Claudia Schiffer sucht das neue Sternchen am Modehimmel. In "Fashion Hero" gibt das Topmodel mehr oder weniger talentierten Designern die Chance, mit einer eigenen Kollektion gross rauszukommen. Wir waren bei den Dreharbeiten der aktuellen Folge dabei. So lief es mit Claudia.

Mehr News über TV-Shows

Halbzeit bei "Fashion Hero": Claudia Schiffer, Sascha Lilic und Uta Huesch haben den acht verblieben Kandidaten eine Aufgabe gestellt: Sie müssen etwas komplett Neues kreieren und dabei ihren Stil bewahren. Für Streetwear-Stylisten Marco Hantel hiess es "Auf Wiedersehen". Die Folge, die am Mittwochabend über die Mattscheibe flimmerte, wurde Anfang Mai gedreht. Wir sassen damals im Publikum. Ein Protokoll.

14:00 Uhr. Es ist Sonntagnachmittag in München. Das Zuschauerfoyer zum Studio 9 füllt sich mit jungen Menschen. Hier wird gleich "Fashion Hero" gedreht. Vor den Eingängen stehen Schlangen von Menschen. Erst eine Stunde später öffnen sich die Türen. Die Menschenmasse rennt wie eine Horde Hyänen auf die Studioplätze zu.

14:58 Uhr. "Wir sind spät dran, aber gleich geht es los", verspricht ein Animateur. Er übernimmt das "Warm-up": 40 Minuten steht er auf der Bühne und erklärt, worum es bei "Fashion Hero" geht. Das Ganze ist in etwa so spektakulär wie ein tropfender Kaffeebeutel.

Klatscht gefälligst!

15:10 Uhr. Die Anwesenden werden aus ihrem Tiefschlaf geholt: "Wie begrüsst ihr Claudia Schiffer, wenn sie gleich auf die Bühne kommt?" Ein euphorischer Applaus ist die Antwort. "Das könnt ihr besser." Die Menge tobt und pfeift. Affen vom Zirkus hätten sich spätestens jetzt eine Banane verdient, das Studiopublikum von "Fashion Hero" muss sich mit einem albernen "Sehr, sehr gut" begnügen.

Applaudieren, "Buh" rufen und staunende "Ahhhhs" aus dem Stehgreif: Das verlangt der Entertainer vom Studio gefühlte 300-mal - immer auf Befehl oder Handzeichen. "Müssen wir machen, weil wir das später in die Sendung schneiden." Na dann!

15:42 Uhr. Es herrscht endlich reges Treiben im Studio: Mehrere Produktionsarbeiter klettern auf Strickleitern herum. Die Scheinwerfer werden eingeschaltet. Fetzige Musik dringt aus den Lautsprechern, und Moderator Steven Gätjen betritt die Showbühne - jawohl, es kann losgehen.

Übertrieben begeistert sagt Gätjen: "Was die Designer in der vergangenen Woche erlebt haben, sehen Sie jetzt." Das Studiopublikum guckt in die Röhre, die Szenen werden im Studio nicht gezeigt. Der Animateur klärt auf: "Die Folge ist noch nicht zu Ende geschnitten, das Video seht ihr dann im Fernsehen."

Claudia Schiffer ist keine Entertainerin

Als es aus der Regie "Danke" heisst, blickt der Moderator ins Publikum, flüstert ein kurzes "Hallo". Leise wird applaudiert. Nicht etwa Gätjen, sondern der Animateur springt auf die Bühne, übernimmt die Begrüssung der Juroren. Anne Rech, Petra Winter und André Maeder winken, grinsen und verstecken ihre Wasserflaschen unterm Pult.

Endlich betritt auch Claudia Schiffer die Showbühne. Von einem Weltstar keine Spur. Das Topmodel wirkt unterkühlt, schlägt die Beine übereinander und lächelt verlegen, als das Publikum tosend applaudiert. Spätestens jetzt sehnt man sich nach Heidi Klum.

Vier Stunden dauert die Aufzeichnung - sie fühlen sich wie zehn Tage an. Im Publikum wird gegähnt, manche tippen wie irr auf ihren Smartphones rum. Als auch das letzte Mätzchen abgedreht ist, rennt die Masse hektisch aus dem Studio. Die letzten Worte des Animateurs: "Denken Sie daran, einzuschalten."

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.