"Morgen wird uns einer verlassen", versprach Sonja Zietlow an Tag sechs. An Tag sieben nun bewerben sich einige Promis um den Platz auf dem Schleudersitz. Vor allem eine Kandidatin kann sich begründete Hoffnung machen. Der Grund: eine Rolle Toilettenpapier. Doch als schon alles klar scheint, grätscht eine Mitbewohnerin unvermittelt von der Seite dazwischen.

Christian Vock
Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Christian Vock dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Spoiler-Warnung! Die siebte Folge "Ich bin ein Star – Showdown der Dschungel-Legenden" ist seit dem 21. August bei RTL+ zu sehen und am 22. August bei RTL.

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Was denkt sich RTL da nur jedes Jahr aus? Ein eigenes Camp mitten im Dschungel, ein aufwendiges Set mit Lager-Abenteuer-Atmosphäre, verwegene Spiele, mal adrenalingeladen, mal kniffelig, ein eigener Camp-Arzt, zwei pfiffige Moderatoren, allerlei Regeln und noch mehr Strafen bei Regelverstössen und und und.

Nein, man kann RTL wirklich keinen Vorwurf machen, nicht genug in seine Show zu investieren, damit der Zuschauer zu Hause beste Fernsehunterhaltung bekommt. Allerdings zeigt Tag Nummer sieben, dass all das Gedöns gar nicht notwendig ist. Zumindest, wenn man Kader Loth hat, Giulia Siegel und eine Rolle Toilettenpapier.

Toilettenpapier-Gate im Dschungelcamp

Das Drama nimmt seinen Lauf, als die Bewohner ihre Luxus-Artikel wegen diverser Regelverstösse abgeben müssen. Da schaukeln sich die Camper, die die bewusste Ignoranz der Regeln kritisieren, gegenseitig hoch. Mola Adebisi stellt sogar inzwischen einen "Paradigmenwechsel" beim Tonfall im Camp fest. Insofern hat RTL gute Vorarbeit geleistet, Kader Loth bringt das noch vorhandene Gruppengefüge dann gänzlich ins Wanken, als sie als Teamchefin bittet, mit dem Toilettenpapier sparsamer umzugehen.

An dieser Stelle wird Giulia Siegel hellhörig und fordert von Loth Aufklärung: "Du bist vorhin aus der Toilette rausgekommen und hast in Toilettenpapier was eingebunden. Was war das?" Nun reicht die Palette an Antworten von "Das geht dich nichts an" bis "Vertrau mal darauf, dass das seine Gründe hat", doch Loth entscheidet sich für die Wahrheit: "Meine Binde war das", erklärt Loth angefasst und geht dann zur Gegenfrage über: "Beobachtest du mich, wie ich pinkeln gehe?"

Siegel beteuert, es sei ein Zufall gewesen, sie habe das ja nicht ahnen können. "Sie ist in den Wechseljahren. Warum hat sie 'ne Binde?", fragt Siegel, als Mola Adebisi ihr nahelegt, vielleicht einen Fehler begangen zu haben. Aber das ganze Camp ist nun mental auf den Beinen, es werden Meinungen gebildet und Positionen bezogen. Vor allem Kader Loth ist aufgebracht: "Es ist so ein intimes Thema. Dass ich das überhaupt erwähnen muss!", fühlt sich Loth blossgestellt und teilt Siegel das Ergebnis ihrer jüngsten Überlegungen mit: "Du gehst mir langsam richtig auf den Sack!"

Was Giulia Siegel und Kader Loth nicht mehr werden

Auch Thorsten Legat ist involviert. Nicht, weil er eine Frau sein, sondern weil er eine Frau zu Hause habe. "Wie Kinder seid ihr", lautet Legats Erstgutachten, später korrigiert er sich auf "Comedy für Doofe". Noch später verbeisst sich Legat dann aber in eine fixe Idee: "Das ist das höchste Niveau im deutschen Fernsehen!", glaubt Legat, im Dschungelcamp den Gipfel der TV-Unterhaltungskunst erklommen zu haben. Eine Erstbesteigung, die nun von Siegel beschmutzt werde: "Giulia, schäm' dich mal bitte gegenüber Kader Loth!"

So weit ist Siegel noch nicht, geht aber immerhin in die richtige Richtung und bittet Loth um ein Gespräch. "Es tut mir leid", beginnt Siegel versöhnlich, doch Kader Loth macht gleich klar: "Das glaub' ich dir nicht." Man sagt sich die Meinung, wobei "man" Kader Loth und "sich" Giulia Siegel sind, am Ende steht für Loth fest: "Wir werden in diesem Leben keine Freunde mehr."

Giulia Siegel hat sich mit ihrer Bemerkung also keinen Gefallen getan und die Gruppe in grossen Teilen gegen sich aufgebracht. "Ich fühl' mich schon von ein paar Menschen hier sehr ungerecht behandelt", findet Siegel, Eric Stehfest ist sich sogar sicher, dass Siegel auf der "Abschussposition" steht. Allerdings ist Stehfest auch der Meinung, die Angelegenheit sei ein "typischer Toilettenpapier-Eklat", daher sollte man bei seinen Worten vorsichtig sein.

Sie ist ein Star – Holt sie hier raus!

Auch wenn man nicht genau weiss, was ein "typischer Toilettenpapier-Eklat" sein soll, dieses Exemplar hat jedenfalls Nebenwirkungen. Denn als sich die Gemüter einigermassen beruhigt haben, geraten Elena Miras und Hanka Rackwitz aneinander. Offenbar hat Miras ein Lachen ganz anders gemeint, als es bei Rackwitz angekommen ist, jedenfalls entzündet sich ein Flächenbrand, den Rackwitz am Ende nicht mehr gelöst bekommt: "Alle geisteskrank, ich tu' mir das nicht mehr an."

Und so ist es nicht Giulia, die die Siegel streicht, sondern Hanka Rackwitz. Mit einem "Ich hab kurz was zu sagen, ihr Lieben", holt Rackwitz die Meute zusammen und erlöst sich mit einem "Ich bin ein Star – holt mich hier raus!" dann selbst. "Ich würde zu viel dafür bezahlen", erklärt Rackwitz ihren Beschluss, sich schützen zu wollen. Eine umsichtige Entscheidung oder wie es Gigi Birofio formuliert, als er an Tag sieben, seinem Geburtstag, die Dschungelprüfung meistert: "Weisst du warum? Intelligentheit!"

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