Die Dschungel-Promis, so fair muss man sein, sind in ihren Möglichkeiten, für Fernsehunterhaltung zu sorgen, schon ein wenig eingeschränkt. In Folge 13 greifen sie daher auf einen Klassiker zurück und das gleich mehrfach: den Streit. Edith Stehfest allerdings verfeinert das Ganze diesmal mit einer Geheimzutat: der öffentlichen Anklage. Und fertig ist der Pipi-Eklat.

Christian Vock
Eine Kritik
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Tag 13 bei "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" und es wird langweilig im Dschungel. Zumindest, wenn man Rafi Rachek, dem Lebens- und TV-Show-Gefährten von Sam Dylan glaubt. Der gab nach dem Auszug Dylans nämlich genau das via RTL bekannt. In der Tat hatte Sam Dylan durch seine anfängliche Zurückhaltung bei den Dschungelprüfungen, durch das "versehentliche" Behalten seines Make-ups und durch das Setzen gezielter Fragen die Stimmung im Camp kräftig aufgemischt.

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Nun ist Sam Dylan rausgewählt worden, aber sowohl RTL als auch seine Kollegen wissen ja auch, wie man Fernsehunterhaltung macht. Und selbst wenn mal nichts passiert ist, wird eben der Streit vom Vortag nochmal aufgewärmt. Soll ja angeblich auch besser schmecken. Also erzählt RTL noch einmal vom Streit zwischen Timur Ülker und Maurice Dziwak.

Wer das Glück hatte, diesen Streit verpasst zu haben: Dziwak wirft Ülker vor, mit dem Vergleich der Angst Dziwaks vorm Rauswurf mit der Angst Ülkers vor der Erkrankung seiner Tochter die Aufmerksamkeit des Zuschauers gesucht zu haben.

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Kalkül oder Riesenfrechheit?

"Wie kommt man auf so was Krankes?", fragt Ülker sich und die Kollegen, Dziwak hingegen sieht sich durch die angebliche Überreaktion Ülkers in seinem Verdacht bestätigt. Hatten sich beide Seiten in Folge zwölf noch geeinigt, dass sie sich nicht einigen können, lassen sie in Folge 13 den Streit noch einmal aufleben. Auch der Schnitt kann eben nicht jeden Tag frisch kochen, manchmal muss es eben Aufgewärmtes vom Vortag sein.

Unglücklicherweise steht auch Anna-Carina Woitschack in der Küche, als Dziwak und Ülker ihren Zwist in die Mikrowelle schieben. Gerade, als sie vor ihrer Dschungelprüfung interviewt wird, hört man es aus dem Gebüsch schimpfen. "Ich hab nicht einmal deine Familie in den Dreck gezogen", rechtfertigt sich Dziwak. "Wir haben was erlebt, was uns alle kaputt gemacht hat. Dass du das als Instrument deutest, das ist eine Riesenfrechheit", entgegnet Ülker.

"Du versuchst hier, ein ganz, ganz ekliges Spiel zu spielen", macht Dziwak weiter, woraufhin Ülker erneut seine Aufrichtigkeit beteuert und fordert: "Selbst in der Reality muss es Grenzen geben!" Eine Forderung, die man bei RTL nicht gerne gehört haben wird. Schlussendlich ist man wieder dort, wo man hergekommen ist, einigt sich aber immerhin auf einen Waffenstillstand.

Alessia Herren: "Was laaabert die?"

Den eigentlichen Eklat des Tages leitet aber Anna-Carina Woitschack ein. "Haben wir noch Desinfektionstücher hier in der Box?", fragt die Schlagersängerin in die Lagerfeuer-Runde, denn "irgendjemand hat so den Rand abgepullert". "Ich weiss auch, wer das war und ich wollte das eigentlich gerne lassen, dass die Person das dann selber macht", liefert Edith Stehfest einen anonymisierten Hinweis, dessen Anonymisierung aber nur eine einzige Frage Sam Dylans lang hält: "Das dritte Mal, dass ich es mitbekommen habe bei Alessia."

Alessia Herren, kurz darauf von den Stehfestschen Anschuldigungen in Kenntnis gesetzt, versichert sofort ihre urinale Unschuld: "Was laaabert die?" Aber Herren belässt es nicht bei einer Leugnung, geht stattdessen langsam in die Offensive. "Guck mal wie peinlich, die stellt mich ja voll bloss", beschwert sich Herren bei den anderen und fragt dann "Vor wem hat die das jetzt gesagt?" "Echt?", entfährt es Herren, als sie die Anzahl der Zeugen genannt bekommt und findet im Einzelinterview drastische Wort: "Was ich nicht verstehe: Warum man so eine räudige, dreckige, ekelhafte Aktion macht."

Also wendet sich Herren an die Person, bei der sie die Antwort vermutet: Edith Stehfest. "Liebes, ich will dich gar nicht gerade blöd dastehen lassen. Deswegen rede ich auch an der Stelle nicht weiter", entgegnet Stehfest der direkten Ansprache wohl in der Absicht, eine gesichtswahrende Lösung unter vier Augen herbeizuführen. Dass diese Logik aber nach Stehfests öffentlicher Beschuldigung ein Loch hat, dämmert Herren sofort. "Digger, du hast das vor der ganzen Gruppe schon angesprochen!"

Anna-Carina Woitschack: "Bist du jetzt blöd, oder was?"

"Vor ganz Deutschland hat sie mich blossgestellt!", sorgt sich Herren um ihren Ruf. "Ratte, Ratte, einfach", geht Herren deshalb zu Beschimpfungen über und legt nach: "Will mir was von Hygiene erzählen, die, die überall Dreck am Körper hat, Alter." Deeskalation geht irgendwie anders, daher wundert Herrens Entschluss nicht, nie wieder mit Stehfest sprechen zu wollen. "Das werde ich niemals verzeihen", greift Herren zum Äussersten, stuft ihre Aussage aber wenig später zu einem "Ich sag' immer so: verzeihen, aber nie vergessen!" herunter, als sich Stehfest bei ihr entschuldigt.

Für den Rausschmeisser des Abends entscheidet sich RTL für eine Szene nach Woitschacks Dschungelprüfung. "I have so Angst", gesteht Woitschack dort, als sie in eine Box mit Schlangen gesperrt werden soll – und bläst die Prüfung ab, bevor sie begonnen hat. Dass Woitschak keine Sterne holt, sei für Stehfest okay, nicht aber die selbstbewusste Art, wie die Sängerin in die Prüfung gegangen sei. Als die Gruppe anschliessend über verschiedene Gerichte fantasiert, macht Stehfest ihren Unmut öffentlich.

"Keine Sterne, aber über Essen reden", lässt Stehfest beim Verlassen des Lagerfeuers fallen und erntet eine Reihe von Sofort-Reaktionen: "Bist du jetzt blöd, oder was?", fragt etwa Woitschack und als sich Stehfest erklären will, stellt Pierre Sanoussi-Bliss fest: "Jedes Wort macht's nur noch schlimmer."

Nein, ohne Sam Dylan wurde es kein bisschen langweiliger im Dschungelcamp. Ob allerdings Jörg Dahlmann die Lage in den kommenden Tagen durch Worte noch schlimmer gemacht hätte, wird man nie erfahren, denn der Sportkommentator wird von den Zuschauern an Tag 13 nach Hause geschickt.

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