Scharfe Kritik an der ARD: Der Sender hatte reflexartig eine Folge der Talk-Show "hart aber fair" aus der Mediathek entfernt, nachdem Interessensverbände gegen diese protestiert hatten. Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner sagt der "Bild"-Zeitung nun, die Reaktion des Fernsehsenders sei "mehr als irritierend".
Nach dem Beschluss des ARD-Rundfunkrates, eine Folge der Talk-Sendung "hart aber fair" von Moderator
Die Sendung vom 2. März 2015 hatte Gender-Studien zum Thema. Frauenverbände und Gleichstellungsbeauftragte protestierten. Daraufhin entfernte der WDR die Sendung vergangene Woche aus der Mediathek.
Vorgehen des WDR "ziemlich uncool"
Auch der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Burkhard Lischka, äusserte gegenüber "Bild" Kritik: "Wenn künftig all das entfernt wird, was irgendeinem nicht gefällt, dann haben wir bald leere Mediatheken." Das Vorgehen des WDR sei "ziemlich uncool".
Der CDU-Fraktionschef im Thüringer Landtag, Mike Mohring, sagte: "Mir fehlt jegliches Verständnis für die Zensur durch den WDR. Erst recht, da kein Verstoss gegen die Programmrichtlinien vorliegt. Auf der Höhe der Zeit scheint beim WDR auch niemand zu sein, denn auf YouTube erfreut sich die Zensursendung grösserer Beliebtheit."
Auch aus dem Rundfunkrat des Senders wird Missbilligung laut: Dieter Horky, selbst Mitglied des Gremiums für den Bundesverband Bildender Künstler, sagte, das sei eine schlechte Sendung gewesen, einfach misslungen. "Das hätte ich Herrn Plasberg in dieser Form nicht zugetraut. Aber das ist kein Grund, die Sendung aus der Mediathek zu nehmen. Wenn es um schlechte Sendungen geht, dann müsste der WDR viele Sendungen aus der Mediathek entfernen. Aber das gilt für alle Sender." (sist)
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