- Mitten im Lockdown eine Gaststätte zu eröffnen, und das ohne jegliche Erfahrung in der Gastroküche - dazu braucht es schon sehr viel Optimismus.
- Der krisenerprobte Sternekoch Frank Rosin begleitete Gaby und Thomas Haedicke auf ihrem schwierigen Weg.
- Die erste Folge von "Rosins Restaurants" im November-Lockdown.
"Dass das noch mal klappt in meinem Leben!" Gaby Haedicke (60) war in der ersten Lockdown-Folge von "
Erst kürzlich hatten Gaby und Ehemann Thomas (55) die Gaststätte "Geestland-Treff" des Sportvereins im norddeutschen Kropp übernommen, die allerdings erst noch renoviert werden musste. Es sollte neben der Party-Location "Gaby im Wagenrad", die sie seit 2018 betrieben, ein zweites Standbein werden - und vorerst das einzige, auf das sie setzen konnten. Mit Partys ist es in Zeiten von COVID-19 bekanntlich vorbei. "94 Prozent Einbusse durch Corona", beklagte Gaby, dabei sei das Wagenrad zuvor "sehr gut" gelaufen.
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"Rosins Restaurants": Nervosität in der Küche
Auch im "Geestland-Treff" würde man aufgrund der Corona-Massnahmen vorerst nicht gemütlich zusammensitzen können - gedreht wurde im November. Stattdessen planten die Haedickes einen Abhol-Service für kleine Speisen. Kein schlechter Plan, wäre da nicht ein entscheidendes Problem: Im "Wagenrad" waren stets Caterer für das Essen zuständig gewesen.
Gaby war als leidenschaftliche Kellnerin zwar eine Top-Gastgeberin, hatte von der Gastroküche allerdings keinerlei Ahnung, Ehemann Thomas als gelernter Bautechniker noch weniger. Beim Probekochen in der heimischen Küche schnitt er sich vor lauter Nervosität gleich zweimal die Finger blutig. Immerhin beobachtete ihn ein Sternekoch: "Seine Chefkoch-Augen, das Charisma, das hab' ich schon gespürt, das hat mich total aus der Rolle gebracht", erklärte er.
Rosin konnte sich das Desaster nicht mehr ansehen und wandelte das Probekochen kurzerhand in ein Koch-Coaching um. Unter anderem zeigte er den Haedickes, wie ein perfekter Burger auszusehen hat.
Was essen Vegetarier?
War schon dessen Zubereitung schwierig, so gab es an anderer Stelle eine noch viel grössere Herausforderung: "Die veganische-vegetarische Küche ist mir relativ fremd", gab Thomas zu. Und seiner Gaby ging's ähnlich: "Grünzeug, nur Grünzeug", hatte sie im Kopf, wusste aber, dass zumindest eine vegetarische Alternative auf die Karte gehörte. Ihre Schlussfolgerung "Salat" liess Frank nicht gelten: "Meinst du, ein Vegetarier frisst nur Salat?"
Als Hausaufgabe sollten die Haedickes 25 fleischfreie Gerichte auflisten, Salat ausgenommen, dazu Preiskalkulationen und Ablaufpläne. Auch ein Internetauftritt musste her.
Rosin: "Geht mir nicht auf'n Zeiger!"
Ein grosser Vorteil von Gaby und Thomas war zum einen ihr Fleiss - die Hausaufgaben von Frank Rosin erfüllten sie perfekt -, zum anderen Gabys grosse Beliebtheit im Dorf. So gab es einen Freund, der eine Homepage erstellen konnte. Und auch, als ausgerechnet am Eröffnungstag die Technik ausfiel, hatte ein Elektriker das schnell repariert.
Der von KabelEins-Ausstatter Flo Kogler eingerichtete, frisch renovierte Raum trieb Gaby vor Freude "Pipi in die Augen". Dennoch war Zittern angesagt, denn tags zuvor war vor Rosin als erstem Testesser so ziemlich alles schiefgelaufen, sodass der bis dato ungewohnt zahm agierende Koch-Coach zum Ende der Folge doch noch ausflippte: "Geht mir nicht auf'n Zeiger, Kinder!" Abläufe klappten nicht, der Burger wurde falsch belegt und, und, und: "Ich komm' mir gerade vor, als wenn ich in 'nem wildfremden Laden bin und die gar nicht kenne und wir noch gar nicht miteinander gearbeitet haben. Und das regt mich auf!"
Happy End im Lockdown
Thomas war geknickt, Gaby zeigte sich einsichtig: "Ich glaub', wir sind doch 'n bisschen naiv da rangegangen." Aufgeben aber galt nicht, beide bissen die Zähne zusammen, arbeiteten noch einmal alles durch - und am Eröffnungstag lief es dann besser als gedacht: Alle Testesser waren hochzufrieden. Mit "drei, dreieinhalb" Sternen rechnete Gaby, bekam aber satte fünf von fünf und fiel ihrem Ehemann mit Freudentränen in den Augen in die Arme.
Keine zwei Monate sind seit dem Dreh vergangen, und beide halten sich an Franks Vorgabe: "Hier sind Sportler, die trainieren, und ihr müsst dasselbe machen." Rund 500 Facebook-Fans hat der "Geestland-Treff" mittlerweile überzeugt. © 1&1 Mail & Media/teleschau
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