Zum ersten Mal rief RTL zum "Showdown der Dschungel-Legenden". Legenden sind keine gekommen, dafür aber eine Menge TV-Bekanntheiten, die sich merkwürdig verhalten. Das machen sie auch im Finale wieder, doch immerhin für Georgina Fleur hat das Ganze einen guten Ausgang. Sie lässt zwar eine gehörige Portion Würde im Dschungel, nimmt dafür aber 100.000 Euro mit.

Christian Vock
Eine Kritik
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Spoiler-Warnung! Das Finale von "Ich bin ein Star – Showdown der Dschungel-Legenden" ist seit dem 31. August bei RTL+ zu sehen und lief am 1. September bei RTL.

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Tag 17 im "Legenden-Dschungel" beginnt mit einer guten und zwei schlechten Nachrichten. Die gute zuerst: Tag 17 ist nicht nur Tag 17, sondern auch das Finale und damit das Ende der Show. Die schlechte Nachricht: Traditionell ist die Final-Folge die langweiligste Folge einer Staffel. Es wird gedöst, gelabert und herumgehangen, bis Sonja Zietlow und Jan Köppen verraten, wer das Ganze gewonnen hat – auch wenn "gewonnen" ein grosses Wort dafür ist.

Und jetzt noch die zweite schlechte Nachricht: Diese traditionelle Langeweile gibt es im Finale der "Legenden"-Staffel nicht. Leider. Den ersten Puls-Treiber gibt es nach wenigen Minuten, als Zietlow und Köppen die Camper mit einem Auftrag überraschen: "Wir fragen euch jetzt nacheinander nach den beiden Namen, die es aus eurer Sicht, nicht verdient haben, im Finale zu stehen." Die zwei mit den wenigsten Stimmen gehen mit Gigi Birofio ins Finale, der sich seinen Platz bereits bei einem Spiel gesichert hatte.

Um es kurz zu machen: Kader Loth und Georgina Fleur setzen sich bei der Abstimmung durch, Mola Adebisi und Sarah Knappik dürfen zurück ins Hotel. Damit verpassen die beiden die nächste Schatzsuche, was ihnen aber relativ egal sein dürfte. Dem Zuschauer auch, denn zum einen hat man nun schon genug Kirmesspielchen gesehen, zum anderen ist es eh schon wurscht. Alle – und wirklich alle – warten nur noch darauf, dass es vorbei ist.

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Wie lange dauern sechs Minuten?

Dass die drei Finalisten neben einer warmen Mahlzeit zum Nachtisch noch eine Auswahl an Stiel-Eis-Sorten bekommen, dürfte jedenfalls nur die Promis und den Eis-Werbepartner interessieren. Noch uninteressanter dürften nur die Rückschaubilder der "besten" Szenen der Finalisten sein, schliesslich hat man all das ja schon gesehen. Aber offenbar muss auch im "Legenden"-Finale ein bisschen Tradition sein.

Am nächsten Tag dürfen sich Birofio, Loth und Fleur dann noch einmal den Magen voll schlagen – oder wie es RTL nennt: Fernsehunterhaltung. Doch bevor die drei Promis wieder Tiergedärm essen müssen, haben sie mit lebenden Tieren zu tun. "Sieht aus wie ne Folterkammer", vermutet Georgina Fleur über die drei Apparaturen, in die sich die Camper stellen müssen. Die Füsse stecken dabei in Kakerlaken und Heuschrecken, die Hände in Ameisen und der Kopf in Schlangen.

Georgina Fleur (l.), Kader Loth und Gigi Birofio
Georgina Fleur (l.), Kader Loth und Gigi Birofio bei ihrer Prüfung. © RTL

Das Ganze soll sechs Minuten dauern mit dem Auftrag, dass jeder selbst einschätzen muss, wann die Zeit rum ist. Wer am weitesten von den sechs Minuten entfernt ist, fliegt raus. In diesem Fall ist das Gigi Birofio, der die sechs Minuten bereits nach 4:27 Minuten für beendet hält. Kader Loth und Georgina Fleur hatten mehr Geduld, Fleur vermutet sogar: "Oh mein Gott, ich könnte eine Stoppuhr sein." Könnte sie nicht, aber da geht es auch schon in die letzte Dschungelprüfung, die Jan Köppen mit einem "Ihr freut euch garantiert nicht" einleitet.

Georgina Fleur: "Das ist echt widerlich, ein Auge anzufassen"

Denn wie es bei "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" traurige Tradition ist, müssen Fleur und Loth wieder Impala-Augen, Mäuseschwänze oder fermentierte Eier runterstürzen. Nur diesmal sollen sie vorab einschätzen, wie viel von der Mahlzeit sie essen können. Wer mehr angibt, muss essen. Schafft man die vorhergesagte Menge, bekommt man selbst einen Punkt, wenn nicht, die Gegnerin. Wer zuerst vier Punkte hat, tauscht die Dschungelkrone und 100.000 Euro gegen seine Restwürde.

Loth geht das Spiel sehr defensiv an, gibt nur geringe Mengen an und so würgt sich Fleur in der finalen Dschungelprüfung zehn Mäuseschwänze, vier fermentierte Eier, drei Impala-Augen und zwölf Portionen Hühnerinnereien hinunter und nein, nichts davon ist schön und nichts davon Fernsehunterhaltung. "Das ist echt widerlich, ein Auge anzufassen", schreit Fleur zwischendrin, doch wie unangenehm muss es erst für das dazugehörige Impala sein. Da wünscht man sich die langweilige Warterei aufs Zuschauervoting der regulären Staffeln zurück.

Lange dauert das nicht mehr, denn im Januar startet die nächste Staffel "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" Doch Sonja Zietlow warnt schon mal vor: "Im Januar sorgen wir für Nachschub und vielleicht gibt's dann nochmal so eine Legenden-Staffel – wenn's Ihnen gefallen hat." Für den Moment darf sich Georgina Fleur aber erst einmal über die zweifelhafte Ehre freuen, die erste "Legenden-Staffel" gewonnen zu haben.

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