• Thomas Gottschalk ersetzte im Halbfinale von "Deutschland sucht den Superstar" den Pop-Titan Dieter Bohlen.
  • Doch auch bohlenlos sang kein Kandidat bodenlos und vier schafften gar den Einzug ins DSDS-Finale am nächsten Samstag.

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Gleich der erste Gag ging zulasten von Dieter Bohlen. Moderator Oliver Geissen kalauerte mit Blick auf Dieters Lieblingsklamottenmarke: "Es gibt ein Leben nach Camp David." Der Pop-Titan war also - verletzungsbedingt - nicht zugegen, aber sein Geist wehte über dem Halbfinale von "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS).

Im Clubambiente der Minihalle im Duisburger Landschaftspark wurde Dieter gegrüsst ("Gute Besserung!") und zitiert (Maite Kelly: "Dieter hat gesagt: Selten gab es so ein starkes Halbfinale."). Auf dem DSDS-Instagram-Account stapelten sich die Vermisstenmeldungen: "Ohne Dieter macht's keinen Spass!", "DSDS ist Dieter!", "Ohne Dieter könnt ihr DSDS einsargen".

Aber es ging dann doch bohlenlos. Sein Ersatzmann Thomas Gottschalk ("Titanen halten zusammen!") nahm gleich mal die Center Stage ein und meinte über seine Rolle als Spontan-Ersatz: "Es gibt andere, die das auch könnten. Aber nicht viele." Sah Oliver Geissen auch so: "Du warst erste Wahl - das ist das, was ich sagen soll."

"Keine Wahnsinnigen" bei DSDS: Gottschalk ist beeindruckt

Wer erstaunlich cool mit der Dieter-Bohlen-Absenz umging: die Kandidaten. Sie machten überwiegend einen guten Job. Gleich nach dem gemeinsamen Opening mit "Blinding Lights" (The Weeknd) erfuhren sie: Für fünf würde es der letzte DSDS-Abend sein - nur vier würden ins Finale einziehen. Alle performten zunächst in einem Trio und dann je einen Solo-Song. Entscheidungsmodus: Die Jury gab ihr Urteil ab, aber die Entscheidung trafen ausschliesslich die Fans per SMS oder Telefonvoting.

Als erster Solist trat gleich Favorit Karl mit "Leave A Light On" (Tom Walker) an. Aber erst, nachdem er mit Oli Geissen und der Jury parliert hatte und ein Videoeinspieler seine Highlights aus Casting und Recall zeigte. Das ging allen so. Dafür ging der Grossteil der Sendezeit (am Ende 231 Minuten) drauf. Kommentar bei Instagram: "Ist das jetzt 'ne Talkshow?" Danach war's aber wie immer: Karl lieferte ab, Maite weinte fast und Mike Singer lobte.

Nordlicht Jan-Marten trat im Anzug (Gottschalk: "Aha, ich dachte, der Herr Referendar ist da") zu Seals "Kiss From A Rose" an. Er gestand, dass er eine Freundin hat. Und Mike, dass seine Familie Jan-Marten liebt.

Starian ("Earned It", The Weeknd) gelang es, Thomas Gottschalk zu faszinieren. Maite zitterte die Stimme, als sie hauchte: "Du bist Musik." Und Gottschalk war schon mal erleichtert: "Ich hab ja befürchtet, dass ich es mit Wahnsinnigen zu tun kriege, die erst schnell berühmt und dann reich werden wollen." Die "Ernsthaftigkeit", mit der die Talente die Musik angingen, hätten ihn aber schnell "beeindruckt".

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Echt wahr: Thomas Gottschalk ist Grossvater des Deutsch-Rap!

Pia-Sophie sang "Let's Love" (Sia & David Guetta), und zwar stark. Zuvor wurde aber geplaudert, auch über ihren Rap-Versuch auf Mykonos. Das nahm Thomas Gottschalk zum Anlass von seinem Rap-Experiment zu berichten. Was vor allem die Jüngeren nicht wissen dürften: Thomas Gottschalk (und seine Radio-Kollegen Frank Laufenberg und Manfred Sexauer) zeichneten als "G.L.S.-United" 1980 für den ersten Deutsch-Rap-Hit verantwortlich. Ihre deutsche Coverversion "Rapper's Deutsch" des Klassikers der Sugarhill Gang ("Rapper's Delight") schaffte es sogar auf Platz 49 der Charts. Gottschalk hat das anders abgespeichert: "Ich hatte 'nen Top-Ten-Hit." Naja, er ist ja schon alt (70 und damit nur drei Jahre älter als Bohlen), da erinnert man sich nicht mehr so genau.

Ludi ("Attention", Charlie Puth) performte auf High Heels, die so hoch waren, wie seine Stimme hinaus musste. Gottschalk fand "Du warst toll, du bist ein Manegenpferd. Dieter hat recht: Du bist ein toller Sänger."

Michelle bot eine fantastisch-gefühlvolle Version von "Treppenhaus" (Lea). Gottschalk: "Ich bin selten im Treppenhaus geküsst worden, bei mir gab's ja schon Aufzüge. Aber wenn man dich so hört, wünschte ich, es wäre mir öfter passiert."

Maite entschuldigt sich für ihre Strenge

Daniele (Oliver Geissen: "Vom Wackelkandidaten zum Favoriten und Mädchenschwarm") präsentierte "Dynamite" von der K-Pop-Boygroup BTS. Mike spendierte spontan Standing Ovations, Maite lobte die "Wahnsinnsleistung" und Gottschalk fand: "Du bist klasse."

Jan ("Ungeschminkt", Johannes Oerding) liess Mike seinen Mentor Dieter zitieren: "Der liebe Gott hat dich mit einer tollen Stimme gesegnet." Maite hatte (wie bei fast allen Kandidaten) einen Flashback und schwärmte vom ersten Casting "auf dem Boot".

Als letzter betrat Kevin die DSDS-Live-Bühne, von der er jahrelang geträumt und die er zweimal im letzten Moment verpasst hatte. Jetzt lieferte er "Right Here Waiting" von Richard Marx ab und machte Gottschalk ein "besonderes Geschenk". Weil der - natürlich - "den Richard gut kennt" und deshalb den Song so mag. Maite hatte Tränen in den Augen (nicht wegen Gottschalks Story, sondern wegen Kevins Leistung) und entschuldigte sich: "Ich war streng. Ja, aber Diamanten entstehen nur durch Druck."

Männerrunde: Jan-Marten, Karl, Kevin und Starian im Finale

Und dann, nach 13 Liedern und acht Werbepausen kam die kürzeste Entscheidungsverkündung aller DSDS-Zeiten: Oliver Geissen hielt Wort, als er sagte: "Ich mach's kurz."

Das Finale am nächsten Samstag wird zur reinen Männerangelegenheit. Jan-Marten, Karl, Kevin und Starian singen um den Jackpot (100.000 Euro plus Plattendeal). Für die beiden letzten Mädels Michelle und Pia-Sophie ist die Reise ebenso beendet, wie für Daniele, Jan und Ludi.

Damit scheiden sie eine Show später aus als Dieter Bohlen und eine früher als Mike und Maite, deren DSDS-Zeit ebenfalls abläuft. Vielleicht lag auch dieser Gedanke in Maites tröstenden Worten: "Es gibt ein Leben nach DSDS." Für sie sowieso, sie ist grade Nummer eins der deutschen Albumcharts. Das, so meinte sie, sollten die Nichtfinalisten als positive Mahnung nehmen: "Wenn ich 25 Jahre nach den Kellys noch eine Nummer eins feiern kann - dann ist wirklich alles möglich."  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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