In der diesjährigen Ausgabe des Dschungelcamps werden die Kandidaten anscheinend besonders intensiv gequält. Ständig werden Regelverstösse bestraft, endlose Schatzsuchen und Zigarettenentzug stellen die Nerven der Camper auf die Probe. Es scheint, als hätte RTL die Regeln verschärft. Aber es gibt auch noch eine andere Erklärung.
Hart, härter, Dschungelcamp. Am Montagabend setzte sich direkt fort, was schon seit Tagen das Geschehen im australischen Busch bestimmt. Die Dschungelcamper wurden für einen Regelverstoss bestraft.
Denn der einstige DSDS-Vize-Superstar fürchtet den Zigarettenentzug. "Ich schwöre bei Gott: Wenn die Zigaretten morgen weg sind, raste ich komplett aus", drohte der 22-Jährige. So fangen Horrorfilme an.
Und es kam, wie es kommen musste. Einmal mehr wurden die Camper mit Zigarettenentzug bestraft, die vorgesehenen fünf Glimmstängel wurden wegrationalisiert. "Schützt mich bitte", flehte Camp-Oma York, die einen unkontrollierten Wutausbruch Negronis fürchtete.
Doch dieser blieb aus. "Blöde Kuh, geht mir auf den Sack, Alter", schimpfte der Sänger und zog davon. Das war gerade noch einmal gut gegangen.
Nikotinentzug war auch in den letzten Jahren immer ein Thema im Dschungelcamp. Doch derart auf Entzug gesetzt wie Negroni wurde gefühlt noch kein Kandidat.
Auch die Schatzsuchen scheinen in dieser Dschungelstaffel deutlich fordernder zu sein als in den letzten Jahren. Hat RTL die Regeln verschärft? Ist die diesjährige Ausgabe sogar das fieseste Dschungelcamp aller Zeiten? Ein Zwischenfazit.
Die Sache mit den Zigaretten
Kollektivstrafen sind selten gerecht, aber im Dschungelcamp sehr beliebt. Schon seit Tagen werden den Kandidaten die Zigaretten gekürzt. Das betrifft Nichtraucher gar nicht, normale Raucher leiden darunter und für Daniele Negroni ist es die Hölle auf Erden. Phasenweise steht der Kettenraucher am Rande eines Nervenzusammenbruchs.
Dabei schien es, als hätte RTL den kleinen Wüterich durch den Entzug bereits gezähmt. "Es hat ja keinen Sinn stur zu sein und rumzuschreien", erklärte Negroni am Sonntag am Dschungeltelefon: "Ich habe mir einfach gedacht, ich versuch das mal ruhig und sachlich zu klären." Er bat "herzallerliebst" um ein paar Zigaretten und bekam diese wenig später auch.
Nichtraucher können sich nur schwer vorstellen, welche Qualen Negroni leidet. Aber wer den jungen Italiener beim hastigen Inhalieren des Zigarettenrauchs beobachtete, bekam einen Eindruck davon, welche Gefühle die Befriedigung der Sucht auslösen muss.
Am Montag wurde Negroni nun wieder auf Entzug gesetzt. Die alte Nummer. Good Cop, Bad Cop. Und Negroni ist wieder kurz davor, durchzudrehen. Seine Mitbewohner zittern schon. Und RTL freut sich über beste Unterhaltung.
Magere Ausbeute bei den Dschungelprüfungen
Immerhin konnte sich Negroni am Montag mit Kattia Viddes bei der Dschungelprüfung abreagieren. Allerdings mit mässigem Erfolg. Drei Sterne brachte das Duo nach Hause, David Friedrich ging am Sonntag sogar komplett leer aus. Matthias Mangiapane musste davor tagelang in die Prüfung, mit ziemlich mässigem Erfolg.
Die Mägen im Camp sind also ziemlich leer. Wobei man RTL hier keine Vorwürfe machen kann, denn bei den Prüfungen wird eigentlich nichts verlangt, was man in den Vorjahren nicht schon mal so ähnlich gesehen hätte.
Und es gibt ja auch die Schatzsuchen, bei denen die Camper sich zusätzliche Belohnungen erspielen können. Zumindest theoretisch.
Die Schatzsuchen sind hart wie nie
Lange Märsche gehören in allen Armeen der Welt zur Grundausbildung und sollen die Rekruten gefügig machen. Auch das Dschungelcamp scheint sich diese einfache Strategie nun zu Nutzen zu machen.
Denn während die Schatzsuchen in den vergangenen Jahren eher an gemütliche Spaziergänge erinnerten, wurden Natascha Ochsenknecht und David Friedrich am Sonntag auf einen stundenlangen Trip geschickt, der durch schweres Gelände führte und erst weit nach Einbruch der Dunkelheit endete.
"Meine Lunge pfeift, das ist nicht gerade gesund für mich", jammerte Natascha während der Ochsentour: "Ihr wollt mich schrotten, ihr wollt mich bluten sehen, am Boden sehen."
Nebenbei mussten sich Ochsenknecht und Friedrich auch noch Codes merken, um die Schatzkisten zu öffnen. Offenbar gab es noch nicht mal die Möglichkeit, eine Toilette aufzusuchen. "Aber wir kämpfen weiter, bis der Urin aus den Ohren rauskommt", bemerkte Ochsenknecht.
Als Belohnung gab es eine enttäuschend kleine Menge Salz. Was immer noch mehr ist, als bei den meisten anderen Schatzsuchen, die komplett erfolglos blieben. Der Verdacht, dass RTL hier am Schwierigkeitsgrad gedreht hat, liegt nahe.
Fazit
Ist das Dschungelcamp 2018 also tatsächlich die fieseste Staffel aller Zeiten? Konstantin von Stechow hat da eine andere Meinung. „Der Eindruck trügt: Die Aufgaben bei den Schatzsuchen sind auf dem Schwierigkeitsniveau der vorherigen Staffeln", erklärte der RTL-Sprecher: "Tatsächlich tun sich unsere Stars bei deren Lösung bisher aber erstaunlich schwer, so dass sie auch die möglichen Belohnungen bisher erst einmal zu Gesicht bekommen haben."
Auch für die ständigen Bestrafungen hat der RTL-Mann eine Erklärung. "Was die Regelverstösse angeht, so wurden diese auch in vergangenen Staffeln konsequent geahndet. Richtig ist aber auch, dass die Kandidaten vergangener Staffeln die Regeln, die auch ihrem eigenen Schutz dienen, meistens befolgt haben", erklärte von Stechow.
Das Dschungelcamp ist demnach nicht unbedingt fieser geworden. Aber die aktuelle Kandidatenschar scheint die, nun ja, untalentierteste in der Geschichte der Show sein und macht sich selbst das Leben schwer. Das abschliessende Urteil dazu darf sich jeder Zuschauer selbst bilden.
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