Das Essen war im Dschungelcamp schon immer ein guter Grund zum Streiten. Meist war es zu wenig oder zu gar nicht. An Tag zehn finden die Promis der aktuellen Staffel weitere Gründe. Zu angebrannt zum Beispiel oder zu salzig. Oder auch zu sossig. Zu Hause heisst es hingegen bald für eine Dame aus der Runde.

Christian Vock
Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Christian Vock dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

"Damit die Zuschauer mal sehen können, wie ich wirklich bin." So oder so ähnlich lautet die gängige Erklärung eines Trash-TV-Kandidaten, warum er denn bei einem Reality-Format wie dem "Sommerhaus der Stars", "Promi Big Brother" oder auch dem Dschungelcamp teilnimmt. Die Sache hat nur einen Haken: Man hätte ja den Zuschauer vorher mal fragen können, ob er diese Wirklichkeit auch sehen möchte. Vielleicht ist er ja auch mit einer kleinen Täuschung völlig zufrieden.

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Das gilt vor allem dann, wenn sich die Promis streiten. Das ist selten schön anzusehen, Wirklichkeit hin oder her. Bis vor kurzem hatte das mit der Täuschung im aktuellen Dschungelcamp auch wunderbar geklappt, doch an Tag neun öffnen Edith Stehfest und Pierre Sanoussi-Bliss die Streit-Schleusen und weil man die nicht mehr so schnell geschlossen bekommt, strömt es an Tag zehn nun nur so herein.

Zumindest hat der Mann vom Schnitt an Tag zehn so viel Streitszenen bekommen, um damit eine ganze Folge zu bestreiten. Und da kalkulieren wir die erneute Rechtfertigung von Jörg Dahlmann, warum er Donald Trump zur Motivation zitiert, gar nicht mit ein und belassen es mit dem Fazit von Jan Köppen: "Ich spüre da eine gewisse Beratungsresistenz."

"Nicht in dem Ton, Alessia!"

Bohnen
Reis und Bohnen sind angebrannt. Das sorgt für Zoff. © RTL

Steigen wir also stattdessen lieber gleich mitten im Geschehen ein und dort treffen wir diesmal Alessia Herren. Mitgebracht hat sie einen Topf mit Reis und Bohnen – allerdings in der angebrannten Version. Die Gruppe um Köchin Herren überlegt nun, was zu tun ist, um das Essen zu retten, und dabei will Herren den anderen nicht reinreden, schliesslich isst sie ohnehin nie Reis und Bohnen. "Aber die Haltung finde ich jetzt ein bisschen schwierig, Alessia. Du isst es nicht und lässt das Essen verbrennen", erntet sie daraufhin Kritik von Edith Stehfest. Und los geht es.

"Hä, was reeedest du da gerade? Denkst du, ich verbrenn das extra, weil ich das nicht esse?", versteht Herren die Kritik nicht. Stehfest wiederum glaubt, lediglich nachgefragt zu haben, macht jetzt aber Vorschläge, wie sie das Essen retten würde – Ausgangspunkt für einen neuen Streit. Stehfest würde die gerade erst gewonnenen Portiönchen Salz und Pfeffer verwenden, Sam Dylan hingegen sieht darin eine Verschwendung, will die Gewürze lieber für nicht verbranntes Essen verwenden – und setzt sich schlussendlich durch.

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Die Komplett-Eskalation ist damit aber nur aufgeschoben. "Ich wollte mal die Nachtwache besprechen", leitet Teamchefin Alessia den nächsten Streit ein. Denn weil sie das ein bisschen zu bestimmend macht, fragt Maurice Dziwak mal nach: "Bist du Boss, oder was?" Alessia findet "ja", "Nicht in dem Ton, Alessia!", findet wiederum Dziwak und sieht nun einen kleinen Riss im Verhältnis zu Herren. "Da liegt doch ein Hattrick in der Luft", prophezeit Jan Köppen nach den beiden Streits und sollte Recht behalten. Allerdings weiss er ja schon, was passiert ist.

Quatsch mit Sosse

Und so netzt Herren nach gut 20 Minuten zum dritten Mal ein. Der Auslöser, man mag es kaum glauben, ist die Frage, ob die Tomaten als Sosse oder als Rohkost gereicht werden sollen. Stehfest ist im Team Rohkost, Herren im Team Wir-haben-uns-doch-gerade-auf-Sosse-geeinigt-was-ist-los-mit-dir-Edith?. Als auch noch Maurice Dziwak plötzlich die Sossen-Partei verlässt, will Herren den Fraktionsvorsitz abgeben: "Ey Leute, ich möchte nicht mehr kochen. Das ist mir zu anstrengend."

