Am Samstagabend brachten Klaas Heufer-Umlauf und Joko Winterscheidt ihre prominenten Gäste beim "Duell um die Welt" wieder mächtig in die Bredouille. Wigald Boning etwa musste zum "Unterwasser-MacGyver" werden und Jessica Schwarz konnte zum Achterbahn fahren einfach nicht Nein sagen. Ganz besonders peinlich lief es aber für Sänger Sasha.

Christian Vock
Eine Kritik
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Es gibt Momente im Leben, die sind etwas ganz Besonderes. Allerdings kann diese Besonderheit in beide Richtungen ausschlagen, also positiv wie negativ sein. Zum ersten Mal das Meer sehen, zum Beispiel. Oder zum ersten Mal eine Haftstrafe antreten. Oder ein Lottogewinn. Oder der Gang zum Scheidungsanwalt. Auch wenn sie nicht mit einer Scheidung oder einem Millionengewinn enden – "Das Duell um die Welt" bietet allen Beteiligten ebenfalls ganz besondere Momente und zwar schon ganz schön lange.

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"Zehn Jahre lange machen wir diesen Quatsch hier schon", erinnert Moderatorin Jeannine Michaelsen am Samstagabend daran, dass man sich aktuell in der zehnten Staffel der Show befindet und leitet dann den ersten besonderen Moment des Abends ein: den Einzug des Weltmeisters. Dieser Einzug gehört traditionell dem Gewinner der vorherigen Ausgabe und das ist diesmal Klaas Heufer-Umlauf.

Joko Winterscheidt: "100 Prozent mein Humor"

Eigentlich nutzen Winterscheidt wie Heufer-Umlauf diese Gelegenheit, um sich mit ein bisschen Zinnober selbst zu feiern oder den Gegner zu demütigen. Doch Heufer-Umlauf hat diesmal anderes im Sinn. Er lässt Winterscheidt von einem riesigen Papier ein "Bekenntnis zur Kleinhaftigkeit" vorlesen. Dort heisst es etwa: "Ich bin so klein, dass ich durch ein Nasenloch geboren wurde und ich eine Woche brauche, um ein tic tac aufzuessen."

Dann wird ein überdimensionaler Tisch mit Stuhl hereingetragen, von dem aus Winterscheidt den ganzen Abend über moderieren muss. Warum? "Weil er dich sehr klein und winzig wirken lässt", erklärt Heufer-Umlauf. Doch in Wahrheit macht Heufer-Umlauf das nicht zur Demütigung, schliesslich weiss er, dass sein Freund und Kollege es liebt, wenn Dinge entweder riesig oder winzig klein sind. "100 Prozent mein Humor", erklärt Winterscheidt dementsprechend. Den ersten besonderen Moment des Abends teilten sich Winterscheidt und Heufer-Umlauf also brüderlich.

Überhaupt nicht brüderlich benahm sich hingegen Sänger Sasha. Beziehungsweise: Er durfte sich nicht brüderlich benehmen. Als Mitglied von Team Klaas wurde er nach Norwegen geschickt. Als Gast im norwegischen Frühstücksfernsehen sollte Sasha dort ein wenig plaudern und anschliessend seinen alten Hit "I Feel Lonely" zum Besten geben. Klingt unaufregend, doch Winterscheidt gibt dem Auftritt eine entscheidende Wendung.

Sasha soll sich benehmen "wie ein Arsch"

In einem Brief erfährt der Sänger seine eigentliche Aufgabe und der beginnt so: "Lieber Sasha, morgen wird dich ganz Norwegen hassen. Ich habe dir einen Slot in der grössten Morningshow des Landes gebucht. Dort sollst du dich benehmen wie ein Arsch." Sasha ist nicht gerade begeistert: "Ich bin jemand, dem es gut gefällt, wenn er gemocht wird." Heufer-Umlauf, der sich mit Winterscheidt das Video von Sasha ansieht, bestätigt das und erklärt die Fallhöhe der Aufgabe: "Gerade er, Sasha. Das ist der netteste Mensch im Universum. Der ist zu jedem freundlich."

Genau das muss Sasha, will er die Punkte für Heufer-Umlauf holen, aber nun abstellen und eine To-do-Liste an Unhöflichkeiten abhaken. Und so beginnt sie, die Mission "Norwegen hasst Sasha". Im Studio angekommen, erklärt der Sänger sein mitgebrachtes Kamera-Team damit, dass er eine Doku über sich selbst drehe, "weil ich interessant bin. So wie Kanye West". Den Aufnahmeleiter lässt er eine Karnevalsmaske aufsetzen, er telefoniert, während ihm kurz vor Aufzeichnung das Wichtigste erklärt wird und dann lässt er die Moderatoren während des Interviews ein ums andere Mal auflaufen.

