Steffen Henssler
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"Heute ist er dran!" Ralf Zacherl (M.) ist vor dem "Coach-Special", das die "Grill den Henssler"-Staffel (VOX) beschliesst, bester Dinge. Gemeinsam mit Elif Oskan und Sepp Schellhorn (r.) will er Gastgeber Steffen Henssler (l.) abkochen. Auch Moderatorin Laura Wontorra meint: "Das wird 'ne besondere Sendung. Heute wird's richtig gut."
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Im Impro-Gang wird "Toast Hawaii" gewünscht. Erfunden wurde der von Clemens Wilmenrod, der 1953 der erste deutsche Fernsehkoch wurde - obwohl er gar kein Koch, sondern Schauspieler war, wie Henssler weiss. Wie kommen seine "Nachfahren" als TV-Köche mit der Fast-Food-Leckerei klar? Nicht so dolle. Jana Ina Zarrella: "Ich bin nicht begeistert."
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Christian Rach ist ein bisschen verzweifelt: "Es stehen so tolle Kollegen da, und dann machen die Toast Hawaii - und dann auch noch so. Da hab' ich Beisshemmung." Das Gute am Auftaktdesaster: "Es kann nur besser werden." Auch Gastjuror Ali Güngörmüş hat einiges zu kritisieren: "Jedes Gericht erzählt eine Geschichte - dieses aber ohne Happy End."
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Die Köche sind ob der niedrigen Bewertung (18:14 für Henssler) verstimmt. Alle Juroren vermissen Kreativität. "Das kann man auch anders machen", meint Güngörmüş. Henssler lässt sich hinter der Trennwand zur Stinkefinger-Geste hinreissen. Güngörmüş cool: "Steffen, mach's nächstes Mal einfach besser."
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Die Vorspeise übernimmt Elif Oskan, für die türkische "Dessert-Königin" auch eine Überraschung. Es gibt Lamm auf türkische Art. Henssler protestiert: "What? Zufällig kocht die Vorspeise jemand, der in der türkischen Küche sehr bewandert ist? Ihr seid ja vielleicht Lumpen!" Oskan ist auch nicht happy: "Wenn ich verliere, wie steh' ich dann da?"
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Die Stimmung bleibt gereizt. Hennsler lästert: "Elif hat viel mehr zu verlieren als ich." Oskan: "Typisch Mann, immer grosse Klappe." Später jammert sie: "Viel zu wenig Zeit". Henssler kontert: "Wenn man in dem Tempo arbeitet, klar." Henssler köchelt weiter: "Wenn nachher der Österreicher Sepp was Österreichisches kocht, dann ist hier aber was los!"
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Oskan kredenzt eine putzige Portion Lamm-Köfte. Sehr lecker, aber sehr "übersichtlich", wie Güngörmüş meint: "Aber wir müssen nicht satt werden, es reicht, wenn wir überleben." Er sieht die Köchin knapp vorne, Zarrella sorgt für den Ausgleich und Rach für ein 23:23-Remis. Henssler ("Ich hab von türkischer Küche keine Ahnung") ist damit zufrieden.
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Als Ralf Zacherl zur Hauptspeisen-Tat schreitet, steht es schon 47:37 für Henssler. Es wird nach "deutscher Art" gekocht und zwar Forelle, wie das Publikum entscheidet. Henssler startet verhalten: "Ralf ist sehr gut, da muss man aufpassen." In der Tat: Zacherl hat zwar vier Coach-Specials verloren, dabei aber schon drei Gänge gegen Henssler gewonnen.
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Ralf Zacherl bezeichnet seinen Koch-Style als "spontan, kreativ und ein bisschen chaotisch". Letzteres stimmt auf jeden Fall, denn er ist rastlos wie ein Derwisch in seiner Küche unterwegs. Henssler staunt: "Da weisst du nie: Kocht er oder hat er einen epileptischen Anfall?" Zacherl platziert die Teller in letzter Sekunde. Aber: Schmeckt's denn?
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Als es ans Verkosten geht, lobt Güngörmüş beide Teller für ihre Opulenz. Rach: "Da siehste mal, was wir hier immer leisten." Wontorra spöttelt böse: "Ja, das ist knallharte Arbeit. Es gibt keinen schlimmeren Job als Juror bei 'Grill den Henssler': Kommen, fressen, nach Hause gehen, Gage kriegen." Das Publikum raunt, Güngörmüş staunt: "Welche Gage?"
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"Selten so gut gegessen", lobt Güngörmüş und schmeichelt den Köchen. "Beide Teller zeigen Leidenschaft, Liebe, Präzision - zwei grossartige Köche!" Auch Rach ("Eine wahre Wonne") und Zarrella ("Highlight") sind begeistert. Alle drei Juroren werten 10:9 für Henssler. "Ein 30-Punkte-Gericht", jubelt Wontorra. Mit 80:64 für Henssler geht's ins Dessert.
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Zur Nachspeise gibt es, Henssler hat's geahnt, einen österreichischen Leckerbissen: Kaiserschmarrn. Und zwar, entscheidet das Publikum, nicht klassisch, sondern exotisch. Henssler grummelt und pöbelt schliesslich das Publikum an: "Alles eure Schuld! Klassisch wäre ein entspannter Gang gewesen." Kriegt er die Kurve?
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Sepp Schellhorn ist ein "Wahrer der klassischen österreichischen Küche". Für ihn sind Rosinen in Kaiserschmarrn und Apfelstrudel ein Muss. "Das ist eine Glaubensfrage in Österreich." Schellhorn wollte mal Ski-Profi werden, ist jetzt aber Koch, Hotelier, TikTok-Star und Politiker. Klingt wie ein exotischer Mix. Aber: Kann er exotisch kochen?
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Jana Ina Zarrella ist erklärter Kaiserschmarrn-Fan. Aber eine exotische Variante? "Gewagt", meint sie, lässt sich aber überzeugen. "Beide gut, aber eine Variante hat die Vorgabe 'exotisch' besser getroffen." Und das ist Hensslers Teller! Bei Schellhorn habe, so Rach, der "exotische Touch gefehlt". Henssler gewinnt damit auch das Dessert 26:21.
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Die Staffel war eng. Zweimal verlor Henssler. Die Abschieds-Vorstellung aber wird zum Statement: 106:85 kocht Henssler seine Herausforderer, alles exzellente Köche, ab. Wontorra: "Das war ein harter Abend für die Koch-Coaches." Stimmt. Zacherl "gratuliert" Henssler freundlich: "Ars..loch!" Ein Wiedersehen gibt's in der Sommer-Staffel aus Magdeburg.
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Dann auch zum letzten Mal mit Reiner Calmund, der nach gesundheitlichen Problemen in der aktuellen GdH-Staffel ersetzt werden musste und im Sommer eine Abschiedsshow bekommt. Calmund erklärte soeben seinen Rückzug nach 18 Jahren als Juror bei "Die Kocharena" und "Grill den Henssler": "Es war mir Schleckermäulchen eine riesengrosse Ehre!"