"Grill den Henssler": Nach Kreislauf-Schock um Reiner Calmund bleibt ein Jury-Sitz leer

Drei Promis, diesmal Model Eva Padberg, Entertainer Julian F. M. Stoeckel und Schauspieler Armin Rohde, tüfteln unter Anleitung ihres Coachs, Drei-Sterne-Koch Thomas Bühler, akribisch und engagiert am Impro-Gang (Gogonzola, weisse Bohnen, Salsiccia). So weit alles normal bei "Grill den Henssler" (VOX). Aber so sollte es nicht lange bleiben ...

Beim Impro-Gang ist Juror Reiner Calmund zunächst noch bester Dinger. Während sich die Promis über ihren 26:22-Sieg freuen, verlässt die Jury das Studio. Da schwankt Calli, sichtbar nur im Hintergrund, schon. Jury-Kollege Christian Rach hilft Calli in den Backstage-Bereich. Köche und Zuschauer bekommen nichts mit.

Die erste Küchen-Competition ist ein Gedächtnisspiel. Wer kann sich eine Bestellung von erst acht, dann zehn und dann zwölf Zutaten besser merken? Das Duell Stoeckel gegen Henssler endet Remis, Padberg unterliegt Henssler knapp. Und gegen Rohde kann sich Henssler erneut eine Zutat mehr merken - macht drei wichtige Punkte zum 25:26-Anschluss.

"Calli musste leider weg, eine spezielle Situation", erklärt Moderatorin Laura Wontorra. Hinter den harmlosen Worten verbirgt sich ein kleines Drama. Denn als Calli vom Jury-Tisch aufstand, schwankte er und wäre ohne Christian Rachs Eingreifen gestürzt. Calli wird sofort ins Krankenhaus eingeliefert. Nach einem Check gibt's Entwarnung: Es war zumindest kein Herzinfarkt.

Die Show kann weitergehen. So tritt Padberg zu "Spitzkohl mit Ingwer-Creme" zur vegetarischen Vorspeise gegen Henssler an. Sie hat eine alte Rechnung offen: Bei der "Kocharena" gab's vor Jahren schon mal ein Duell, das Padberg knapp verlor, obwohl Henssler, so sagt er selbst, "bei der 'Koch-Arena' sehr oft betrunken" war. Gelingt dem Model die Revanche?

Es ist ein verwirrend ungewohntes Bild. Callis Platz neben Rach und Jana Ina Zarrella bleibt leer. Über Calli wird kein Wort mehr verloren - die Produktion will nicht für Unruhe sorgen. Während Calli im St. Vinzenz Hospital in Köln durchgecheckt wird, erfreut sich Rach an den beiden Tellern und gibt den "tollen Gerichten" je neun Punkte.

"Ich koche gerne und bin sehr motiviert", sagte Padberg vor der Vorspeise. Jetzt darf sie erleben, wie Zarrella ihren Teller über den grünen Spitzkohl als "minimalistisch, aber sehr interessant" lobt. Henssler habe dagegen weniger Creme statt Gemüsepfanne serviert, deshalb bekommt er weniger Punkte. Padberg gelingt die Revanche, sie siegt 17:16.

In der zweiten Küchen-Competition schlägt die ehemalige "Sexiest Woman of the World" ("FHM") den Koch-King gleich noch mal beim Krug-Zielschieben. Leider aber verlieren sowohl Stoeckel als auch Rohde gegen Henssler, sodass der das Match dreht und gewinnt. Durch die drei Sonderpunkte geht er sogar erstmals in Führung: 44:43.

Armin Rohde feiert seine GdH-Premiere mit "Ente in asiatischem Sud gegart mit Kürbis" als Hauptspeise. Der Schauspieler wirkte in über 140 Film- und TV-Produktionen mit und ist auch in der Küche sehr agil. Und mitteilsam. So verrät er, dass er in seiner Jugend als Synchronsprecher für Pornos was dazuverdiente. "Viel Text gab es da ja nicht", grinst er.

Das eigentliche Hauptspeisen-Duell heisst nicht Rohde gegen Henssler, sondern Wontorra gegen Bühner. Denn dem Koch-Coach geht der Smalltalk-Durst der Moderatorin gehörig auf die Nerven, er grätscht dazwischen. "Apropos Porno", sagt er zu Rohde, "die Enten-Brüste bitte mal wenden." Da muss sogar Wontorra lachen - und gibt ihr Interview auf.

Für wen heisst es "Ente gut, alles gut"? Zarrella schnalzt mit der Zunge: "Ich hab' den geilsten Job der Welt", sagt sie und freut sich über die Geschmacksexplosion dank Hensslers Teller. Der kriegt eine 10! Rach dagegen gibt Rohde die Bestnote. Rohde gewinnt 19:18 und es steht 62:62. Aber Henssler holt sich die letzte Küchen-Competition: 65:62.

Paradiesvögelchen Stoeckel ist für sein loses Mundwerk bekannt. Er outet sich als "Erzfeind" von Entertainer-Kollege Riccardo Simonetti: "Wir Tunten untereinander sind ja die Gehässigsten. Wenn ich nicht so stutenbissig wäre, wäre ich ja langweilig." Ausserdem würde er gerne bei "Die Verräter" mitmachen. Weil "ich bin so'n verlogenes, intrigantes Biest".

"Wir müssen den Henssler ablenken", sagte Stoeckel zu Showbeginn. Rohde, begeisterter und begnadeter Hobby-Fotograf, tut's und verleitet Henssler und Wontorra zu einer Spontan-Fotosession. Darüber verpatzt der Maître die Nachspeise "Tarte Tatin mit Sabayon". Zuerst vergisst er fast die feine Weincreme - und verhunzt sie dann im ersten Versuch.

Aber es kommt noch schlimmer. Denn er setzt die Tarte Tatin, einen französischen Apfelkuchen, der "kopfüber" gebacken wird, falsch an - wie einen normalen Kuchen. Als er den Fehler bemerkt, rastet er fast aus. "Bin ich blöd? Ich bin echt mit dem Hammer gepudert. Ich bin so ein Hirni, ich bin so ein Idiot. Ich bin ein Depp!" Kostet der Fauxpas den Sieg?

Henssler ahnt das Schlimmste, als die beiden Juroren ansetzen. Überraschung: Rach attestiert beiden, also auch Stoeckel, die Aufgabe nicht richtig erfüllt zu haben. Von dem, was dann da liegt, mundet ihm Hensslers Gemurkse besser - 7:5. Zarrella sieht es ähnlich - 8:7. Damit gewinnt Henssler nicht nur den Gang (15:12), sondern auch das Match (80:74).

Gruppenbild ohne Calli. In der Show richtet Wontorra zum Schluss noch Grüsse aus: "Calli, wir vermissen dich!" Mittlerweile ist klar: Calli geht's wieder gut. Es wurde ihm ein Stent gesetzt, aber jetzt ist erst mal Schonung angesagt. Deshalb werden in den letzten GdH-Shows dieser Staffel Bruce Darnell und Ali Güngörmüş als Ersatz-Juroren einspringen.