Der Altenpfleger Davin Herbrüggen ist Deutschlands neuer Superstar: Im Finale von "Deutschland sucht den Superstar" deklassierte er auch Dieter Bohlens Liebling.

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DSDS verstärkt den Fachkräftemangel in der Altenpflege: Dass Davin Herbrüggen nach seinem Sieg bei "Deutschland sucht den Superstar" in seinen Job in einem Altenheim in Oberhausen zurückkehrt, ist vorerst ziemlich unwahrscheinlich. Eher wird Borussia Dortmund doch noch Meister. So gab es im DSDS-Finale 2019 aber immerhin einen Titel für den Ruhrpott.

Alicia-Awa Beissert (21, Bochum), Joana Kesenci (17, Gronau) und der Neuseeländer Nick Ferretti (29) hatten gegen den rockenden Altenpfleger keine Chance. Mit 44 Prozent der Zuschauerstimmen setzte sich Davin Herbrüggen am Ende ziemlich souverän gegen die Konkurrenz durch. Auch wenn Moderator Oliver Geissen das Finale zwischenzeitlich zum spannendsten aller Zeiten erklärt hatte: Zwölf Mal soll es einen Führungswechsel gegeben haben.

Spannend war freilich nicht viel im Finale von DSDS 2019. Die Normalsterblichen in der Jury, Oana Nechiti (31, Tänzerin), Pietro Lombardi (26, "DSDS"-Sieger 2011) und Xavier Naidoo (47, Musiker), waren meisten gerührt und begeistert. Sie fanden alles "mega", "Hammer" oder "wow", was die vier Finalistinnen und Finalisten in ihren jeweils zwei Auftritten darboten. Nur Dieter Bohlen, unsterbliche DSDS-Legende, zog hin und wieder vom Leder.

Bohlen: Erst Macho, dann Humanist

Den Zorn des Pop-Titans bekamen vornehmlich die Damen ab: "Ich muss ehrlich sagen: Die Jungs sind besser als die Mädels", sprach er sein Urteil. Immerhin befand er in allerfeinster Macho-Attitüde, dass Alicias erster Auftritt - "This Girl Is On Fire" von Alicia Keys - optisch eine Bombe war. "Das sehe ich sonst nur von meiner Freundin zu Hause." #MeToo, so scheint es, hat Dieter Bohlen unbeschadet überstanden.

Politisch erwies sich der Chef-Juror weitaus liberaler und beschwerte sich über die Fake News, die über Nick Ferretti verbreitet wurden. Auch dass sich in sozialen Netzwerken darüber beschwert wurde, dass er gar nicht aus Deutschland sei, wurmte den Titanen. "Das hat mir wehgetan. Ausserdem beurteilt man bei DSDS doch die Stimme." Es ginge schliesslich um die Musik und nichts anderes.

Seinem erklärten Liebling konnte Dieter Bohlen allerdings nicht zum Sieg verhelfen. Obwohl er alles dafür tat und dem Neuseeländer Nick Ferretti den besten Auftritt in 16 Jahren DSDS bescheinigte. Der von Pop-Titan persönlich auf Mallorca entdeckte Strassenmusiker hatte sich da gerade an Leonard Cohens "Halleluja" versucht.

Trotzdem gönnte Bohlen dem neuen Champion Davin natürlich den Sieg. "Bei dir fallen die Komplimente relativ leicht", stellte er dem (bald wohl ehemaligen) Altenpfleger ein exzellentes Zeugnis aus. "Da musst du auf dem Friedhof lange graben, bis du jemanden findest, der so geil singt wie du."

DSDS Finale: Harmonie und Langeweile

Auch Pietro Lombardi, Xavier Naidoo und Oana Nechiti befanden das "Stimmwunder" als würdigen Sieger. Überhaupt verloren sie kaum ein böses Wort über die finalen Auftritte der Kandidaten und Kandidatinnen. Dieter Bohlen freute sich, dass Joana als "Küken in die Show geflattert kam und gleich goldene Eier legt". Oana bescheinigte Nick, dass er auch ohne Gitarre eine Augenweide auf der Bühne sei, Xavier plauderte aus, dass seine Frau Alicia den Erfolg gönne, und Pietros Herz wünschte sich, dass Davin den Pokal mit nach Hause nimmt.

Das hat ja dann auch geklappt, auch wenn vorher knapp drei Stunden Sendezeit gefüllt werden mussten - neben den acht Auftritten der Finalistinnen und Finalisten gab es Rückblicke und Homestorys, ein Best Of der schrägsten Kandidaten und einen Auftritt aller Top-Ten-Kandidaten, die gemeinsam den Modern Talking-Hit "Cheri, Cheri Lady" in der 2019er-Version von Capital Bra ("Cherry Lady") darboten. Der Song wurde dadurch nicht besser, aber das war dann auch schon egal. (tsch)  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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