TQuentin Tarantino feiert seinen 50. Geburtstag – Anlass genug, sich einmal mit der Persönlichkeit des skurrilen Filmemachers auseinanderzusetzen. Kollegen bezeichnen ihn als "Wahnsinnigen", seine Filme sind als extrem blutig und unnötig brutal verschrien. Wir haben für Sie ein paar interessante Fakten über den Kultfilmemacher gesammelt.

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Die zwei Universen des Quentin Tarantino

Quentin Tarantino ordnet all seine Filmscripts einem von zwei Film-Universen zu: dem "Film Film"-Universum und dem "Realer als die reale Welt"-Universum. Alle Filme des "Film Film"-Universums, wozu beispielsweise "Kill Bill" gehört, sind Filme, die sich die Protagonisten der Filme aus dem "Realer als die reale Welt"-Universum (wie etwa "Pulp Fiction") anschauen würden. Verwirrt? Wir auch.

Quentin Tarantino - ein Fan der Niederlande?

Quentin Tarantino scheint ein grosser Fan der Niederlande zu sein: In jedem seiner Filme gibt es Hinweise und Anspielungen auf das Land. So stammt der Anfangssong in "Reservoire Dogs" von der niederländischen Band Bakker Selection. In "Pulp Fiction" lässt Tarantino die Figuren Vincent (John Travolta) - der übrigens den niederländischen Tabak Drum raucht - und Jules (Samuel L. Jackson) über Amsterdam diskutieren. In "Jackie Brown" erwähnt Ordell (Samuel L. Jackson) nebenbei den niederländischen Regisseur Rutger Hauer. Dass Uma Thurmans Hauptrolle in "Kill Bill" zufällig denselben Namen wie die niederländischen Königin Beatrix trägt, ist ebenfalls kein Zufall.

Tarantino mag's gerne derb

Die Werke von Quentin Tarantino gelten als besonders blutig und unnötig brutal - und dieser Ruf kommt nicht von ungefähr: In fast allen Filmen wird das schmutzige Schimpfwort "F***" mehr als 100 mal benutzt, bei "Reservoire Dogs" sogar ganze 272 mal. In "Kill Bill" kommen über 1.700 Liter Kunstblut zum Einsatz und in "From Dusk Till Dawn" müssen 122 Figuren ihr Leben lassen.

Tarantino liebt all seine Figuren – bis auf eine

Die Figuren seiner Filme können noch so bösartig sein, Tarantino mag sie trotzdem. Das gilt für den skrupellosen Bill aus "Kill Bill", den irren Stuntman Mike aus "Death Proof" und viele andere – ausser für Plantagenbesitzer Calvin Candie aus Tarantinos neustem Streifen "Django Unchained". "Ich habe seinen Standpunkt verstanden, aber ich habe ihn gehasst. Zum ersten Mal als Drehbuchautor habe ich eine Figur abgrundtief gehasst."

Quentin Tarantino, der Knastbruder

Quentin Tarantino war schon einmal im Gefängnis. Bevor ihm der Durchbruch zum Kultfilmemacher gelang, war er finanziell nicht in der Lage, einen Strafzettel zu bezahlen - und wanderte deshalb für zehn Tage in den Knast. Tarantino nutzte den Gefängnisaufenthalt allerdings auch als Quell der Inspiration, denn er konnte nach eigener Aussage interessante Dialogzeilen unter seinen Mitinsassen aufschnappen. Doch das war nicht sein einziger Konflikt mit dem Gesetz: Für den Angriff auf Produzent Don Murphy wurde Tarantino zwar nicht eingesperrt, allerdings auf stolze fünf Millionen Dollar Schmerzensgeld verklagt.

Auch Tarantino hat einen Fetisch

"Erzähl mir nichts von Fussmassagen! Ich bin der Oberfussmeister", lautet ein Zitat aus "Pulp Fiction". In einem Interview gab Tarantino zu, eine besondere Leidenschaft für Frauenfüsse zu hegen, besonders für die seiner Muse Uma Thurman. Einige seiner Filme enthalten Szenen, in der nur die Füsse einer Frau zu sehen sind. Dieses Geständnis lässt vermuten, dass er in seiner Rolle in "From Dusk Till Dawn" an der Seite von Salma Hayek eine Menge Spass hatte …

Tarantino nutzte unlautere Mittel

Ja, Quentin Tarantino gehörte nicht schon immer zu den Grossen des Filmbusiness. Als junger Mann versuchte er sich mit der Schauspielerei und besuchte eine Schauspielschule, doch wirklich erfolgreich war er damit nicht. Seine erste Rolle hatte Tarantino in der TV-Serie "Golden Girls" als Elvis-Imitator - und die bekam er nur, weil er in seiner Bewerbung log. Tarantino behauptete einfach, in diversen Filmen der späten 1970er und frühen 1980er mitgespielt zu haben. Er war sich sicher, dass keiner die Filme gut genug kennen, geschweige denn sich die Mühe machen würde, sie noch einmal anzuschauen. Seine Rechnung ging offenbar auf, doch von einer "grossen Rolle" konnte bei den "Golden Girls" nicht die Rede sein: In der Szene sass er inmitten vieler weiterer Elvis-Imitatoren, und das auch nur in der zweiten Reihe.

Tarantino unterzieht Dates einem Filmtest

Tarantinos Traumfrau muss nicht nur ansprechende Füsse haben, sondern vor allem den John-Wayne-Klassiker "Rio Bravo" mögen. Um herauszufinden, ob eine Dame wirklich an seine Seite passt, lud er sie zum Filmabend zu sich nach Hause ein. Je nachdem, wie das Urteil über den Film ausfiel, gab Tarantino der Liebe eine Chance – oder eben nicht. Eine Beziehung zu einer "Rio Bravo"-Hasserin? Für Tarantino undenkbar.

Tarantino erfindet fiktive Produktmarken

Wenn Tarantino etwas hasst, dann sind es Sport, digitale Filme und Produktplatzierungen in Filmen. Weil ihm Letzteres so sehr gegen den Strich geht, hat er für seine Filme einfach eigene Marken erfunden, die immer wieder zum Einsatz kommen. Die bekanntesten Tarantino-Produkte sind der Kahuna Burger, Zigaretten der Marke "Red Apple", Teriyaki Donuts, die Müsli-Marke "Fruit Brute and Kabooom!" und der Safthersteller G.O. Juice.

(jwo)

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