Sie war von Anfang an Favoritin und hat sich am Ende auch die Krone geholt: Lilly Becker ist Dschungelkönigin 2025. Bleibt sie der Reality-Welt nach ihrem Sieg nun treu?

Ein Interview

Ein paar Stunden nach ihrer Krönung zur Dschungelkönigin sitzt Lilly Becker in einer Online-Pressekonferenz. Viereinhalb Kilogramm hat sie in 17 Tagen Regenwald abgenommen. Hinzugewonnen aber hat sie, so sagt sie selbst, wieder Liebe. Und zwar Liebe, die ihr in der Vergangenheit oft verwehrt worden sei.

Wie hat die 48-Jährige das geschafft?

Haben Sie damit gerechnet, sich die Krone zu holen?

Lilly Becker: Auf gar keinen Fall! Wenn man die Folgen gesehen hat, weiss man, dass alles passieren kann. Jeder konnte gehen, jeder konnte bleiben. Desto grösser war die Überraschung. Aber ich glaube, ich habe es auch verdient, musste mich beweisen. Aber auch Pierre hätte gewinnen können. Jetzt bin ich immer noch auf Wolke sieben, bin immer noch ein bisschen im Dschungelcamp, mein Sohn ist hier. Ich kann es noch gar nicht glauben.

Was war ausschlaggebend für Ihren Sieg? Was haben Sie besser gemacht als andere?

Ich glaube, ich war einfach ich selbst. Viele Leute haben vielleicht etwas von mir erwartet: Wird sie jammern? Oder wie redet sie? Oder kommt sie ohne Luxus klar? Die wussten nichts über mich. Ich bin nicht nur die verwöhnte Lilly. Und dann haben sie vielleicht gesehen: Oh mein Gott, Lilly ist eigentlich total normal und einfach eine coole Tante.

Was ist Ihr grösstes Learning aus dem Dschungel?

Es kann immer Momente geben, in denen ich hungrig bin, in denen ich schwach bin. Alles kann schlimm und schwierig sein, aber man muss trotzdem aufstehen und weitermachen. Wir hatten drei Tage hintereinander nur Reis ohne Salz, ohne nix. Das war schwierig, aber ich habe nicht aufgegeben, sondern weitergemacht.

War das Ihr einmaliger Ausflug in die Reality-Welt?

Lieber Gott, einmal und nie wieder! Niemals wieder sowas Hartes, überall Kameras! Nein, ich habe diese Plattform genutzt, um Deutschland zu zeigen, dass ich nicht nur die "Ex von" bin, sondern dass ich auch was kann. Und wer ich bin. Ich habe mich mit meinen Stärken und Schwächen gezeigt, mit meiner Cellulite, ohne Make-up, kein Luxus. Aber Reality ist nichts für mich, nie wieder.

Haben Sie Frieden mit Sam Dylan geschlossen?

Oh ja, zu 100 Prozent. Ich habe meinen Frieden mit Sam schon im Camp gemacht, habe mich bei ihm entschuldigt. Wir hatten drei Tage nichts gegessen, er kam dreimal hintereinander ohne Sterne. Das war nicht cool. Als ich aus dem Dschungel rausgekommen bin, habe ich mich nochmal bei Sam entschuldigt. Ich habe das nicht so gemeint. Aber wenn man in der Situation ist, das Gefühl hat, jemand gibt sich keine Mühe, es interessiert ihn nicht, dann ist das in dem Moment nicht lustig. Aber ich habe auch zweimal abgebrochen, einmal, um Maurice zu schützen, denn diese Prüfung war einfach nicht mehr lustig. Und bei der letzten Prüfung konnte ich nicht mehr, ich dachte, das war eine Schlange, die direkt unter meinen Brüsten gewesen ist. Da habe ich Panik bekommen.

Die neue Dschungelkönigin Lilly Becker mit ihrem Sohn Amadeus und den Moderatoren Sonja Zietlow und Jan Köppen. © RTL

Hat Ihnen Boris Becker schon zum Sieg gratuliert?

Ich weiss nicht, ob er mir gratuliert hat, mein Handy ist immer noch aus. Ich mach' es vor morgen nicht an. Ich bin hier zum Arbeiten, geniesse die Zeit mit meinem Sohn und meinen Camp-Mates. Ich mach' nix bis morgen.

Wie hat es sich angefühlt, Ihren Sohn Amadeus noch in der Live-Sendung in die Arme schliessen zu können?

Ich mache das niemals wieder in meinem Leben, dass ich so lange ohne die Stimme meines Kindes bin, ohne zu wissen, wie es ihm geht. Er freut sich, hier zu sein, hat gesagt, er wollte mich auch sofort sehen.

Haben Sie mitbekommen, dass Jan Köppen und Sonja Zietlow geweint haben, als Sie ihn umarmt haben?

Das war so touching! Ich hatte das gar nicht erwartet, war so in meiner Bubble. Sonja hat privat ganz viele liebe Worte zu mir gesagt, das vergesse ich niemals wieder. Sonja und Jan bekommen nicht genug Anerkennung für das, was sie leisten. Sie arbeiten da lange Stunden, stehen uns nah, sind lustig und einfach das Programm. Ohne Sonja und Jan geht der Dschungel nicht! Das muss auch mal gesagt werden.

Was machen Sie mit Ihrem Gewinn?

Absolut keine Ahnung! Aber ich habe ein normales Leben. Ich muss Miete bezahlen, muss essen. Ich unterstütze eine Charity in Afrika, die dafür sorgt, dass Kinder eine Schule besuchen können. Da werde ich etwas hinschicken. Aber sonst mache ich keinen Urlaub, sondern etwas Vernünftiges.

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Wollen Sie nun wieder mehr in Deutschland machen?

Ja, natürlich. Vielleicht ziehe ich auch nach Deutschland. Viele Menschen haben meinen Namen missbraucht, haben Dinge über mich geschrieben, die mich tief verletzt haben. Ich dachte, Deutschland liebt mich nicht. Deswegen wollte ich im Dschungelcamp zeigen, wer ich bin. Und dann habe ich auch noch gewonnen! Das Gefühl, wieder Liebe von Deutschland zu bekommen, tut so gut.

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