In "Die grosse Terra X-Show" vermittelten am Mittwochabend Johannes B. Kerner und seine prominenten Gäste wieder spielerisch Wissen. Diesmal zeigten sie "Supertalente" aus Natur und Geschichte.

Eine Kritik
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Die Erfolgsgeschichte von "Terra X" ist bemerkenswert. Seit 1982 auf seinem angestammten Platz am Sonntagabend um 19:30 Uhr auf Sendung, hat es das Format geschafft, zu einem echten Franchise zu werden. Ursprünglich als Archäologie-Dokumentationsreihe gestartet, umfasst "Terra X" heute nahezu alle Themengebiete der Wissenschaft. Egal ob Natur, Geschichte, Physik oder Geografie - alles findet unter der Dachmarke seinen Platz im ZDF. So auch eine Abendshow, die die Elemente der Dokumentationen auf spielerische Art und Weise fortsetzt und 2009 zum ersten Mal ausgestrahlt wurde.

Mittlerweile wurde das Konzept von "Die grosse Terra X-Show" modernisiert und wird seit 2019 von Johannes B. Kerner moderiert. Der begrüsst auch am Dienstagabend wieder vier prominente Gäste, die beweisen sollen, wie gut sie sich im Terra-X-Kosmos auskennen. Auf der einen Seite RTL-Moderatorin Frauke Ludowig und Schauspieler Hannes Jaenicke, auf der anderen Moderatorin Janin Ullmann und TV-Koch Nelson Müller.

Das Thema diesmal: "Supertalente". Natürlich nicht zu verwechseln mit der Talentshow auf RTL.

"Die grosse Terra X-Show": Und der Bambus bricht doch nicht

In "Die grosse Terra X-Show" geht es stattdessen um spielerische Wissensvermittlung. Die Supertalente sind zum Beispiel der Bambus, der am Tag bis zu 91 Zentimeter wachsen kann und in Asien zu vielerlei Zwecken eingesetzt wird. Was Wigald Boning direkt in einem Einspieler vorführt. Wann wird das dünne Rohr brechen – wenn eine Waschmaschine an ihm hängt? Oder ein Auto? Die richtige Antwort erraten beide Teams: gar nicht. Dank seiner Hohlwände ist Bambus extrem belastbar.

Die nächsten Supertalente stellt Gewichtheber Matthias Steiner vor. Er steht im antiken Olympia, wo 776 vor Christus die ersten Wettkämpfe stattfanden. Der erfolgreichste Athlet der panhellenischen Spiele war Ringkämpfer Milon von Kroton, der sechsmal gewann. Sein Geheimnis: Er soll acht Kilo Fleisch pro Tag gegessen haben.

Eine Ernährung, die Biathletin Verena Bentele im Studio nicht überzeugen kann: Die zwölffache Medaillengewinnerin der Paralympics ist Vegetarierin. Sie führt stattdessen vor, wie sie in ihrem Sport schiessen kann, obwohl sie blind ist. Töne aus einem Kopfhörer signalisieren ihr, wie gut sie zielt. Für Bentele kein Problem, Moderator Johannes B. Kerner gibt hingegen schnell auf. Die Prominenten dürfen zumindest hinschauen. Erst müssen sie auf einen Langlauftrainer, dann an die Waffe. Nelson Müller überrascht, indem er jedes Ziel trifft. Mit offenen Augen natürlich.

Leonardo da Vinci war seiner Zeit weit voraus

So launig geht es in "Die grosse Terra X-Show" weiter. Wir lernen, dass Leonardo da Vinci schon vor Jahrhunderten revolutionäre Fluggeräte erdachte, sie aber nie umsetzen konnte, weil die nötigen ultraleichten Baustoffe erst viel später entwickelt wurden.

Und wir lernen, wie intelligent Oktopusse sind. Dass Dünen "singen" können, weil die Vibration der einzelnen Körnchen beim Herabgleiten Töne produzieren, die kilometerweit zu hören sind. Dazwischen erklären die Experten Mai Thi Nguyen-Kim und Harald Lesch Wissenswertes über die Supertalente der Show.

Der Job der Prominenten ist einfacher. Sie spielen Hütchen und Memory, balancieren im Oktopus-Kostüm Luftballons oder erraten Städte auf Postkarten. Der Ehrgeiz hält sich dabei in Grenzen. Zwar liegen Janin Ullmann und Nelson Müller vor dem Finale mit fünf zu drei Punkten vorne, sie verlieren am Ende trotzdem gegen Hannes Jaenicke, der in der letzten Runde fast jede Frage beantworten kann.

Die Trauer von Ullmann und Müller ist gering. Dafür ist der ganze Ton dieser Show viel zu entspannt, fast schon meditativ. Hier geht es nicht ums gewinnen, sondern vor allem ums Wissen. Oder wie lautet der Wahlspruch eines der Supertalente dieser Ausgabe: "Dabei sein ist alles!" Im Fall von "Die grosse Terra X-Show" stimmt das wirklich.

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