Eine Woche voller Überraschungen. Die Klum war in Folge 15 von "Germany's next Topmodel" in Geberlaune und hatte eine Überraschung nach der anderen parat. Am Anfang haben sich die Models noch darüber gefreut, aber vor allem Tamara ist später das Lachen vergangen. Und dann gab es auch noch eine unfreiwillige Verneigung vor einer englischen Komikertruppe. Was für eine Woche.

Christian Vock
Eine Kritik
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"Ich liebe Überraschungen", kündigt Heidi Klum gleich zu Beginn von GNTM-Folge Nummer 15 wenig subtil an, dass sie Überraschungen liebt. Aber die Klum liebt ja so Einiges: laute Knutschgeräusche zur Begrüssung, die Frage "Weisst du, was ich meine?" und alles, was hot und sexy ist, liebt die Klum auch. Und da all das in jeder Folge "Germany's next Topmodel" vorkommt, ist eine Überraschung jetzt auch nicht unbedingt … nun ja: überraschend.

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Aber bevor es wenig überraschend überraschend wird, gibt es für die Damen noch etwas zu tun und zwar nicht irgendwas, denn es steht laut Klum das "entscheidendste Shooting an". Oha. Gleich das entscheidendste. Das Shooting muss also noch entscheidender sein, als das entscheidende Shooting und da kommt eigentlich nur eines infrage: "das Covershooting".

"Heute wird das Foto geschossen, das bald überall zu sehen sein wird", preist die Klum das entscheidendste Covershooting grossspurig an, aber machen wir's lieber ein bisschen kleiner. Denn "überall" ist doch ein sehr grosses Wort. Die Sonne ist überall zu sehen. Oder Skinny-Jeans. Aber nicht das Cover-Foto eines Modeheftchens. Bei allem Respekt.

GNTN-Covershooting für "Harper's Bazaar"

Wie dem auch sei, die Damen müssen jedenfalls wieder Fotos machen und wie in den vergangenen Jahren auch, stellt sich hier die deutsche "Harper's Bazaar" als Kooperationspartner zur Verfügung. "Ich bin Kerstin Schneider, die Chefredakteurin der deutschen 'Harper's Bazaar'", stellt sich Frau Schneider den Damen vor und verkündet gleich Grosses: "Wir haben uns bei 'Harper's Bazaar' heute etwas Besonderes überlegt." Dieses Besondere ist die Idee, sieben "Vintage-Cover" aus den Ausgaben von 1948 bis in die 1990er Jahre von jeweils einem Model nachstellen zu lassen. Hm. Also wir wollen echt nicht pingelig sein, aber wie besonders ist denn ein Foto, dass es schon mal gab?

Aber offenbar hat die Kerstin Schneider ohnehin ein besonderes Verhältnis zu Besonderem: "Ich finde die alle besonders", erklärt sie über Heidis Model und da fragt man sich natürlich: Wenn sie alle besonders findet, woran merkt sie dann, dass ein Model besonders ist? Und wenn alle besonders sind, ist dann nicht niemand besonders? Und wenn niemand, der besonders ist, besonders ist, sind dann auch die, die nicht besonders sind, besonders, weil sie besonders nicht besonders sind? Aber wir schweifen ab.

Die Damen machen jedenfalls nach und nach ihre Fotos und wenn eines fertig ist, darf das Model zurück in die Villa, denn dort wartet ein Bekannter oder Verwandter. Soweit man das beurteilen kann, sind die Familien- und Freundschaftsverhältnisse der Models in Ordnung, denn jede freut sich über ihren Besuch. Tamara muss sich allerdings noch ein bisschen gedulden, denn nach dem Shooting geht es für sie nicht in die Villa, sondern nach Mailand, weil sie dort für eine grosse Show von Designer Philipp Plein herumlaufen muss.

