Posen, lachen, tauchen, laufen, dastehen, schauspielern, tanzen, nackt sein, nicht nackt sein – ein Model von Welt muss heutzutage quasi ein Universalgenie sein. Das hat uns Heidi Klum in inzwischen 15 Staffeln "Germany's next Topmodel" beigebracht. In der jüngsten Folge müssen die Models ihr Repertoire um eine Superkraft erweitern: Sie sollen eine Rede halten.

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"Germany's next Topmodel" ist, das weiss man ja, unter all den Fernsehshows die wohl erdverbundenste. Wie alles im Universum passt sich auch "Germany's next Topmodel" dem ewigen Kreis des Lebens an und wie die Ebbe der Flut folgt, so folgt dem Umstyling das Unterwassershooting, dem Unterwassershooting der Videodreh und so weiter. Ganz so, wie es die Natur vorgesehen hat.

In Folge zwölf ist nun in diesem perfekten Kreislauf aus Werden und Vergehen die Zeit der New Yorker amfAR-Gala gekommen. Diese amfAR-Gala, regelmässige GNTM-Gucker wissen es natürlich, gibt es zum einen, um Geld für die AIDS-Forschung zu sammeln, aber vor allem, um den GNTM-Models eine Wegmarke auf ihrem Aufstieg zu Germany's next Topmodel zu geben. Wer Heidi Klum nämlich zur amfAR-Gala begleiten darf, so erzählt es die alte GNTM-Legende, steht bereits mit einem Bein im Finale.

Doch um herauszufinden, wer einbeinig im Finale steht, hat sich die Klum einen Wohltätigkeits-Wettbewerb ausgedacht. Die Damen sollen zugunsten der amfAR einen Kalender produzieren. Dafür müssen die Models beim Fotoshooting in vielen bunten Luftballons stehen. "Jede Farbe steht für einen Kalendermonat und jedes Mädchen verkörpert einen Monat", erklärt die Klum die Herangehensweise.

GNTM: Warum Luftballons und warum nackt?

Ausser der Sache mit den Monaten gibt es noch eine zweite Parallele zu einem Herrenmagazin: Die Models müssen nackt sein. Warum, erklärt die Klum in eher loser Logik: "Heute geht es darum, die Persönlichkeit der Mädchen zu sehen." Warum genau man dafür nackt sein muss, gibt auch der Kontext nicht her, aber es fragt auch keines der Models nach. Offenbar vertrauen die Damen hier der Klum blind und wenn sie pfiffig ist, jubelt sie den Mädchen gleich noch ein Messerset und einen Bausparvertrag unter.

Lijana hat trotzdem "mega viel Spass", denn "Ich kann meine Persönlichkeit entfalten", wie sie sagt. Vielleicht weiss sie aber einfach mehr als wir, denn als Jacky an der Reihe ist, tauchen immer noch die beiden Fragen auf: warum nackt und warum Luftballons?

"Ich liebe Luftballons. Die sehen nicht nur toll aus, die helfen den Mädchen heute auch, die Stellen zu verstecken, die nicht zu sehen sein sollen", versucht es Heidi Klum mit einer Erklärung, die insofern interessant ist, da diese Stellen überhaupt nur deshalb zu sehen sind, weil die Klum wollte, dass die Damen nackt sind. Das wiederum führt zu der Anschlussfrage: Wenn die Stellen nicht zu sehen sein sollen, funktioniert das dann besser, wenn die Damen A: angezogen oder B: nackt sind?

Trotz dieser offenen Lücken im Fachbereich Logik, liefert das Shooting immerhin zwei Erkenntnisse: Zum einen wird hier der spätere Rauswurf von Nadine wegen einer eher durchwachsenen Leistung dramaturgisch eingeleitet, zum anderen stellt sich heraus, dass die Klum Tamara und Jacky für am amfAR-tauglichsten hält.

GNTM: Watte hatte dudde da?

Danach läuft alles wieder im Kreislauf des Model-Universums: Klum und die beiden Gewinnerinnen fliegen nach New York, bekommen dort etwas Schickes zum Anziehen und treffen sich bei der Gala zum Sehen und Übersehen werden. Nebenbei nimmt Jacky noch einen Job bei dem Designer mit, der ihnen die Klamotten für die Gala rausgelegt hat.

Damit es aber in der Modelvilla in Los Angeles nicht allzu viele neidische Schnütchen gibt, hat Heidi Klum eine "Belohnung für den Einzug in die Top Ten" in die Villa schleifen lassen. Ein Produktplatzierer der Show darf den Models ein paar Schminksachen schenken. Zum Glück freuen sich die Mädchen werbewirksam genug. Wäre ja sonst schade.

Schliesslich steht auch schon gleich die nächste Herausforderung an: "Heute möchte ich von den Mädchen hören, welche Message sie in die Welt transportieren möchten", erklärt die Klum die Situation. Kurzum: Die Damen sollen nach dem Entscheidungswalk eine Rede halten. Damit der Walk zur Rede aber nicht zu einfach wird, hat sich die Klum auch hier wieder was ausgedacht: Kleider aus Recycling-Material.

"Wunderschön, aber nicht gerade einfach zu tragen", erklärt Klum, aber warum sollten Klamotten auch einfach zu tragen sein? Also stehen die Damen alsbald da und halten im Kleidchen aus Glasscherben oder Lampenschirmen Reden über Rassismus und Krebs, die danach von Heidi Klum als Leistungsprobe in einem TV-Modelwettbewerb beurteilt werden. Es sind Szenen, die man nicht so recht verarbeiten kann. Nadine lernt dabei immerhin, dass selbst ein Kleid aus Wattestäbchen nicht vor einem Rauswurf schützt.

So lief die Folge 12: hier im Couchticker zum Nachlesen

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