Besser hätte es sich der Werbepartner bei "Germany's next Topmodel" gar nicht wünschen können. Ein Haushaltsgerätehersteller lädt zum Casting ein und prompt gibt es Streit um seinen Lockenstab, der die ganze Folge füllen sollte. Ernsthaft.
"Das ist krass und da bin ich raus. Du hast gesagt, dass ein Hundeleben genauso viel wert ist wie das Leben meiner Mutter und da habe ich gesagt: Meine Mutter steht über einem Hund. (…) Das ist gerade die grösste menschliche Enttäuschung, die ich je erlebt habe in diesem Wettbewerb."
Ja, es dauert nicht lange in Folge 13, da hat Lijana schon die grösste menschliche Enttäuschung in diesem an Enttäuschungen bereits sehr reichen Wettbewerb erlebt.
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Jacky: "Tiere haben gleichen Stellenwert wie meine Familie"
Dabei geben die TV-Bilder so eine Schlussfolgerung gar nicht her. Kurz zuvor hat Jacky, also die grösste menschliche Enttäuschung, lediglich Lijana versucht zu sagen, dass es ihr wegen des gesundheitlichen Zustandes ihres Hundes ähnlich schlecht geht wie seinerzeit Lijana, als deren Mutter operiert werden musste, denn: "Für mich haben meine Tiere den gleichen Stellenwert wie meine Familie, weil das auch meine Familie ist."
Aber offenbar geraten nach 13 Wochen "Germany's next Topmodel" nicht nur die Zuschauer an ihre Grenzen. Vielleicht lag dieses Missverständnis aber auch an der generellen Stimmung, die an diesem Tag so fröhlich war wie an einem brütend heissen Augustmittag in einer überfüllten U-Bahn, wenn man merkt, dass der Typ, der sich mit dem viel zu weiten Muskelshirt an einen drückt, nicht nur seinen Anstand, sondern auch seinen Deo vergessen hat.
Dyson lässt Larissa ausflippen
Dass die Stimmung aber überhaupt so verhagelt ist, liegt an einem eher unverdächtigen Gegenstand: einem Lockenstab. In den Minuten vor der menschlichen Enttäuschungseskalation trug sich nämlich bei unseren Models Folgendes zu: Ein Produktplatzierer hatte einer Teilmenge der Damen Haaraufbereitungsgeräte zur Verfügung und einen Werbejob in Aussicht gestellt. Das liess Larissa ganz in Verzückung geraten.
"Ich war so sprachlos, als ich die ganzen Dyson-Sachen gesehen habe. Ich dachte mir so: Was, das kann jetzt nicht wahr sein. Das ist wie ein Traum", freut sich Larissa ganz kundenorientiert und legt nach: "Ich wollt' schon immer so eine haben. Ich dachte mir so: Waaas?", denkt sich Larissa so: Waaas! "Ich will den Job unbedingt. Das Gesicht von Dyson werden. Was ist das bitte für eine Ehre. Oh mein Gott", kann Larissa gar nicht mehr aufhören.
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Casting-Motto "The Hair is the hero" - nee, is klar
Doch bevor Larissa oder irgendeine andere das Gesicht eines Glätteisenherstellers werden kann, hat der sich ein Casting gewünscht, bei dem sich die ausgewählten Damen präsentieren sollen und zwar "ganz nach dem Motto: The Hair is the hero", wie der Stefan von der Föhnfirma erklärt. So, so. Jetzt sind also schon Haare Helden. Dabei müssen die in der Regel gar nicht viel machen. Wachsen vielleicht.
Mit so einer Aussage muss man natürlich aufpassen, sonst kommen bald noch ganz andere Sachen und wollen auch Helden sein. Kalter Tee zum Beispiel. Dabei kann der nix. Oder Senf. Oder Gardinen. Die gucken einen eh immer schon so unterfordert an. Aber wir schweifen ab. Die Damen jedenfalls nehmen ihre Sache sehr ernst und kämmen und föhnen und zübbeln an ihren Haaren herum, auf dass daraus Helden werden. Zumindest die meisten.
"Germany's next Topmodel": Streit um einen Lockenstab
Larissa war nämlich einen Moment lang unaufmerksam und da nimmt sich Jacky den mutmasslich freien Lockenstab – der Ausgangspunkt für den Streit, der dann in die "grösste menschliche Enttäuschung" münden sollte, zumal ausgerechnet Jacky den Job bekommt, weil Larissas Haare für den Stefan irgendwie "nicht wirklich gestylt" aussahen. Dieser Streit sollte aber nicht nur die Hauptgeschichte der Folge werden, sondern auch noch Auswirkung auf die innerbetriebliche Atmosphäre und damit auch auf die Leistungen der Damen haben.
Für ihr nächstes Shooting sollten die Mädchen nämlich von einem fünf Meter hohem Gerüst springen. Nicht, weil es unbedingt Sinn ergibt – die Frage nach dem Sinn stellt bei GNTM längst niemand mehr – sondern weil schon irgendeine dabei sein wird, die Höhenangst hat. War bisher immer so.
In diesem Fall treibt es Larissa, aber vor allem Lijana die Höhenangsttränchen in die Augen: "Ich hab so Panik vor Höhe", erklärt Lijana, dabei sollte ihr eher die Tiefe Angst machen. Bei Höhe ist ja eher die Tiefe das Gefährliche. Vivian hat das verstanden: "Wenn ich heute sterbe, möchte ich einen pinken Grabstein mit Glitzer", wünscht sich das Model vor dem Sprung und "Vivian war 'ne coole Socke" soll auch noch draufstehen.
Wir spoilern an dieser Stelle mal: Vivan wird diesmal nicht sterben. Die anderen auch nicht, schliesslich hat die Klum die Damen beim Sprung sichern lassen, um die Verluste möglichst klein zu halten.
GNTM: Vivian muss gehen
Das wäre auch insofern schade für die Damen, weil sie dann Nicole Scherzinger verpasst hätten. Die Frontfrau der Pussycat Dolls möchte nämlich mit einem Kurzauftritt die "Wiedersehenstour" der Tanztruppe bewerben. Heidi Klum findet noch einen Grund: "Die Band steht seit Jahren für Sexyness und Frauenpower." Ausser in den Jahren 2010 bis 2019, da machten die Pussycat Dolls mit Sexyness und Frauenpower nämlich Pause.
Die Topmodels sollen nun diese Sexyness und Frauenpower wiederbeleben, müssen aber lediglich tumb eine Choreographie in knappen Lack- und Lederklamotten nachtanzen. Das machen die Kandidatinnen dann auch – die einen mehr, die anderen weniger schlecht. In Kombination aus allen drei Anforderungen der Folge – Helden-Haare, in die Tiefe stürzen und Nicole Scherzinger bewerben – hat es der Klumschen Einschätzung zufolge Vivian am wenigsten gut gemacht und muss die Show diesmal ohne Foto verlassen.
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