Läuft nicht bei Tamara

Für die Konkurrenz ist das schon Tamaras Ticket für's Finale und auch die Österreicherin selbst sieht schon Grosses auf sich zukommen: "Da könnte ich entdeckt werden." Eine Entdeckung sollte es in der Tat werden, aber nicht so, wie Tamara es sich vorgestellt hat.

Den Jetleg im Schlepptau wird Tamara bei Philipp Plein vorstellig und der erkennt bei der Anprobe gleich ein Problem: Tamara hat Schwierigkeiten beim Laufen, weil ihr die High Heels zu gross sind. Aber das wird nicht ihr einziges Problem sein, denn sie muss in der Show über einen Spiegel laufen und der Philipp Plein hat sich noch einen Knaller ausgedacht: "Der Catwalk ist sehr, sehr lang, sie wird neun Minuten unterwegs ist." Offenbar will der Philipp Plein nicht nur eine Modeschau machen, sondern auch noch eine Wanderung.

"Wenn du's nicht hinkriegst, dann läufst du nicht", versucht ihr der Herr Plein den Druck auf seine Art zu nehmen, aber es ist auch wirklich ärgerlich. Da bist du laut Klum "der grösste Designer Deutschlands" und kriegst einfach nicht ein passendes Paar Schuhe für dein Model her. Nicht so doll für das Image. Aber vielleicht wissen das die Designer-Kollegen ja schon und denken sich beim GNTM-Gucken jetzt: "Ach ja, der Philipp. Kriegt der es wieder nicht hin mit den Schuhen. Und jetzt ist das Model wieder schuld."

"Ich hab' ein bisschen Sorge, dass du das morgen nicht schaffst mit den Schuhen", hat der Philipp Plein ein bisschen Sorge, dass Tamara das morgen nicht schafft mit den Schuhen. Und tatsächlich schafft die Tamara das mit den Schuhen schon beim Probelauf nicht so, wie sich das der Philipp Plein vorstellt und Plein will sie deshalb schon aus dem Verkehr ziehen, aber "weil ihr extra gekommen seid und Heidi eine gute Freundin ist, darf sie mitlaufen." Guck an, auf einmal geht’s. Kontakte sind einfach das A und O. Gerade im Model-Business.

Larissa ist raus

Und weiter geht die wilde Fahrt, denn die Klum hat noch mehr Überraschungen zu bieten. Für einen Haute-Couture-Walk hat sich Klum Profi-Model Coco Rocha gemietet, die mit dem Nachwuchs das Over-the-Top-Walken üben soll. "Dramatische Kleider brauchen dramatische Gesten", weiss Coco Rocha, denn sie ist offenbar die Spezialistin im mit dramatischen Gesten Herumlaufen. Ist auch wichtig. Also Spezialisierung, nicht das dramatische Herumlaufen.Wenn Kontakte nicht schon das A und O wären, dann wäre es Spezialisierung.

Nun sind die wenigsten solche Spezialisten wie Coco Rocha, aber der anschliessende Haute-Couture-Walk der Damen erinnert über weite Strecken doch eher an Monty Pythons "Ministry of Silly Walks", als an eine Modenschau. Bei Larissa war selbst der Designer der Dramatische-Gesten-Klamotten unzufrieden: "Ich weiss nicht, ob du das Kleid verstanden hast."

Nun muss man zu Larissas Verteidigung sagen, dass das Kleid auch ein bisschen genuschelt hat. Zumindest konnte man es selbst im Fernsehen nicht richtig verstehen. Trotzdem war es das für Larissa, sie darf als einzige nicht mit ins Finale.

Finale – da war doch noch was. Ach ja, Klums Überraschung. "Die Mädchen denken, dass wir jetzt gerade im Halbfinale sind, aber – hehe, nee, nee!" Hehe, nee, nee. Man weiss nicht, ob noch ein paar Werbepartner reingekommen sind oder ob es bei der Finalshow-Vorbereitung Probleme gab, aber die Klum hängt noch eine Woche dran. Überraschung!

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