Für die letzte Ausgabe "Denn sie wissen nicht, was passiert" hat man sich am Samstagabend bei RTL das Motto "Fröhliche Weihnachtszeit" gegeben. Kann man so kurz vor Weihnachten natürlich machen, doch so richtig weihnachtlich waren die Sprüche von Gottschalk, Jauch und Schöneberger nicht, die man da zu hören bekam. Dafür aber unterhaltsam.
Die Namen von Unterhaltungsshows kann man, sofern man das möchte, gerne in verschiedene Kategorien unterteilen. Da gibt es zum Beispiel solche, die mit einer Frage daherkommen, wie zum Beispiel "Wer wird Millionär?". Andere Shows wie "Schlag den Star" haben dagegen einen Auftrag im Namen. Und dann gibt es die wohl grösste Gruppe, die den Zuschauern durch den Titel beschreibt, was da in der Show auf sie zukommt.
Eine dieser Shows ist "Denn sie wissen nicht, was passiert" und die zeigte am Samstagabend, dass sie diesen Titel vollkommen zu Recht trägt. Für alle, die wiederum nicht wissen, was bei "Denn sie wissen nicht, was passiert" passiert:
Mike Krüger beginnt mit Altherrenhumor
Dass dieses Konzept kein Marketing-Bluff, sondern chaotische Realität ist, erfährt an diesem Abend auch
Auch Swarovski geht also wie alle anderen maximal ahnungslos in den Abend, das einzige, was
Dabei dauert es ein bisschen, bis alle ihr humoristisches Potenzial entfalten. Beim ersten Spiel sollen die vier Promis Säcke auf einen Weihnachtsschlitten packen und diesen mitsamt dem Partner ins Ziel schieben. Dabei gerät Team Gottschalk/Krüger jedoch ein Sack unter den Schlitten und blockiert die Weiterfahrt. "Wir haben ein Problem mit unseren Säcken!", tastet sich Mike Krüger mit ein bisschen Altherrenhumor in den Abend.
Samstagabend ans Telefon? "Da ist man ja eine derart warme Wurst"
Die anderen folgen mit Teenager-Gags und zwar schon gleich beim nächsten Spiel. Wer auch immer in der Produktionsfirma 2024 noch die Idee hatte, Tiere im Fernsehen zu Unterhaltungszwecken einzusetzen – er hat sich offenbar durchgesetzt. Und so spielen die Promis am Samstagabend ein "Haustierquiz" und was sich RTL dabei als Preis ausgedacht hat, erklärt Victoria Swarovski: "Es gibt statt Punkten nämlich Baby-Welpen." Also werden ihr nach und nach von hinter den Kulissen Hundewelpen gereicht, die sie dann je nach Antwort als Punkte an die Teams verteilt.
Während Jauch den Welpen mit Argwohn begegnet, ist Barbara Schöneberger völlig hingerissen. "Ich hab' schon versucht, einen in die Bluse zu stecken", gesteht die Moderatorin zwischendurch, was Kommentator Schorn für einen pubertären Kalauer nutzt: "Mit Möpsen geht das besser." Die Lacher sind überschaubar, aber Schöneberger ist ohnehin in Verzückung versunken: "Das war das Tollste überhaupt", findet Schöneberger nach dem Spiel, ihr Spiel-Partner Jauch, sieht das anders: "Ich brauch' jetzt einen halben Liter Sagrotan."
Tatsächlich werden Feuchttücher gereicht, danach drehen alle Beteiligten die Quantität und Qualität ihrer Sprüche ein bisschen nach oben. Zum Beispiel beim Spiel "Süsser die Handys nie klingeln". Da sollen Jauch und Co. Promi-Kollegen aus ihrer Handy-Kontaktliste anrufen und ihnen Begriffe umschreiben, die die dann erraten müssen. Als Mike Krüger noch nach dem passenden Kontakt sucht, fragt Barbara Schöneberger, wer denn an einem Samstagabend um diese Uhrzeit ans Telefon gehe und kommt zu dem Schluss: "Da ist man ja eine derart warme Wurst."
Mike Krüger nimmt Gottschalk auf den Arm
Mike Krüger überlegt derweil fleissig, wen er anrufen könnte. Bei Chris Tall erwischt er nur die Mail-Box, beim neben ihm sitzenden Thomas Gottschalk ruft er auch an, was Victoria Swarovski aber nicht gelten lässt, Mario Barth geht ebenfalls nicht ran und irgendwann erklärt Krüger: "Mehr kenn ich nicht." Kennt er doch, am Ende spielt er mit Howard Carpendale. "Du warst mein letzter Freund, den ich kenne", stichelt Krüger gegen Carpendale und auch Krügers anderer Freund, Gottschalk, ist nicht vor dessen spitzer Zunge sicher.
Gottschalk überlegt, wen er denn anrufen soll, da macht Krüger einen Vorschlag: "Hast du nicht irgendeine Frau, die du mal berührt hast?", nimmt Krüger Gottschalk und dessen Dauervorwurf aus "Wetten, dass ..?"-Zeiten auf den Arm. Schlussendlich telefoniert Gottschalk mit Jan Josef Liefers und obwohl der Schauspieler Gottschalk bereitwillig hilft, macht sich der über seinen Freund lustig: "Die haben alle Promis gehabt, ich hab nur dich."
Nein, bei "Denn sie wissen nicht, was passiert", ging es noch nie zimperlich zu und besonders das nächste Spiel sollte die Pubertätshumorqualitäten der Promis noch einmal unter Beweis stellen. Da gilt es nämlich, ein kleines Tuch unter einem Glas wegzuziehen, ohne, dass das Glas dabei umfällt. Der Haken: Das Ganze soll mithilfe einer Sektflasche passieren, deren Korken mit einer Schnur am Deckchen befestigt ist. Die Promis müssen also die Flasche kräftig schütteln, damit der Korken raus- und das Deckchen wegfliegt.
Der Ehrgeiz des Günther Jauch
Victoria Swarovski ist als Moderatorin mit Eifer dabei, feuert Jauch und seine Schüttelversuche mit "Schneller, schneller, schneller!"- und "Schüttel, schüttel, schüttel!"-Rufen an. Für den "Wer wird Millionär?"-Moderator ein bisschen zu intim: "Wie reden Sie denn mit mir? Wir sind doch nicht verheiratet!", scherzt Jauch und öffnet damit die Büchse der Teenagerhumor-Pandora. Denn als er später Schöneberger beim Korkenherausschieben die Anweisung "Nur mit dem Nagel!" gibt, kontert Schöneberger ein wenig frivol: "Jeder will was anderes, Herr Jauch."
Da ist Gottschalk mit seinem Rat an Mike Krüger noch der Harmloseste: "Du musst den Nippel aus der Flasche ziehen!" Doch auch, wenn die Scherze auch auf jedem Schulhof Erfolg hätten, niveaulos wird es an diesem Abend nie. Im Gegenteil, Günther Jauch verrät diesmal sogar ein wenig Privates.
"Mensch ärgere dich nicht oder Monopoly gegen mich ist die Hölle. Ich lass nie ein Kind gewinnen", gesteht Jauch, als er bei einem Spiel seinen Ehrgeiz mit dem von Schöneberger vergleichen soll und vielleicht liegt es ja genau daran, dass Krüger und Gottschalk keine Kinder sind, dass sich Jauch und Schöneberger an diesem Abend ihren Konkurrenten um kurz vor 01:00 Uhr geschlagen geben müssen.
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