Politiker Wolfgang Bosbach, der mit seiner Tochter Caroline beim Format "Das grosse Deutschland-Quiz" antanzte, versuchte wenigstens gute Miene zum bösen Spiel zu machen. In den Sozialen Medien hingegen kannte man hingegen so gar keine Gnade. Dass eine Sendung so traumatisieren kann, dass man als Politiker nicht einmal mehr die banalsten Politikfragen beantworten kann, konnte sich letztlich aber auch der CDU-Mann nicht vorstellen. Die anderen prominenten Protagonisten, darunter Aylin Tezel, Henning Baum, Leon Windscheid und Pinar Atalay sowie Jochen Breyer schienen ob der geistlosen und trivialen Spiele ebenso ein wenig verstört.
Urlaub im eigenen Land zu machen, ist den Deutschen nicht erst seit dieser unsäglichen Pandemie ein Anliegen. In Deutschland begegnet man dem Vertrauten, während es durchaus auch jede Menge zu entdecken gibt. "Das grosse Deutschland-Quiz" im ZDF will mit Quizfragen und Spielen dazu einladen, mehr über Deutschlands Städte, Regionen, Landschaften, berühmte Persönlichkeiten, Traditionen etc. zu erfahren. "Diese besonderen Geschichten auszugraben, hat sich 'Das grosse Deutschland-Quiz' zur Aufgabe gemacht", heisst es auf der ZDF-Website.
Beim Buddeln um den guten Zweck helfen sollen acht Prominente, die in vier Zweierteams gegeneinander antreten müssen. Am Samstagabend waren das Comedian
Wolfgang Bosbach: "Was ist 'Modern Talking'?"
In der kurzen Vorrunde galt es mal etwa, im Kollektiv die zehn beliebtesten Urlaubsländer der Deutschen und acht Singles von "Modern Talking" in den Top-5 der Singlecharts zu nennen. Waren die Teams bei den Destinationen noch ambitioniert und gut unterwegs, wollten sie von der Allianz Bohlen und Anders scheinbar nichts wissen.
"Was ist 'Modern Talking'?", fragte
Was wird alljährlich aus anderen Regionen ins Alte Land gebracht, um dort gute Ernteerträge zu erzielen?
- A: 8.000 Kilogramm Blütenpollen
- B: 8 Millionen Liter Regenwasser
- C: 80 Millionen Bienen
"Das sind aber auch Fragen", jammerte Tochter Bosbach schon relativ zeitig, während der Altvordere mit "Der
"Konfuse Regeln, alles zu schnell, umgeschaltet. Ist mir zu kompliziert. Und es dauert zu lange, bis man die Antwort erfährt. Blödes Format", verdichtete jemand seinen Ärger, während Moderatorin
"Das grosse Deutschland-Quiz": Spiele aus dem Jahre Schnee
Auch die Spiele, die die Teams zwischenzeitlich durchmachen mussten, gefielen maximal jenen, denen die 'Dalli Dalli'-Challenges stets eine Spur zu viel Nervenkitzel gewesen waren. Man musste jetzt Wolfgang Bosbach dabei zusehen, wie er kleine Plüschbienchen auf überdimensionale Kunststoffblüten warf, was auch ihn ein wenig aus der Bahn geworfen haben dürfte, wusste er doch kurz später nicht, dass es die rote Nelke war, die Ende des 19. Jahrhunderts zum Symbol für Arbeiterbewegung und Sozialismus avancierte.
Zum Glück blieb für die prominenten Kandidaten immer nur wenig Zeit, ihr augenblickliches Tun zu reflektieren, denn kurz danach mussten sie sich beispielsweise bereits wieder eine Kuhglocke umhängen und mit dieser Last geräuschlos Hindernisse überqueren. "Ihr seht so zauberhaft aus, leckomio", meinte Heinrich jetzt zu den bekuhglockten Protagonisten, die jetzt auch noch Blumenschmuck zierte, während volksdümmliche Klänge ertönten. #deutschlandtwitter war jetzt völlig überfordert: "Wer punktet da gerade wieso und gegen wen?", wollte jemand wissen. Er bekam keine Antwort.
