Tatjana Gsell ist raus aus dem Dschungelcamp - und heilfroh darüber. Im Interview mit unserer Redaktion verrät sie, was sie so zermürbt hat und warum es schlimm ist, Daniele Negroni bei seinem Suchtproblem zu beobachten.

Ein Interview
von Andreas Maciejewski

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Tatjana, von einer Skala von 1 (auf keinen Fall) bis 10 (unbedingt): Wie gerne würdest du direkt wieder ins Dschungelcamp einziehen?

Tatjana Gsell: Heute noch? Vielleicht eher eine 3. Das könnte ich mir jetzt nicht vorstellen.

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In den letzten Tagen im Dschungelcamp hast du immer geschaffter gewirkt. Was genau hat dich so zermürbt?

Dass man kaum was zu essen hat. Dass man wenig schläft. In den letzten drei Tagen war ein heftiges Unwetter. Das Camp ist aber nur mit einer Plane geschützt. Durch den Wind war fast alles überschwemmt. Die Schlafsäcke und Klamotten waren nass, der Wasserfall eiskalt.

Zum Schluss waren die Bedingungen noch härter, als sie ohnehin schon waren. Irgendwann war so eine Grenze erreicht, wo man dachte: 'Boah, das geht jetzt aber echt krass an die Substanz.'

Ich habe fünf Kilo abgenommen und wiege jetzt 48 Kilo. Man merkt es auch an der Energie, an der Kraft und an der Leistung, dass einem fast jeder Schritt schwerfällt. Du musst einfach extrem stark sein. Auch um die Prüfungen zu überstehen, die ebenfalls nicht gerade leicht sind.

Ich hätte aber trotzdem weitergekämpft. Ich war nicht die Erste, die rausgeflogen ist, und ich wäre auch nicht freiwillig gegangen. Von daher ist jetzt alles im grünen Bereich.

Warum war ein freiwilliger Auszug keine Option für dich?

Den Satz hätte ich auf keinen Fall gerufen. Es waren vielleicht zwei Tage, an denen ich einen Durchhänger hatte. Denn die erste Woche war richtig cool. Wir haben viel getanzt, gelacht und gesungen, also viel Spass gehabt. Ich weiss nicht, ob das rüberkam. Es ist eine richtig coole Truppe.

Klar gab’s aber mal Streit und Diskussionen wegen Lappalien. Ist ja auch klar, wenn man 24 Stunden aufeinandersitzt

Damit meinst du wohl auch den Stress mit dem dampfenden Daniele

(lacht) Ja, der war wirklich so krass. Er fand es einfach ungerecht, dass die Raucher und nicht die ganze Truppe bestraft wurden. Das hat ihn wahnsinnig gemacht. Er war gereizt und aggressiv. Wir haben schon darunter gelitten. Dementsprechend war auch die Stimmung am Boden.

Jedenfalls ist es absolut schlimm zu sehen, wie man von Zigaretten oder egal was abhängig sein kann. Wenn man morgens aufsteht und als Erstes gleich eine rauchen muss. Mit 22 ist das schon extrem. Normal ist das nicht, finde ich.

David ist ja auch starker Raucher und ist nicht ausgetickt, er wurde eher ruhig. Ich hoffe, Daniele kommt wieder ein bisschen runter, damit das nicht eskaliert.

Im Endeffekt hat es Daniele aber nicht so gemeint, keiner ist ihm böse. Er ist Italiener und recht impulsiv. Er hatte ja kein Problem mit einem Einzelnen. Egal, wer ihm in die Quere kam, derjenige bekam einen Schuss vor dem Bug.

Du warst bei vielen Reality-TV-Shows dabei - unter anderem "Big Brother", "Die Alm" und nun dem Dschungelcamp. Hast du die Schnauze nun endgültig voll von diesen Formaten?

(lacht) Das war auf jeden Fall das Härteste, was ich bis jetzt gemacht habe. Alleine aus einem Hubschrauber aus mehreren Tausend Metern Höhe abzuspringen und in einem Teich zu landen: Das war das Krasseste, was ich je in meinem Leben erlebt habe. Das kann auch kein Format mehr toppen.

Also Karriereende, was Reality-TV angeht?

Vielleicht gibt es ja wieder eine coole Show, bei der ich gerne mitmachen möchte. Warum nicht? Dann ist Tatjana wieder dabei. Ich hoffe aber, mit mehr Power.

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