An Tag 14 im Dschungelcamp hiess es "jeder gegen jeden", aber nicht alleine! Mit anderen Worten: Die Streits wurden ein bisschen unübersichtlich. Und der Knatsch mit Timur Ülker steht sogar erst noch bevor. Da war es ganz gut, dass Jörg Dahlmann den eingeschmuggelten Streich, den er Maurice Dziwak spielen wollte, einfach vergessen hatte.

Christian Vock
Eine Kritik
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Sam Dylans schmale Performance bei den Dschungelprüfungen, Edith Stehfests Kampf um den Kochtopf, Jörg Dahlmanns Trump-Euphorie, der Streit zwischen Timur Ülker und Maurice Dzwiak oder der Pinkel-Eklat vom Vortag: den diesjährigen Dschungelcampern fehlendes Engagement vorzuwerfen, wäre unfair. Auch wenn nicht jeder Aufreger sitzt, geben sich die Promis doch einigermassen Mühe, dem Zuschauer irgendetwas anzubieten. Zumindest bisher.

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In Folge 14 nun sind nicht nur die Kilos gefallen, nein auch in puncto Streitlust schnallen die Promis die Gürtel enger. Vielleicht ist es der Hunger, vielleicht die Aussicht auf der Zielgeraden, aber in der neuesten Folge von "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" wirken die Streits ein wenig fahrig und lustlos, werden kaum noch zu Ende ausgetragen. Anders als in manch anderer Staffel gibt es auch nach zwei Wochen immer noch keine Erzfeinde – aber vielleicht ist es ja auch für die Regie die sechste Stunde.

"Anna, ich will nicht, dass du sauer auf mich bist"

Mit einem "Keine Sterne, aber Essen reden" sorgte zuletzt Edith Stehfest in Folge 13 für Wirbel, als Anna-Carina Woitschack erst keine Sterne holte, dann aber mit den anderen über ihre Lieblingsgerichte fantasierte. "Bist du jetzt blöd, oder was?", fragte Woitschack nach, wurde aber mit einer Antwort alleine gelassen. Nicht alleine gelassen wurde hingegen Stehfest. Zwar empörte sich der grosse Rest der Gruppe, aber genau das kritisierte daraufhin Alessia Herren.

Die Kritik wiederum findet nun Woitschack nicht so lustig: "Aber du merkst auch, wie viele dann trotzdem in der Gruppe so ein Fähnchen im Wind sind. Gerade Alessia", beschwert sich die Sängerin bei Pierre Sanoussi-Bliss, habe Herren doch erst behauptet, sie wolle nach dem Pinkel-Eklat nie wieder mit Stehfest sprechen, sich dann aber nicht daran gehalten. Herren bekommt die Vorwürfe mit und nimmt die Einladung dankend an: "Willst du dich jetzt streiten, was ist jetzt dein Problem?"

Woitschack ist so nett und beantwortet die Frage, doch Herren findet trotzdem "man soll mir nicht unterstellen ich bin auf irgendeiner Seite!" Der Streit erkaltet, erst später in der Folge will Herren die Spannungen mit Woitschack auflösen. "Anna, ich will nicht, dass du sauer auf mich bist", beginnt Herren die Aussöhnung, versichert Woitschack ihre generelle Loyalität und gemeinsam ist man wieder vereint in Manipulationsvorwürfen gegenüber Stehfest. "Das, was sie getan hat, werd ich niemals vergessen", erinnert sich Herren an ihr Versprechen, niemals vergessen gewollt zu haben.

Post von zuhause

Die Wogen sind erstmal geglättet, dabei hätte sich die Regie sicher über einen tiefergehenden Streit zwischen Stehfest, Woitschack und Herren gefreut, bei dem Stehfest sauer auf Woitschack ist, weshalb nun Woitschack sauer auf Stehfest ist und Herren, die zuvor schon sauer auf Stehfest war, nun aber auch sauer auf Woitschack ist, weil diese und andere so sauer auf Stehfest waren, und bei dem zum Schluss noch Woitschack auf Herren sauer ist, weil die nicht genügend sauer auf Stehfest war.