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Twitter-Forderung: Verantwortliche feuern!
Jene Zuseher, die das Regelwerk verständlicherweise nicht ganz verstanden hatte, verstanden jetzt offenbar immer mehr nicht: "Ich verstehe so langsam keinen Spass mehr. Wer hat beim ZDF für diese Sendung den Hut auf - sofort feuern!", hämmerte jemand in seinem Furor in die Tastatur. Dann die nächste Frage für die Teams "Schröder & Windscheid" beziehungsweise "
Was ist laut einer Gemeindesatzung an den Stränden von Sylt verboten?
- A: Sandburgen bauen
- B: Eis essen
- C: Muschen sammeln
"Ich hab doch da selber schon mal ein Eis gegessen", offenbarte Schröder, der Antwort "B" also ausschloss. "Wir wären bei Naturschutz. Also 'Muscheln sammeln'", meinte dann Partner Windscheid, der Antwort "C" einloggen liess, damit aber danebenlag. Denn: Wer an Sylts Stränden eine Sandburg baut, verstösst gegen das Gesetz. Grund: Der jährlich aufwendig vorgespülte Sand wurde durch die Burgen aufgelockert und bei Hochwasser schnell fortgespült. In der Folge wurde das Strandburgen bauen auf Sylt verboten. "Es drohen Strafen von bis zu 1.000 Euro", so die Moderatorin.
Und noch ein dämliches Spiel
Vor dem Finale wurde noch ein weiteres Mal gespielt. "Ja, ihr seid ganz aufgeregt, ihr seid ganz aufgeregt!", so Heinrich, die es wieder einmal mit Humor versuchte, doch tatsächlich zu einem der Schaukelpferde, auf denen die Kandidaten in wenigen Sekunden reiten und aus dem Sattel Blumenkränze auf einen Besenspiel stecken mussten.
"Naja", kommentierte Henning Baum das Spiel knapp, bei dem Partnerin Tezel gegen Jochen Breyer antreten musste, womit im Grunde alles gesagt war. Breyer entschied den legendären Fight für sich und stand damit mit Partnerin Pinar Atalay im Finale, wo sie auf das Team "Schröder & Windscheid" trafen.
Atalay und Breyer gewinnen die Chose
Da Breyer kurz zuvor Pferdchenreiten musste, durfte jetzt seine Kollegin ran. Und zwar gegen Psychologen und Millionengewinner Leon Windscheid. Zunächst war es die Journalistin, die enteilte, weil sie Fragen wie "Welches berühmte Gebäude verhüllte das Künstlerpaar Christo und Jeanne-Claude?" (Reichstag) oder "Welche schwäbische Spezialität wird traditionell 'handgeschabt'?" (Spätzle) mit Bravour beantwortete.
Doch Atalay selbst machte die Sache noch spannend, da sie ob einiger falscher Antworten Windscheid Punkte bescherte, was dieser jeweils mit nicht allzu sympathischem "Danke!" kommentierte. Doch bei der Frage nach der Grossstadt in der Nähe von Köln, die nach einem Chemieunternehmer benannt ist, war es dann Windscheid, der mit der falschen Antwort "Salzgitter" (richtig: Leverkusen) für den Sieg von Atalay und Breyer sorgte.
Die 50.000 Euro der Sieger gingen an die "Nicolaidis YoungWings Stiftung" und die "SOS-Kinderdörfer" in Hamburg, was am Ende der Sendung ein wenig unterging, wie auch eine Facebook-Userin bemerkte: "Das war alles sehr hektisch und zum Schluss gab es keine Zeit mehr, um die Spende vernünftig zu kommunizieren. Schwache Leistung vom ZDF."
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