Was war denn das? Bei den "Festspielen der Realitystars – wer ist die hellste Kerze?" war am Freitagabend alles zu viel. Zu viele Farben, zu viel Lärm, zu viele Realitystars. Es war ein Fernsehen gewordener Drogentrip, der erst ein Ende fand, als Jürgen Milski zur "hellsten Kerze" gekürt wurde.
Um Missverständnisse gleich von Beginn an zu vermeiden: "Die Festspiele der Realitystars" von Sat.1 sind nicht mit RTL2s "Kampf der Realitystars" zu verwechseln. Bei den "Festspielen der Realitystars" machen sich Realitystars gegen Geld zum Affen, beim "Kampf der Realitystars" hingegen bekommen Realitystars Geld, um sich dafür zum Affen zu machen.
Nun gut, einen Unterschied gibt es doch. Beim "Kampf der Realitystars" können sich die Kandidaten während der Arbeit in einer thailändischen Bucht die Sonne auf ihre C-Promi-Bäuche scheinen lassen. Den Teilnehmern der "Festspiele der Realitystars" hingegen scheint maximal ein Studioscheinwerfer aufs Haupt.
Immerhin sind das nicht irgendwelche Häupter, denn Sat.1 glaubt, die "Highsociety der deutschen Realitystars" eingeladen zu haben:
Jürgen Milski ist die hellste Kerze
"Warum werde ich die hellste Kerze auf der Torte? Weil ich nicht besonders schlau bin", stellt sich
An dessen Ende klappte es aber nicht mit Costello-Wollersheims Prophezeiung. Stattdessen wird
Dass ausgerechnet Milski die erste Ausgabe der "Festspiele der Realitystars" gewinnt, folgt dabei sogar einer gewissen Logik. "Ich bin ja so ein Reality-Dinosaurier", sagt Milski über sich selbst und sieht sich damit als so etwas wie den Grandseigneur aller Realitystars und die erste Staffel "Big Brother" als eine Art Keimzelle des Realitystarseins: "Früher war anders, dass es noch gar nicht so viele Realitystars gab."
Das ist eine messerscharfe Analyse, denn inzwischen ist es tatsächlich schwierig, den Fernseher einzuschalten, ohne dort einen Realitystar zu sehen.
Wie zum Beweis zeigt Sat.1 im Anschluss Wiederholungen von "Promis unter Palmen". Dort sind dann noch einmal
Claudia Obert hat Laune, Gina-Lisa Lohfink eher nicht so
Doch zurück zu den "Festspielen". Wo in anderen Formaten den Realitystars die Sendezeitgestaltung in vielen Bereichen selbst überlassen wird, hat sich Sat.1 hier eine Reihe von Spielchen einfallen lassen. Insgesamt neun Runden galt es zu absolvieren, am Ende jeder Runde schied ein Promi aus und musste sich von
Die Torte ist dabei nicht nur Mittel zum Zweck, sondern auch irgendwie Mottogeber für die bonbonfarbene Süssigkeiten-Kulisse. Zwischen all den Schokodrops und Zuckerstangen tummeln sich alsbald die geladenen Promis und absolvieren allerlei Klamauk- und Ratespielchen zum Themenkomplex "Realityshow".
Alles in allem ergibt das Ganze dann eine laute und wilde Mischung, der das Moderatorenduo aus
Claudia Obert: "Muss man hier auch poppen in dieser Show?"
Auch die Promis zeigen Gaga-Einsatz, doch während sich Claudia Obert in Show-Laune präsentiert, hat
Was auch immer ihre Gründe gewesen sein mögen, man konnte es ihr irgendwie nachsehen: ein nackter Thorsten Legat als Tortenwerfer, eine quietschbunte Süssigkeiten-Deko, eine bissige Olivia Jones, dazu Matthias Mangiapane, Claudia Obert und
Von daher war Claudia Oberts Frage gegen 22 Uhr vielleicht ganz lustig gemeint, trotzdem aber nicht ganz unberechtigt: "Muss man hier auch poppen in dieser Show?"
Zum Glück hat die Produktionsfirma auf diesen Programmpunkt verzichtet, dennoch war "Die Festspiele der Realitystars" über weite Strecken unangenehm – zumindest für Menschen mit empfindlichen Sinnesorganen.
Während der zweieinhalb Stunden gab es für Augen und Ohren eigentlich nur in den Werbepausen kurze Erholungsphasen, sodass Olivia Jones mit ihrer Momentbeschreibung der Show nicht ganz falsch lag: "Das ist wie eine Klassenfahrt mit Verhaltensauffälligen hier."
Lesen Sie hier, wer in der zweiten Folge der Gaga-Show dabei sein wird: "Die Festspiele der Reality Stars": Alle Infos zur neuen Sat.1-Show
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