So viel wie in diesem Jahr haben GNTM-Zuschauerinnen und -Zuschauer noch nie kommentiert. Was da geäussert wurde, war bei Weitem nicht nur positiv manche Kommentare können sogar als Mordaufruf zu verstehen sein. ProSieben hat deswegen 40 Kommentare zur Anzeige gebracht, so viele wie noch nie.

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Wer "Germany's Next Topmodel" schaut, hat auch eine Meinung dazu. Viele der Zuschauerinnen und Zuschauer haben ihre in den vergangenen Staffeln nicht selten auch im Netz geäussert, auf X oder Instagram. Kommentare gehören seit jeher so zu GNTM wie das Nackt-Shooting, die Schauspielfolge und Heidi Klum. Doch so viel wie in diesem Jahr haben die Fans des Topmodel-Castings vorher noch nie kommentiert: Wie DWDL berichtet, waren es 27 Prozent mehr als im Vorjahr.

Es gab demnach jedoch nicht nur deutlich mehr Meinungsbeiträge – auch die Anzahl der Hass-Kommentare ist drastisch gestiegen. Allein beim Finale wurden 22.000 Kommentare abgegeben und 3.000 davon musste das Social-Media-Team von ProSieben löschen, denn was da zu lesen war, ist teilweise strafbar. Wie DWDL berichtet, reichten die Beiträge von "Schlachtet solche Leute ab" bis zu "Um Gottes Willen, sowas gehört nach Buchenwald".

Häufig hätten sich die Kommentare auf die männlichen Models bezogen und könnten als Mordaufruf zu verstehen sein. Viele hätten laut dem Branchenmagazin auch einen NS-Bezug und stellten eine "neue Qualität im Social-Media-Hass" dar, wie DWDL schreibt, "selbst für das hart gesottene Audience Relations Team von ProSiebenSat.1, das aufgrund der hohen Reichweite der Formate immer wieder viele Kommentare auf Instagram, Facebook & Co. erhält".

ProSieben bringt 40 Kommentare zu GNTM zur Anzeige

Zum ersten Mal in der GNTM-Geschichte hat Heidi Klum nicht nur unter Frauen, sondern auch unter Männern nach ihren nächsten Topmodels gesucht.

Im Verlauf der Staffel haben Zuschauerinnen und Zuschauer 285.000 Kommentare abgegeben, insgesamt 40.000 davon sind mittlerweile ausgeblendet oder gelöscht. Stefanie Rupp-Menedetter, Unternehmenssprecherin von ProSieben, hat DWDL demnach bestätigt, dass 40 Kommentare bei der Staatsanwaltschaft München I zur Anzeige gebracht worden sind. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 hat ProSieben nur einen einzigen Kommentar angezeigt, in den Jahren davor gar keine.

Auch über die Gründe für den grossen Hass hat DWDL mit ProSieben gesprochen. Queerfeindlichkeit und Hass hätten stark zugenommen, heisst es dort, die Stimmung auf Social Media sei "krass anders" gewesen. "Verächtliche Kommentare sind leider mittlerweile Alltag auf Social Media", sagte die Unternehmenssprecherin weiter. "Doch diese Menge an Hasskommentaren hat ein absurdes Level erreicht. Uns als Medienkonzern kommt da eine besondere Aufgabe zu und genau deshalb managen wir aktiv diese Accounts und bringen strafrechtliche Kommentare zur Anzeige. Solche Taten müssen auch Konsequenzen haben."

Verwendete Quellen:

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