Mit der Kurzeskalation von Emilija in der vergangenen Folge wehrte sich "Adam sucht Eva" kurz gegen den bisherigen Trash-TV-Mangel der Show. Auch im Finale bäumt sich die Fernseh-Nackedeierei noch einmal gegen sich selbst auf. Und ja, diese plumpe Metapher ist genauso unnötig wie die gesamte Show.

Christian Vock
Eine Kritik
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Ach, was hatten die Produzenten von "Adam sucht Eva" für ein Glück in der vergangen Woche! Da zog "Promi" (Selbstauskunft) Emilija Mihailova in das in seiner eigenen Langeweile dahin gammelnde Format und beglückte ihre Nackt-Kollegen sowie das auf echten Trash wartende Publikum mit ihrer ganz eigenen Auffassung von Kommunikationspsychologie.

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Mit einem satt dröhnenden "Halt die Fresse, bevor ich dich über Bord schmeisse!" bat der Neuankömmling seine Kolleginnen um Zimmerlautstärke bei der Gesprächsführung.

Echten Trash-Fans schossen an dieser Stelle unweigerlich Freudentränen in die Augen, schien mit Mihailova auch ein Ende der Bräsigkeit eingezogen zu sein. Wenn schon schlimm, dann wenigstens nicht auch noch langweilig.

Aber Glück ist ein launiger Geselle, wie das Produktionsteam nur eine Folge später feststellen muss. Da schmeisst sich Mihailova nämlich schon wieder selbst von Bord. Der Seegang ist es, der ihr nicht bekommt. Auf den hätte man zwar am wenigsten als Grund für ein freiwilliges Verlassen des Formats getippt, aber gut, Emilija ist erst einmal weg.

Die Herren müssen laut Botschaft des griechischen Postboten noch eine Eva von Bord schicken. Die Wahl fällt auf Jenny.

Zur Unterscheidung bei all den Blondinen: Jenny ist die Dame mit dem Tattoo zwischen ihren Brüsten, bei Gina-Lisa Lohfink ist das Verhältnis genau umgekehrt und Sherilyn hat zwar auch Brüste, aber ohne Tattoos.

Ja wo ist das "Bubele"?

Weil ein nicht weiter erwähnenswerter Neuzugang sein dürftiges Sprüche-Arsenal bereits nach wenigen Minuten verpulvert hat, steht RTL schnell wieder mit leeren Händen da.

Doch glücklicherweise kommen sich plötzlich Antonino und Gina-Lisa nicht nur im Geiste nah. Mit anderen Worten: Antoninos "Bubele", wie der Italo-Schwabe seinen Penis liebevoll nennt, erwacht.

"Ich find es ein Riesenkompliment, wenn sich da was regt", honoriert Gina-Lisa Antoninos tadellose Durchblutung.

Für RTL ist Antoninos "Bubele" aber nicht nur ein Riesenkompliment, sondern so etwas wie der neue Hauptdarsteller. Und so ein Hauptdarsteller soll natürlich so viel Bildschirmpräsenz wie möglich bekommen.

Also macht sich das Kamerateam auf die Suche, wo nicht überall eine Erektion zu finden ist und dokumentiert akribisch jede einzelne und in Nahaufnahme.

Ehrlicher hat RTL noch nie kommuniziert, was der Sender unter guter Fernsehunterhaltung versteht.

Antonino ist in Gina-Lisa verliebt

Mit dieser anatomischen Zuneigungsbekundung im Rücken haben Antonino und Gina-Lisa im Folgenden leichtes Spiel, die Wahl zu dem Paar zu gewinnen, bei dem "die meisten Funken fliegen."

Als Belohnung winkt den beiden eine Nacht am Strand, während die anderen die Show augenblicklich und ohne schuldhaftes Zögern zu verlassen haben.

Während die anderen "Adam sucht Eva"-Teilnehmer also von jetzt auf gleich zu belanglosen Tabellen-Einträgen auf Wikipedia werden, bekommen Antonino und Gina-Lisa noch ein bisschen Sendezeit, in der sie nicht nur ihre Restwürde verdaddeln können, sondern sich auch entscheiden müssen, ob sie hier "die wahre Liebe" gefunden haben.

"Ja, ich hab mich verliebt", erklärt Antonino nach der gemeinsamen Nacht seine Entscheidung, die Insel als Paar verlassen zu wollen. Gina-Lisa beteuert, dass seine Verliebtheit von ihrer Seite erwidert wird und beide schenken RTL eine Kussszene als Ausstiegsbild.

Was bleibt also von "Adam sucht Eva" 2018? Vielleicht die Erkenntnis, dass eine Gina-Lisa Lohfink alleine noch kein Trash-TV macht, der griechische Postbote einfach nicht der Pu-Muschelmann ist und dass spätestens jetzt der richtige Zeitpunkt wäre, dieser an Würde so armen Show ein würdevolles, weil stilles Ende zu bereiten.

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