"Könnt ihr mir sagen, wie lange das hier dauern soll?", will Sasha wissen, als ihn das Moderatorenteam begrüsst, und macht sich dann über den Nationalfeiertag vom Vortag lustig. "Habt ihr gestern gefeiert? Und seid ihr jetzt auch besoffen?", fragt Sasha die Moderatoren und in diesem Tonfall geht es weiter. "Ich kann nur sagen, wie sehr ich mich dafür geschämt habe", kommentiert Sasha zwischendrin den Film seines Auftritts. Den grössten Fauxpas hat sich Joko Winterscheidt aber für den Schluss aufgehoben, als Sasha seinen alten Hit singen soll.

Sasha: "Ich hab mich bis auf die Knochen blamiert"

Dem hat Winterscheidt nämlich einen neuen Text verpasst und so singt Sasha dann: "Ich bin in Norwegen. No, No, No, No, Norwegen. Dänemark ist viel besser. Tut mir leid, aber das ist die Wahrheit. […] Hier sind alle gross und dumm, ihr stammt alle von Elchen ab und ihr heisst alle wie Ikea-Regale. Die meisten hier arbeiten als Alkoholiker und eure 'Fjorde' sind einfach nur Wasser."

Es wird noch schlimmer, weil derber und so ist es kein Wunder, wenn Sasha nach seinem Auftritt sagt: "Ich hab mich bis auf die Knochen blamiert. Ich hab mich wie ein Vollidiot verhalten. Und jetzt nur noch hier raus."

Ja, das hat den Begriff Fremdscham tatsächlich in neue Dimensionen katapultiert und sämtliche Norweger im Studio müssen sich wirklich angegriffen gefühlt haben. Ob das auch für den Rest des Landes gilt, bleibt allerdings offen. Denn ob die Sendung in dieser Form live war, im Nachhinein ausgestrahlt wurde und welche Reaktionen es darauf gab, wird am Donnerstagabend nicht erklärt. Auch in den sozialen Netzwerken werden erste Zweifel geäussert, denn im Netz finde man nichts über Sashas Auftritt. ProSieben verweist aber via Twitter schnell auf einen Facebook-Post des norwegischen Senders vom 18. Mai vergangenen Jahres über den Besuch von Sasha.

Ob und welche Reaktionen es auf den peinlichen Auftritt Sashas in Norwegen gab, ist für die Show am Donnerstagabend allerdings zweitrangig. Denn unterhaltsam war es auch so und Sasha hatte in jedem Fall seinen besonderen Moment. Trotzdem hätte es das Ganze vielleicht noch peinlicher gemacht, wenn ProSieben das Echo des Auftritts mit in die Show gebracht hätte.

"Ja-ssica" Schwarz kriegt von Achterbahnen nicht genug

Besonders wurde es aber auch für die anderen Promis des Abends. Nilam Farooq zum Beispiel hatte ihren ganz besonderen Moment, als sie in schwindelerregender Höhe auf einem Seil zwischen zwei Heissluftballons balancieren musste.

Wigald Boning hingegen wurde mit einem selbstgebastelten Taucherhelm in der Ostsee versenkt, um zu prüfen, wie gut dieser Helm eben hält. Jessica Schwarz wurde anderes abverlangt. Die Schauspielerin durfte 24 Stunden lang nicht Nein sagen, was zu vielen peinlichen Momenten führte, aber auch dazu, dass sie eine Achterbahnfahrt nicht ausschlagen konnte. Am Ende musste Schwarz 57 Fahrten machen.

Einen wesentlich erfreulicheren Moment hatte dann noch Klaas Heufer-Umlauf. Nach all den Promi-Abenteuern und Studiospielen geht der Moderator mit einem leichten Vorteil ins finale Spiel. Dort müssen er und Winterscheidt den Pokal suchen, den es am Ende zu gewinnen gibt.

Der ist irgendwo innerhalb des 3.200 Quadratmeter grossen Studiokomplexes versteckt. Für Heufer-Umlauf kein Problem, er findet ihn vor seinem Konkurrenten und verteidigt damit seinen Weltmeistertitel. Damit verabschiedet sich die zehnte Staffel am Samstagabend in die Pause, im Herbst geht es dann mit den besonderen Momenten weiter.

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