Voller Hoffnung, aber auch mit einer gehörigen Portion Zweifel zog Sarah Arnold in der aktuellen Folge der VOX-Doku "Goodbye Deutschland" mit ihrem Partner James Kivuyo und den gemeinsamen Kindern nach Tansania. Würde es ihnen gelingen, dort mit einem eigenen Safari-Unternehmen Fuss zu fassen?
Culture-Clash-Liebesgeschichten gehören zu jenen Storys der VOX-Dokusoap "Goodbye Deutschland", die am kontroversesten diskutiert werden – und die tatsächlich immer wieder im Drama enden. Dass sie – zumindest, was die Beziehung angeht – auch gutgehen können, zeigt die aktuelle Folge: Während Elske Strecker (62) schon seit fünf Jahren mit ihrem Mann Sadat Kalolo (40) in Tansania, mittlerweile auf Sansibar, lebt, stand der Giessenerin Sarah Arnold (31) die Auswanderung ins tansanische Arusha noch bevor.
Vor acht Jahren hatte die Pädagogik-Studentin dort sieben Monate lang in einem Frauenhaus gearbeitet und dabei den Einheimischen James Kivuyo (27) kennen und lieben gelernt. Danach lebte das Paar einige Jahre in Deutschland, zusammen mit ihren Töchtern, der fünfjährigen Aviana und Baby Malaika.
Doch der gelernte Safari-Guide fühlte sich fern der Heimat unwohl, wollte ausserdem seinen Kindern auch seine Kultur näherbringen. Und so hatte das Paar beschlossen, sich in Tansania eine neue Existenz aufzubauen: Zwei Ferienhäuschen hatte es sich mithilfe eines Kredites bereits gekauft, zusätzlich wollte es Safari-Touren anbieten. Der Neustart gestaltete sich schwieriger als gedacht, nicht nur, weil es bereits viele Anbieter auf dem Markt gab und Sarah und James wenig Erfahrung mitbrachten.
Mit der Grossfamilie unter einem Dach
Schon die Wohnsituation war für europäische Verhältnisse gewöhnungsbedürftig: Sarah würde mit ihren Töchtern, James' Mutter, seiner Tante, Schwester und einigen weiteren Kindern in einem kleinen Häuschen wohnen. Gerade mal ein Schlaf- und ein Wohnzimmer sowie eine kleine Küche standen der Familie gemeinsam zur Verfügung. James selbst würde bei seinem Cousin unterkommen – nach der Pubertät dürfen Massai-Söhne nicht mehr mit ihrer Mutter unter einem Dach leben.
Und auch die gekauften Ferienhäuser waren längst noch nicht fertig renoviert, geschweige denn möbliert. Dazu kam die Sorge um die Zukunft ihrer Töchter: "Frauen haben schon an sich 'nen niedrigeren Stellenwert als Männer", wusste Sarah. In der Schule würden Kinder zudem noch häufig geschlagen.
Allerdings hoffe sie, "dass sich das in den nächsten Jahren noch ein bisschen ändert". Immerhin habe Tansania zurzeit eine Präsidentin. Und natürlich gebe es auch positive Aspekte am Leben in dem afrikanischen Land. Es sei entschleunigter, man mache vieles viel bewusster, etwa das Kochen mit Lebensmitteln aus dem Garten: "Dann schmeckt das Essen auch viel besser."
Bittere Heimweh-Tränen
Irgendwann aber brach die optimistische Fassade der jungen Mutter – als sie nämlich über die Eingewöhnungsschwierigkeiten von Aviana sprach: "Sie vermisst, glaub' ich, ihre Freunde und die Oma..." Bei der Erinnerung an ein Telefonat mit ihrer Mama kamen auch Sarah die Tränen. Die Kleine hatte dabei bitterlich geweint, irgendwann hatte sie das Gespräch abbrechen müssen.
"Hier ist halt alles noch sehr chaotisch und es gibt viel zu tun." Doch sie blieb weiter dran. Gemeinsam mit James erkundete sie das Land, auf der Suche nach möglichen Tour-Strecken, die sie später Touristinnen und Touristen würden anbieten können. Gar nicht so leicht auf den lehmigen, rutschigen Strassen. Manch Ausflug musste vorzeitig abgebrochen werden.
Auswanderer-Traum ist vorerst geplatzt
"Ich liebe zwar Tansania, ich mag's hier total gerne, aber ich hätte das nicht gemacht, wenn ich alleine gewesen wäre", gab Sarah zu. "Aber hier ist James glücklich. Darum versuche ich auch, glücklich zu sein."
Das allerdings gelang letztlich leider nicht. Als VOX die Familie sieben Monate später erneut in Arusha besuchte, war sie erneut dabei, die Koffer zu packen. Zusätzlich zur Ferienhaus-Vermietung hätte Sarah einen Zweitjob gebraucht, um alle über Wasser zu halten. Doch den hatte sie nicht finden können.
Dazu habe auch manch anderes nicht so funktioniert, wie es sollte, und so hatte das Paar letztlich schweren Herzens beschlossen, zurück nach Deutschland zu gehen. Vorerst war der Auswanderer-Traum geplatzt – doch die Familie war zuversichtlich, dass er irgendwann in einem zweiten Anlauf doch noch in Erfüllung gehen würde.
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