dich da vorbereiten? Ich war ja auch komplett unvorbereitet. Man kann lediglich seine Ernährung runterschrauben: Zucker, Gewürze, Koffein, weniger rauchen. Aber ich sehe bei den aktuellen Kandidaten auf Instagram - die sind ja schon in Australien - was die alles an Fast Food und ungesundem Zeug essen ... Ich glaube, da bereitet sich niemand vor. Aber letztendlich ist es fürs Gewinnen egal, ob man sich vorbereitet hat oder nicht. Ich bin der Meinung: reingehen, machen, Punkt.
Djamila Rowe: Darum findet sie es gut, dass "ein paar Gemachte" im Dschungel sind
Dann gehen wir zur nächsten Kandidatin:
Leyla, süss. (lacht) Ich kannte sie nicht, habe aber ein Bild von ihr gesehen und dachte, das bin ich vor 30 Jahren. Oder sie könnte auch meine Tochter sein. (lacht) Leyla hat ja auch ein bisschen was machen lassen. Und was ich ganz toll finde: Ich habe gelesen, dass ich ihr Vorbild bin. Sie hat noch nie für jemanden im Dschungelcamp angerufen, aber für mich hat sie letztes Jahr wohl angerufen. Das fand ich ganz entzückend.
Kim Virginia, auch sie hat ein bisschen was machen lassen. Dieses Jahr sind ein paar Gemachte drin, das finde ich gut. (lacht)
Warum finden Sie das gut?
Weil die Vorurteile gerade bei Damen, die ein bisschen was an sich haben machen lassen, gross sind. Wer Lippen oder Brüste oder was auch immer gemacht hat, gilt automatisch als dumm. Deswegen finde ich es gut, wenn solche Menschen überraschen mit Authentizität, mit Herz und Charakter. Und der Zuschauer dann auch mal sagt, okay, vielleicht gefällt mir die Optik nicht so, aber sie hat das Herz am richtigen Fleck. Ich spreche wirklich aus Erfahrung, weil auch bei mir die Vorurteile enorm gross waren. Ich lass' mich von ihr also überraschen. Und vor allem in der Konstellation mit Mike Heiter wird das spannend.
Sex im Dschungel? "Nein, nein, nein - ich hoffe nicht!"
Da sagen viele schon den ersten Dschungelsex überhaupt voraus …
Nein, nein, nein, ich hoffe nicht! Nein, bitte lasst den Dschungel sauber! Der Dschungel ist eine sexfreie Zone. Nein, bitte nicht! Aber ganz ehrlich: Wenn man erstmal im Dschungelcamp ist, vergeht es einem, wenn man sieht, wie es da aussieht … Ich wäre unendlich traurig, wenn der Dschungel durch sexuelle Handlungen beschmutzt werden würde.
Gehen wir weiter zu
Cora ist meine Favoritin, ich sehe sie ganz weit vorne und wünsche ihr eine Heldenreise. Von Cora erwarte ich ganz viel. Und ich wünsche mir, dass die Menschen ihre Vorurteile Cora gegenüber abbauen: Als sie als Kandidatin angekündigt wurde, habe ich Kommentare gelesen, die mir die Haare zu Berge stehen liessen … Ich wünsche Cora, dass sie nach dem Dschungel - ähnlich wie bei mir - einen besseren Draht zu ihrem Sohn findet. Denn darunter leidet sie sehr.
Lucy sehe ich als Kämpferin, als Amazone. Bei ihr habe ich das Gefühl, dass sie alle Prüfungen bis zum Schluss durchziehen wird. Sie wird sehr weit kommen und ist eine verträgliche Person.
Wie ist Ihre Einschätzung zu
Sarah Kern kenne ich nicht persönlich. Ich kenne nur die Geschichten, dass sie sich von jedem ihrer Lover den Namen tätowieren lässt. (lacht) Ich bin gespannt auf die Konstellation Sarah Kern und Cora Schumacher, wie die beiden sich vertragen - und ob sie sich vertragen. Sarah Kern hat auf alle Fälle Streitpotenzial, da gibt’s sicher hitzige Diskussionen am Lagerfeuer.
Dann der Influencer Twenty4tim.
Mit Tim habe ich im Vorfeld gesprochen, weil er wissen wollte, wie er sich vorbereiten soll. Ich sagte: nicht vorbereiten, reingehen und machen, machen, machen. Gar nicht lange überlegen.
"Mike wird im Dschungel flirten und Spass haben"
Sie haben ihn also gecoacht?