Was Herren dabei vergisst: Für den Zuschauer ist es nicht weniger anstrengend, vor allem, weil es weiter geht. Timur Ülker will nun endlich die versprochene italienische Sosse, doch Stehfest gibt ihm zu bedenken: "eine italienische Sosse ohne Gewürz!" Ülker erinnert an das Salz und bekommt Rückendeckung von Herren: "In Italien kocht man viel nur mit Salz." Eigentlich ist das einzige Gericht in Italien, das man nur mit Salz kocht, Salz, aber wir freuen uns, dass der Sossen-Streit langsam ein Ende findet. Der nächste steht nämlich bereits bevor.

Vor kurzem gestand Sam Dylan, noch nie ein Buch gelesen zu haben, kann sich nun aber über seine Premiere freuen. Denn weil Edith Stehfest die Tomaten anfasst, liest Dylan ihr die Leviten: "Nicht immer alles ungewaschen anfassen, Edith!" Da platzt es aus Stehfest heraus: "Sam jetzt reicht's wirklich!" Das Essen werde sowieso noch gewaschen und überhaupt sitze er den ganzen Tag nur herum – für Stehfest offenbar die Rechtfertigung für ein Redeverbot. Lilly Becker ergreift zwar Partei für Stehfest, aber Kandidaten wie Zuschauer sind froh, dass sie der Sache zumindest für den Moment ein Ende bereitet.

Nina Bott muss gehen

Dass und wie der Streit zwischen Stehfest und Dylan weitergeht, ersparen wir uns aus Gründen oder wie es Alessia Herren formuliert: "Koch mit Gott, aber nicht mit mir!" Werfen wir stattdessen einen Blick auf den Rest des Geschehens von Tag zehn.

Maurice Dziwak lässt eine Spinne von einem Ranger entfernen. "Ich darf die Spinne nicht gewinnen lassen", findet nämlich Dziwak und auch Anna-Carina Woitschack schätzt die Gefahr gross ein: "Ach du Scheisse! Das ist das grösste Tier, was ich je bis jetzt gesehen hab."

Was noch? "Ich bin jetzt den achten Tag nicht auf dem Klo gewesen", erklärt Pierre Sanoussi-Bliss und das lassen wir einfach mal so wirken. Dann gibt es noch drei Abschiede. Yeliz Koc verabschiedet sich nach ihrer Hinauswahl aus der Show und Maurice Dziwak zur Dschungelprüfung. Dort muss er allerlei Übelriechendes essen und verschiedenen Tieren Sterne entreissen. Auf den letzten Abschied müssen sich die Kandidaten, vor allem aber Nina Bott, erst noch vorbereiten, denn die Schauspielerin wird diesmal von den Zuschauern hinausgewählt.

So viel zum Wichtigsten des Tages, den wir mit ein paar Zitaten von Maurice Dziwak ausklingen lassen:

  • "Ich glaub, ich muss gleich schwimmen. Ich hab zwar einen Rettungsschwimmer. Nee, Rettungsschwimmer hab ich nicht – Seepferdchen hab ich!"
    Dziwak, als er vor der Prüfung seine Stärken durchgeht
  • "Ich hab empfindliche Ohren. Nicht, dass ich mich da entzünde. Ich hab einen trockenen Mund, als hätte ich zehn Jahre nichts getrunken. Ich hab eh Leistenprobleme auch. Ich bin ein kompletter Körperklaus, ich schwör dir!"
    Dziwak, als er dasselbe mit seinen Schwächen macht
  • "Der eine schläft, das ist gut."
    Als Dziwak einen Stern aus einer Box mit Waranen holen soll
  • "Bitte, ich mach dir wirklich nichts, ich schwör auf meine Mutter!"
    Als sich Dziwak einer Schlange gegenüber sieht
  • "Oh, die ist auf Angriff, die ist auf Angriff!"
    Dziwak über die vermeintlichen Absichten einer Python
  • "War ein bisschen mehr Arbeit als sonst."
    Dziwak, als er von der Toilette kommt
  • "Jörg, ich brauch dich jetzt, aber lauter!"
    Dziwak, als er wegen seines Durchfalls Überstunden auf dem Klo machen muss und Jörg Dahlmann bittet, vor der Toilettentür zum Übertönen der Geräusche laut zu singen
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