Alexander Bommes und sein Team dürfen auf eine zehnjährige Historie zurückblicken. 2012 startete das Format "Gefragt – Gejagt" mit sechs Folgen im NDR, ehe es 2015 ins Erste gehoben wurde. Manche meinen, der Moderator der Sendung habe das Genre auf ein neues Level gehoben. Der Masterplan, das Jubiläum mit einer satten 190-minütigen Prime-Time-Ausgabe zu zelebrieren, liess wohl deren Herzen höher schlagen. Nicht weniger als 16 Prominente, darunter Esther Schweins, Natalia Wörner, Barbara Wussow sowie Ingolf Lück und Atze Schröder, traten am Samstagabend auf den Plan, um sich der Quiz-Elite des Formats zu stellen. Für die gute Sache.
Zu Beginn wurde nicht lange gefackelt. Das erste Promi-Quartett – die Schauspielerinnen
Wie immer galt es für jeden Promi zunächst, in einer Schnellraterunde eine wirtschaftliche Basis zu schaffen. 2.500 Euro erspielte Schweins, die etwa wusste, dass der Animationsheld "Shrek" in einem Sumpf haust. Dann musste sie gegen den bis zum Exzess selbstbewussten "Quizgott"
Eine der Fragen:
Aus der "SpongeBob"-TV-Serie kennt man das Superheldenpaar Meerjungfraumann und…?
A: Weisswelswicht
B: Silbersardinenschlingel
C: Blaubarschbube
Das muss man natürlich nicht wissen. Und Schweins wusste es auch nicht, weshalb Sebastian Jacoby, der korrekterweise auf den Blaubarschbuben setzte, die Schauspielerin gleich mal kassierte, die Runde also gewann. Schweins war bald danach auch schon ganz draussen.
Auch
Im Finale schloss sie an diese Leistung an, gestand aber anschliessend, sehr nervös gewesen zu sein. Jacoby hingegen brillierte. "Sie haben eine sehr würdige Jubiläumssendung abgeliefert", so
"Gefragt - Gejagt": I think I spider: "It goes kaputt" gibt’s echt
Im nächsten Block schickten sich Comedian
"Der Pagenkopf gilt als Markenzeichen welcher französischen Sängerin aus Avignon?", wollte Bommes wissen. "
Dass sie wiederholt aufs Buzzern vergass, machte Bommels nervös. "Drück, drück, drück!", schrie er
Kein Asterix im Hause Wörner?
Enttäuscht waren wohl viele von Schauspielerin Natalia Wörner, die für die Zuseher ein paar gewaltige Wissenslücken freilegte. Dass Julius Cäsar vor Christus gelebt hatte, war der Schauspielerin, die offenbar nie in einem "Asterix"-Bändchen geschmökert haben dürfte, nicht geläufig. Wörner war bald raus.
Nicht so Atze Schröder, der sich ebenso über das Finale freuen durfte, in dem er mit Wussow und Ströbel um 35.000 Euro gegen den "Bibliothekar" Klaus Otto Nagorsnik anzutreten hatte. Ein bisschen Glück hatte er auf seinem Weg dahin aber auch. Etwa als ein Obst gefragt war, dessen Wortherkunft ein Apfel aus China sei, und er die Apfelsine wählte.
"Ich hab' sie genommen, weil ich keine Ahnung und intuitiv entschieden hab'", so der Comedian. Auch der "Jäger" nahm die Apfelsine, hatte aber Ahnung. Immerhin zwölf Fragen konnten die drei Promis im Finale korrekt beantworten. Das Problem: Gegen einen Nagorsnik ist das in der Regel nicht gut genug. Und es war nicht gut genug.
Wenig originelles Konzept zum Jubiläum
Da es sich um das zehnjährige Jubiläum von "Gefragt – Gejagt" handelte, wartete man mehr oder weniger gespannt auf ein paar Jubiläums-Features. Eine Showeinlage, die grössten Pannen der Dekade, ein randalierender Kandidat oder gar ein plötzlich völlig von Selbstzweifeln geplagter Jacoby? Nichts dergleichen! Lediglich einen schwachen 30-sekündigen Rückblick offerierte Bommes den Zusehern, ansonsten rauschte man im Eilzugstempo durch das XL-Format.
Und so liess man nahtlos das Team mit "Let's Dance"-Star
Wer hat in seinem Leben nur ein einziges Theaterstück geschrieben?
A: Oscar Wilde
B: J.D. Salinger
C: Ernest Hemingway
Auch
Für den nur 142 Zentimeter grossen, einstigen deutschen Behindertensportler und "Let’s Dance"-Star Mathias Mester hiess es nach launigen Eingangsworten – "Ich bin auf dem Land aufgewachsen – grossgeworden kann ich nicht wirklich sagen" leider auch bald "Game over".
Dicke Lippe, rasches Aus
Stappenbeck und Lauterbach zockten in ihrem Finale um 6.000 Euro und beantworteten dort elf Fragen. Gegen "Jägerin" Rickel war aber kein Kraut gewachsen, wusste die doch im Grunde alles, weshalb 45 Sekunden vor Ende ihrer Runde das Spiel für die prominenten Kontrahenten bereits sein Ende fand. "Sie sind schon sehr klug", streute Stappenbeck der "Jägerin" vor ihrem Abgang noch Rosen.
Das letzte Promiteam an diesem Abend bildeten Sänger
Schweizer Hänni versagt ausgerechnet bei Schweiz-Frage: "Bitte Hänni nicht mehr einladen!"
"Alter Schwede, geht mir dieser Luca auf den Geist", konnte man in den Sozialen Medien über den Schweizer Hänni lesen, der tatsächlich nur eher sporadisch auf Natürlichkeit setzte. "Trotz Finaleinzug: Bitte Hänni nicht mehr einladen!", legte jemand auf Twitter noch nach.
Richtig unangenehm wurde es aber erst im Finale, aber zunächst das Positive: Welche Würmchen in der Nacht leuchten, wussten Geisenberger und Hänni, ohne lange nachzudenken. Dass Afghanistan nicht in Europa liegt, hätte die weitgereiste Geisenberger jedoch nicht erst am Samstagabend erfahren dürfen.
Aber auch Eidgenosse Hänni war völlig überfragt, als Moderator Bommes den Namen eines Schweizer Kantons wissen wollte, der zugleich ein hebräischer Vorname ist. Wäre Uri Geller zugegen gewesen, er hätte wohl freiwillig den Löffel abgegeben. Hänni und Geisenberger konnten jedenfalls in zwei Minuten lediglich sieben Fragen beantworten. "Ich sehe euch im zweiten Teil des Finales jetzt nicht unbedingt favorisiert", bemerkte Bommes trocken.
Besserer "Besserwisser", kein Geld für soziale Projekte
Natürlich vermutete der Moderator richtig. "Besserwisser" Sebastian Klussmann liess, obwohl er am Ende selbst ein wenig schwächelte, Geisenberger und Hänni im Finale nicht den Funken einer Chance, hatte danach aber dennoch lobende Worte bei der Hand. "Wir haben ganz, ganz viele, die sich hier nicht einmal her trauen. Danke, dass Sie gekommen sind, und ich hoffe, dass sie auch Spass hatten", so der "Jäger" zu den Verlieren.
Eine Showeinlage, die grössten Pannen der Dekade, ein randalierender Kandidat oder ein plötzlich von Selbstzweifeln geplagter Jacoby? Es blieb dabei. Nichts dergleichen gab es. Und noch schlimmer: Nicht mal Geld für die gute Sache.
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