Oliver Pocher und Cindy aus Marzahn moderieren gemeinsam den Deutschen Fernsehpreis am 2. Oktober. Für das Aufeinandertreffen von B- bis F-Promis können sie davor schon üben: So sehr unterscheidet sich das von ihnen moderierte "Promi Big Brother" nicht von der Preisverleihung im Coloneum.

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Der eine hat seinen Zenit schon seit einer Weile überschritten, die andere muss sich so langsam einen zweiten Witz überlegen, wenn sie noch länger als prominent gelten will. Oliver Pocher und Cindy aus Marzahn sind also das perfekte Paar, um gemeinsam "Promi Big Brother" zu moderieren.

Dass ihr Muttersender Sat1 sie jetzt auch auf den Deutschen Fernsehpreis loslässt, belegt gleich zweierlei: Sat1 hat inzwischen keinen vorzeigbaren Moderator mehr im Stall - und der Deutsche Fernsehpreis wird auch weiterhin nicht den Status erlangen, den er gerne hätte.

Vergleichen wir das Ganze mal mit dem amerikanischen Fernsehpreis: Bei den Emmys sitzt alles, was Rang und Namen hat, im Publikum. Ausgezeichnet werden Serien, die wöchentlich für Gesprächsstoff sorgen wie "Mad Men", "Breaking Bad" oder "Game of Thrones". Die Moderation übernimmt meistens der angesagteste Late-Night-Talker des veranstaltenden Senders. Die Entscheidungen des Abends werden in unzähligen Fachblättern und an den Kaffeeautomaten des Landes diskutiert.

Bei uns interessiert die ganze Veranstaltung eigentlich niemanden ausser den Nominierten. Oder wissen Sie noch, wer 2012 den Preis für die beste Serie oder den besten TV-Film gewonnen hat? Es waren "Der letzte Bulle" und "Das Ende einer Nacht". Vielleicht waren die Preise auch verdient, aber hat das irgendjemanden, der nicht an der Produktion beteiligt war, mehr als ein Achselzucken entlockt?

Wer sich die Show mal angesehen hat (und 2012 waren das kaum mehr als drei Millionen Menschen), weiss, wie öde sich die Vergabe der Preise hinziehen kann. Währenddessen schwenkt die Kamera auf die immer gleichen Prominenten im Publikum, die jedes bisschen Öffentlichkeit mitnehmen, das sie bekommen können. Ja, Christine Neubauer, Andrea Sawatzki und Sonya Kraus - Ihr seid gemeint.

Da passen dann Oliver Pocher und Cindy aus Marzahn ganz gut ins Konzept - das sich nicht besonders gegen jenes von "Promi Big Brother" abhebt: Bei den meisten Gästen des Fernsehpreises würde sich auch keiner beschweren, wenn die eine Zeit lang nicht mehr aus dem Coloneum herausgelassen würden. Hier aber bitte ohne Kameras ...

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