Wer wird die neue Jasmin? Nach deren Rauswurf ist die Rolle der Bösewichtin bei "Germany's next Topmodel" vakant. Wer greift zu? Wer kommt zum Casting zu spät? Was trägt Heidi neuerdings am Finger und warum springt man mit einer XXL-Handtasche vom Dreimeterbrett? Hier sind die Antworten.
Das Handgemenge in der letzten Folge war für das Storytelling von "Germany's next Topmodel", dieses Wortspiel gönnen wir uns einmal, natürlich ein Schlag ins Kontor.
Man kann sich vorstellen, wie der Mann vom Schnitt geschwitzt hat, als
Was also tun, wenn dir die beste Bösewichtin seit "Heulsuse"
Aber wo waren wir? Genau, bei der Bösewichtin. "Germany's next Topmodel" ist ja quasi nichts ohne eine Bösewichtin. Im Klumiversum braucht es Schwarz und Weiss, Licht und Schatten, Yin und Yang.
Hier der exaltierte Gernegross, dort der stille Engel, der artig in der zweiten Reihe auf eine Sprechrolle wartet und erst kurz vorm Finale wie ein Phoenix aus der Wimperntusche steigt.
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Wer wird die neue Jasmin?
Ein Blick in die Kundenkartei der Show zeigt aber: So richtig viele Bösewichtinnen hat man jetzt nicht gebucht. Also entscheidet man sich für einen kleinen Trick: Wie wäre es denn, wenn man ein Mädchen Sachen fragt und ihre Antworten dann einfach so zusammenschneidet, dass sie wie ein Bösewichtin klingt?
Ist vielleicht nicht die eleganteste Lösung. Aber wenn man dann noch die Last der Bösewichtin auf mehrere Schultern verteilt, kriegt man Jasmins Wegfallen ja vielleicht kompensiert. Die erste Gelegenheit dafür ergibt sich beim Casting-Marathon.
In Miami sollen die Kandidatinnen gleich an fünf Castings teilnehmen. "Ihr selbst entscheidet, welche Kunden zu euch passen und an welchen Castings ihr teilnehmen möchtet", erklärt Heidi Klum den Ablauf und präsentiert zugleich ein Novum in der GNTM-Geschichte: die freie Entscheidung.
Von so viel Gestaltungsspielraum inspiriert, legen die Mädchen die Organisation des Casting-Marathons vertrauensvoll in die Hände der erfahrenen Vanessa, auf dass alles seinen Gang gehe.
"Ich hab' bisher schon sehr viele Castings in meinem Leben gemacht, in New York unter anderem wo man dann auch alleine sich irgendwie zurechtfinden muss", legt Vanessa auf Anfrage ihre diesbezüglichen Kompetenzen offen.
Zu spät zum Casting
Nur Simone nörgelt ein bisschen herum: "Ich muss sagen, ich hab' nichts in Vanessas Hände gelegt. Ich wäre auch gut damit klargekommen, alleine einen Plan in die Hand zu bekommen und selber loszumarschieren."
Zeigen sich hier womöglich erste Risse im Bündnis der Gefährtinnen? Spricht hier die Bösewichtin zum ersten Mal in ihrer neuen Gestalt? Es ist noch zu früh, das zu sagen. Böse wird indes erst einmal ein ganz anderer.
Nachdem sich die Damen beim Casting für eine dieser Modeheftchen ein bisschen zu viel Zeit gelassen haben, kommen sie ein amtliches Mass zu spät zum nächsten Casting.
Ausgerechnet das ist aber nicht bei irgendwem, wie die Klum zuvor erklärt hat: "Das dritte Casting ist für einen angesagten Promi-Schuh-Designer aus Miami, Fabrice Tardieu."
Monsieur Tardieu mag sehr angesagt sein, für alle, die ihn nicht kennen, geht aus der Klumschen Beschreibung allerdings nicht hervor, ob es sich dabei nun um einen prominenten Schuhdesigner, einen Schuhdesigner für Promis oder einen Designer für prominente Schuhe handelt.
Die Bilder geben es leider auch nicht her, aber so oder so ist Designer Tardieu aufgrund der erwähnten Verspätung sichtlich getroffen. So getroffen, dass er Vanessas Erklärungsversuch als offenen Affront deutet und sie ungecastet vor die Tür setzt.
Heidi ruft zum Arschbomben-Contest
Das hätte er besser gelassen, denn er provoziert damit den Moment, in dem von der sanften Vanessa die dunkle Seite der Macht Besitz ergreift. "Er wollte eine Erklärung haben, ich habe es ihm erklärt. Ihm hat das nicht gefallen. Ich weiss nicht, also seine Art und Weise war jetzt auch ein bisschen überheblich."
Am Ende ergattert Vanessa trotzdem gleich zwei Jobs bei den Castings, was sie mit Stolz erfüllt. "Hat mir gezeigt, dass ich vieles richtig mache", erklärt Vanessa und man hört fast, wie der Mann vom Schnitt innerlich grinst. Nichts macht so unsympathisch wie offen zur Schau gestellter Erfolg.
Einen Erfolg ganz anderer Art, will auch Heidi Klum nicht untergehen lassen. "Wisst ihr, was ich gemacht habe, während ihr unterwegs gewesen seid?", fragt die Klum rhetorisch die Damen nach deren Casting-Tag.
Ohne eine Antwort zuzulassen, vermischt Klum berufliches mit Privatem und hält ihren Verlobungsring in die Kamera. Doch bevor wir uns in Nebensächlichkeiten verlieren, werfen wir lieber einen Blick aufs nächste Shooting.
Bei diesem müssen die Jungmodels, die Gründe liegen im Verborgenen, mit einer Riesenhandtasche vom Dreimeterbrett in ein Schwimmbecken springen. Auch hier gibt sich Vanessa ein bisschen zu selbstsicher, wie Kollegin Simone erklären muss. "Sie ist ein selbstbewusster Mensch, manchmal zu selbstbewusst."
Melissa muss nicht mehr mitmachen
Das findet inzwischen auch Heidi Klum selbst und macht noch einmal klar, dass hier etwas ungeheuer Bösartiges im Gange ist. "Eines ist sicher: Hochmut kommt vor dem Fall".
Doch als Vanessa das Taschenspringen vergeigt, zeigt sie sich nicht etwa einsichtig, sondern kampfeslustig: "Mal gucken wie die anderen es machen." Das ist die richtige Einstellung.
Man muss nicht schneller laufen als der Löwe, man muss nur schneller laufen als die anderen." So geht Bösewichtin! Das sind zwar noch keine Jasmin-Dimensionen, aber für den Anfang nicht schlecht.
Zur Sicherheit wird aber in Folge acht auch noch Simone in Stellung gebracht. Sie muss die Rolle des Jammerlappens der am Ende doch erfolgreich ist, übernehmen und so kann man einigermassen zufrieden aus Folge acht gehen.
Das Loch, das Jasmin hinterlässt, ist notdürftig geflickt, der Übergang in die Post-Jasmin-Ära eingeleitet und so kann man Folge neun einigermassen gelassen entgegensehen. Melissa kann das sogar vom heimischen Fernseher aus machen, denn sie ist raus. Wäre sie nur mal ein bisschen böser gewesen.
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