Und wieder einer weniger: Tommi Piper ist nach Domenico de Cicco und Sibylle Rauch der dritte Kandidat, der den Dschungel verlassen muss. Sonderlich traurig darüber ist er aber nicht. Im Interview mit unserer Redaktion erzählt er von der besonderen Erfahrung, wie zufrieden er mit dem Essen war und ob er sich mit Sibylle noch versöhnt hat.
Herr
Tommi Piper: Ich finde das überhaupt nicht früh. Wir haben über die Hälfte der Zeit durchgestanden.
Ich war allerdings nicht der Typ für die normalen Zuschauer. Die, die so alt sind wie ich, gehen genauso früh ins Bett wie ich mittlerweile. Das Publikum, das die Sendung schaut, ist aber viel jünger.
Warum sind Sie dann in den Dschungel gegangen?
Piper: Trash-Sendungen gibt es ja nun einige, die schaue ich mir eigentlich überhaupt nicht an. Ich bin reingegangen, weil mich der soziale Aspekt interessiert hat.
Wer putzt das Klo, wer bringt aus dem Bach das Brackwasser an den Herd? Sonst fällt das immer in den Hintergrund, die jungen Leute wollen sich nicht damit beschäftigen. Die wollen sich nur ablenken.
Und der soziale Aspekt war gewaltig. Es war eine der schwersten und anstrengendsten Sachen, die ich je in meinem Leben gemacht habe. Das werde ich mein Leben lang nicht mehr vergessen. Was ich dort erfahren habe. Was ich fühlen durfte. Ich wurde von allen Mitgliedern wunderbar getragen.
Was wirklich in diesem Dschungel abläuft, das werde ich später einmal in Form eines Features, einer Reportage berichten. Vorm Mikrofon, per Facebook oder Instagram. Aber erst, wenn alles vorbei ist.
Hat sich Tommi Piper mit Sibylle Rauch versöhnt?
Was hat es mit dem oben erwähnten Brackwasser auf sich?
Piper: Das Brackwasser aus dem Bach, wo die Kröten schwimmen, muss auf dem Herd aufgekocht werden. Es muss mindestens 20 Minuten kochen.
Dann kommt das in Flaschen rein. Das fängt an zu stinken, weil der Kunststoff sich mit dem Wasser verbindet. Das kann man sich nicht vorstellen. Das fängt auch keine Kamera ein.
Und wie waren Sie mit dem Essen zufrieden?
Piper: Ich sag' es Ihnen ganz ehrlich: Wir hatten jeweils zwei Gläschen vier auf vier Zentimeter im Kubik, in dem einen war Reis, in dem anderen Bohnen - und Sie haben nur Wasser dazu. Nichts anderes. Das kann man nehmen, wie man will: Es schmeckt scheisse!
Wir haben in der Bratpfanne die fertiggekochten Bohnen in Öl angebraten, bis sie braun wurden. Gisele sagte immer, das schmecke gut, das koche sie auch immer. Sie hat aber auch Chili und Salz und Pfeffer dabei, wir hatten gar nichts.
Ich habe zum Schluss, wenn man so will, Nahrung verweigert. Ich habe keine Bohnen mehr gegessen.
Haben Sie sich nach dem Streit am Lagerfeuer noch einmal mit
Piper: Das war nicht der Rede wert. Die Show ist kein Comic, es ist keine Comedy - das ist die Wirklichkeit. Es ist völlig klar, dass es zwischen Menschen, die verschiedener Meinung sind, zu Explosionen kommt. Das ist wie im täglichen Leben, wie in einem Ehestreit.
Wir haben das unter uns besprochen. Das haben wir mit allen Problemen gemacht: Es wurde besprochen, wir haben uns umarmt und alles war gut. Das hat funktioniert. Und wir waren eine der stärksten Mannschaften, die jemals im Dschungelcamp war.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.