Intellektuell mag das Ganze eine Herausforderung sein, emotional bleibt hier allerdings die Küche kalt, da gab es beim Dschungelcamp schon ganz andere Szenen. Vielleicht ja auch deshalb, weil RTL zuvor bereits die Emotionen mit einem Klassiker der Trash-TV-Unterhaltung rausgelassen hat. Anna-Carina Woitschack hatte nämlich die Ehre, die Post aus dem Briefkasten zu angeln. Aber weil wir hier im Dschungelcamp sind, bringt sie nicht etwa Mahnungen oder Prospekte, sondern Briefe von zuhause mit.

Und weil es im RTL-Dschungel natürlich kein Briefgeheimnis gibt, müssen sich die Promis ihre Briefe also gegenseitig vorlesen. Das ist für den weiteren Verlauf deshalb interessant, weil Timur Ülker von zuhause den Ratschlag bekommt: "Zeig ruhig noch mehr von dir!"

Eine Einladung an Ülker, die Regie und die Gruppe, nun mit Argusaugen darauf zu achten, ob sich Ülker an den familiären Rat hält. Für Maurice Dziwak war der Tipp ohnehin bereits ein Affront, resultierte der Rat doch aus seinem Vorwurf an Ülker, mit einem unpassenden Einblick in seine Familiengeschichte lediglich Aufmerksamkeit gehabt haben zu wollen. Und in der Tat finden Ülker, die Regie und die Gruppe im Folgenden Szenen, in denen sich Ülker anders, weil redseliger als bisher verhalten haben soll.

Timur Ülker (l.) wird von seiner Verlobten Caroline gestärkt: "Zeig noch mehr vor Dir. Deine Geschichten, deine Erlebnisse sind deine Besonderheit. Bleib stark und mutig!" © RTL

Erlösung für Anna-Carina Woitschack

So fängt Ülker zum Beispiel nach einem Gespräch mit Stehfest über musikalische Früherziehung an, zu rappen. Ein anderes Mal spricht Ülker über seine Haartransplantation, wieder ein anders Mal über seinen Einsatz in Afghanistan. Anna-Carina Woitschak findet die Geschichten "aus der Luft gegriffen" und als Ülker "nur eine Sache ansprechen" will, nämlich das Verhalten der Gruppe Edith Stehfest gegenüber, fragt ihn Pierre Sanoussi-Bliss: "Das ist doch übergriffig. Was masst du dir denn an?"

Die Antwort wird aus Zeitgründen bis zur nächsten Sendung warten müssen und mit Sicherheit auch kommen, denn an Tag 14 haben die Streits im Camp in puncto Intensität doch ein kleines Hängerchen. Die Regie muss sich also mit anderem begnügen und da bieten die Promis doch noch ein bisschen was an. Lilly Becker und Maurice Dziwak versagen in der Dschungelprüfung, doch dass die beiden das lustiger finden als der Rest der Truppe, wirkt nicht stimmungsaufhellend. Genauso wenig wie der "Spass", den Jörg Dahlmann vorbereite hatte.

Kurz bevor Jörg Dahlmann das Camp verlässt, verkündet er noch, dass er "Gisela", seine Gummi-Spinne, ins Camp geschmuggelt hat und die ganze Zeit an seiner Seite hatte. Neben ihm Anna-Carina Woitschack, die an Tag 14 das Camp verlassen musste. © RTL

"Die Runde wird immer kleiner", findet nämlich Anna-Carina Woitschack, haut damit aber nicht etwa einen Bodyshaming-Spruch raus, sondern meint den Auszug von Jörg Dahlmann. Doch bevor der weg ist, verrät er noch, dass er eine Gummispinne in der Unterhose ins Camp geschmuggelt hatte, um Maurice Dziwak zu erschrecken.

"Anscheinend ist da noch Platz in der Unterhose", lacht allerdings Dziwak nun als Letzter. Damit ist Jörg Dahlmann raus und dass die Runde immer kleiner wird, muss an Tag 14 Woitschack am eigenen Leib erfahren. Sie bekommt diesmal die wenigsten Stimmen der Zuschauer und ist raus, was die Musikerin aber nicht weiter stört: "Ich bin total froh", sagt sie direkt nach der Entscheidung.

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