In der Heidi-Klum-Universität glüht auch in dieser Woche wieder der Lehrplan. In Folge fünf lernen die Nachwuchsmodels, wie man vielleicht am besten über den Laufsteg läuft, wie man eine Fussfehlstellung korrigiert und vor allem, dass man sich besser nicht über die Klamotten einer Designerin lustig macht.
Eine neue Woche, eine neue Möglichkeit. Und diese Woche ist "Germany’s Next Topmodel" voller Möglichkeiten. Wobei – genau genommen, ist diese Woche voller Möglichkeiten, nur eine Möglichkeit zu haben. Schliess- und bekanntlich kann ja nur eine Kandidatin Germany’s Next Topmodel werden. Da raubt die
Zum Beispiel die, als Siegerin erst einmal sanft in den Beruf zu starten. Nach allem, was man hört, ist Germany’s Next Topmodel zu sein, ja ein Fulltime-Job. Zumindest erstmal. Kein Praktikum, keine Teilzeit, gleich das volle Programm. Hat man seine Topmodel-Karriere irgendwann zur Influencerin upgegradet, kann man es dann aber ruhiger angehen lassen. Aber das muss man vorher wissen, dass die neue Woche doch nicht so voller neuer Möglichkeiten steckt.
Das "vielleicht beste Männer-Model der Welt"
Eine Möglichkeit hat diese Woche aber dann doch zugelassen: "Das vielleicht beste Männer-Model der Welt -
Gleichzeitig ist so eine Ankündigung ein für GNTM-Verhältnisse doch ziemliches Understatement. "Das vielleicht beste Männer-Model"? Vielleicht? Was ist aus der Klumschen Superlativierung geworden? Sonst ist doch auch alles top, super und mega. Und vor allem: Was, wenn das vielleicht beste Männer-Model auf seine Schüler abfärbt? Bekommen wir da nur vielleicht ein neues Topmodel? Oder bekommen wir zwar ein Model, das aber vielleicht gar nicht top ist?
Kein Wunder, dass die Models in der neuesten Folge bei so vielen Fragezeichen nach Sicherheit suchen. "Wenn eines sicher ist, dann, dass nichts sicher ist", erklärt Kandidat Lucas beim Schwätzchen mit Kolleginnen über die Unsicherheit plötzlicher Rauswürfe. Vielleicht würde es Lucas ja mehr Sicherheit geben, würde man ihm erklären, dass wenn eines sicher ist, dann, dass der Satz "Wenn eines sicher ist, dann, dass nichts sicher ist" völliger Quatsch ist.
Bei Jon Kortajarena läuft’s ganz gut – vielleicht
Aber immerhin ist in Folge fünf sicher, dass die Kandidaten in dieser Woche ein "Catwalk-Teaching" bekommen, und zwar von eben jenem vielleicht besten Männer-Model der Welt. Das stellt sich uns selbst vor: "Ich bin Jon Kortajarena. Ich bin aus Spanien. Ich bin Model, seit ich 18 bin. Und es läuft ganz gut." Na ja, sooo gut läuft es nun auch wieder nicht, schliesslich ist er ja nur das vielleicht beste Männer-Model.
Aber als er aufzählt, für wen er alles so hin und her gelaufen ist, wird klar, warum Herr Kortajarena denkt, es laufe gut: "
Es wäre allerdings fair gewesen, wenn ProSieben Herrn Kortajarena in die Sache eingeweiht hätte. So sitzt er jetzt in der Show und erzählt die Geschichte von Karl Lagerfeld und weiss gar nicht, dass ProSieben ihn längst degradiert hat. Diese peinliche Situation hätte man ihm mit ein bisschen besserer Kommunikation ersparen können.
Fussfehlstellung? Spass haben!
Klums Nachwuchsmodels hat man ihm trotzdem anvertraut und so laufen die Damen und Herren beim "Catwalk-Teaching" auf dem arrangierten Laufsteg durch die Gegend. Die einen machen das vielleicht gut, die anderen vielleicht nicht so gut. Wer weiss das schon in dieser von Unsicherheiten geprägten Folge? Heidi Klum jedenfalls nicht.
"Das ist ein Geeier da unten, ich versteh’s nicht", hadert Klum, weil Fabienne die Fussspitzen beim Laufen nach innen dreht. "Ich weiss überhaupt nicht, was ich da machen soll bei dir?", wird Klum immer verzweifelter. Aber die Klum ist eben Unterhaltungskünstlerin und keine Orthopädin, daher kann sie Fabienne nicht einfach ein paar Einlagen verschreiben, sondern nur den Tipp geben: "Du musst einfach ein bisschen mehr Spass haben."
Ja, in der Welt von Heidi Klum ist "Spass haben" das Patentrezept. Läuft’s beim Shooting nicht? Spass haben! Heimweh? Spass haben! Zieht’s die Zehen nach innen? Spass haben! Und wenn’s mal keinen Spass macht, na dann muss man eben Spass haben! All you need is Spass – wussten schon die Beatles. Dass die Sache mit dem Spass allerdings auch nach hinten losgehen kann, mussten in Folge fünf die Zwillinge Luka und Julian erfahren.
Marina Hoermannseder: "Die lachen meine Kollektion aus!"
Damit die Nachwuchsmodel nicht umsonst trainiert haben, hat man nämlich die Modedesignerin Marina Hoermannseder gebeten, ein paar ihrer Klamotten für eine kleine Modenschau zur Verfügung zu stellen. Das macht sie auch, man kleidet die Models ein, ist ausgelassener Stimmung, doch manche sind ein bisschen zu ausgelassen. Denn als Kandidat Armin mit seinem Outfit Probe läuft, können sich Julian und sein Bruder Luka ein paar Lacher nicht verkneifen.
Nun kann man ein Outfit, das nur aus einer Hose und einer Skimaske aus Teddybären besteht, durchaus ulkig finden, nur sollte man das offenbar gegenüber der Designerin verbergen: "Die lachen meine Kollektion aus. Die finden das offenbar lustig", stellt Hoermannseder fest und empört sich bei den Zwillingen: "Das ist nicht lustig – das ist meine Mode!" Offenbar ist Spass haben bei "Germany’s Next Topmodel" sehr situationsabhängig.
Das können in Folge fünf Lilian, Marcia und Felice nur bestätigen. Denn Heidi Klum beschliesst in der Woche voller Möglichkeiten, dass sie den Dreien diesmal kein Foto gibt und damit auch keine weiteren Möglichkeiten mehr lässt, Germany’s Next Topmodel zu werden. Oder positiv formuliert: Bis auf diese eine Möglichkeit, haben Lilian, Marcia und Felice jetzt wieder alle Möglichkeiten.
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