Ja, genauso wie Cora. Zu Tim möchte ich eins sagen - und auch da spreche ich aus Erfahrung: Eine hohe Reichweite in Social Media heisst nicht automatisch, dass man auch gewinnt. Ich hoffe, dass Tim das bewusst ist. Er hat eine grosse Community, über zwei Millionen Follower auf Instagram. Aber das bedeutet in solchen Formaten eigentlich nichts. Tim kann im Dschungel auf eine interessante Reise gehen, es ist ja auch sein erstes Reality-Format überhaupt. Aber Reality ist eben nicht YouTube oder Instagram. Da werden keine Videos geschnitten, so wie er sie gerne hätte. Da sind alle real. Und das 24 Stunden.
Dann kommen wir jetzt zu
Mike mag ich sehr, ich habe ihn persönlich kennengelernt. Er war ja letztes Jahr in Australien als Begleitung von Gigi Birofio dabei und wir sind zusammen zurückgeflogen. Ausserdem kenne ich ihn von der Dschungelshow von 2021, da waren wir beide Kandidaten. Mike kenne ich als sehr höflichen, netten, charmanten Mann. Er ist ein Kämpfer und ein Frauenschwarm, er wird im Dschungel flirten und Spass haben.
Spass haben mit Kim Virginia?
Ja und vielleicht auch mit Leyla. Ich glaube, die werden da drin guten Spass haben. Das meine ich aber nicht sexuell, sondern nur so. (lacht)
Alles klar. Dann
Zu David Odonkor habe ich keine Verbindung. Der war bei "Promi Big Brother", oder?
Ja, das hat er sogar gewonnen.
Siehste, hat er gewonnen! Von einem Sportler erwarte ich natürlich, dass jede Prüfung durchgezogen wird. Wobei, das erwarte ich eigentlich von allen. David Odonkor ist ein Kämpfer und ein Teamplayer. Das ist er als Fussballspieler ja gewohnt, er muss wissen, wie ein Team funktioniert. Ich denke, er ist ein sympathischer Zeitgenosse, den man nicht unterschätzen darf. Denn: Wer ein Format schon gewonnen hat, kann auch noch ein zweites gewinnen.
Dann Felix von Jascheroff.
Der ist von GZSZ, den darf man auch nicht unterschätzen. Macht viele Jahre Fernsehen, aber Reality ist doch ein bisschen anders. Vom Menschlichen her sehe ich ihn nicht als anstrengend. Könnte auch ein Überraschungskandidat sein, von dem man sagt: sympathischer junger Mann. Da habe ich ein gutes Gefühl.
Lassen Sie uns über Heinz Hoenig sprechen.
Heinz, den kennt man natürlich. Hat wohl die Aussage getroffen, da musste ich ein bisschen schmunzeln, er hätte das Dschungelcamp noch nie gesehen.
"Fabio Knez - da finde ich die Optik cool"
Glauben Sie das?
Nein, ganz ehrlich: Gibt es einen Deutschen in Deutschland, der das Dschungelcamp noch nie gesehen hat? Kann ich mir nicht vorstellen. Nach den Erfahrungen, die ich im letzten Jahr gemacht habe: Mich haben ganz junge Menschen und ganz alte Menschen aufs Dschungelcamp angesprochen. Und wenn du die Anfrage hast, in dieses Format zu gehen - ich bitte dich! Da kuckste doch mal rein! Was ich nur hoffe: Dass er nicht gesperrt ist für viele Spiele und Aufgaben. Ich spreche aus Erfahrung. Man darf das körperlich nicht unterschätzen, gerade wenn man nicht mehr zu den Jüngsten gehört. Selbst die Jüngsten haben in meinen letzten Dschungeltagen körperlich gekämpft. Schon alleine, wenn ich an die langen Wege zu den Prüfungen denke … Ich würde es sehr schade finden, wenn Heinz Hoenig immer gesperrt wäre.
Dann haben wir noch last, but not least: Fabio Knez.
Das ist der Staubsauger-Typ, er verkauft sehr teure Staubsauger. Ich hab mal geschaut und bin fast in Ohnmacht gefallen: 2.000 Euro für einen Staubsauger? Fabio Knez ist mit einem GNTM-Model zusammen und ich glaube, man darf ihn nicht unterschätzen. Er ist ein sympathischer Typ, den ich von der Optik cool finde - mal anders, mit den längeren Haaren. Ich glaube, er kann sehr positiv überraschen, ist ein Teamplayer und keiner, der nur auf sich selbst bedacht ist. Aber natürlich darf man nie vergessen: Das Ganze ist ein Spiel. Vor allem in der zweiten Woche merkt man, dass es um viel Geld geht und keiner drin ist, weil er Freunde sucht. Die wollen alle gewinnen.
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