"Haus des Geldes" hat alles, was eine herausragende Serie braucht: starke Figuren, eine raffinierte Erzählweise und den Reiz einer Rebellen-Geschichte um eine Bande Bankräuber, die den spanischen Staat herausfordert. Nun startet die vierte Staffel auf Netflix. Hier erfahren Sie, was bisher geschah.

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Es gibt Serien, die sind gut, ja herausragend und bekommen eine Menge mediale Aufmerksamkeit. "Game of Thrones" zum Beispiel. Oder "Breaking Bad". Dann gibt es Serien, die sind in ihrem Genre nicht weniger gut, fliegen aber so ein bisschen unter dem Radar. "Haus des Geldes" ist so eine Serie.

Dennoch ist "Haus des Geldes" oder "La Casa de Papel", wie die Serie im spanischen Original heisst, beim Streamingdienst Netflix längst eine feste Grösse. Seit nunmehr drei Staffeln geht es um einen Mann namens "Professor", der mit seinem Team die grössten Coups in der spanischen Verbrechensgeschichte begeht. Das passierte in den ersten drei Teilen.

Das geschah in Staffel 1 von "Haus des Geldes"

"Ich bin hier, weil ich dir helfen will. Ich bin hier, weil ich dir ein Geschäft vorschlagen will. Einen Raubüberfall und zwar einen einzigartigen." Ein Mann in einem alten Seat Ibiza rekrutiert eine junge Frau, die vor der Polizei wegen 15 Überfällen auf der Flucht ist. Doch die Dame ist nicht die einzige, denn der Mann sucht noch andere Leute, "die nicht mehr viel zu verlieren haben."

Und so steigt die Dame ins Auto, denn der Raubüberfall, den der Mann plant, ist wirklich einzigartig. Es geht um 2,4 Milliarden Euro und auch "die anderen Leute" sind nicht von schlechten Eltern – oder vielleicht schon: Einbrecher, Schläger, Hacker, Geldfälscher.

Untereinander bleiben sie anonym, geben sich Städtenamen. Aus der Dame wird Tokio, die anderen nennen sich Rio, Berlin, Oslo, Helsinki, Nairobi, Moskau und sein Sohn Denver. Der Mann ist lediglich "der Professor". Eiserne Regel: keine persönlichen Beziehungen im Team.

Auf einer abgelegenen Finca plant die illustre Truppe ihren Coup und der sieht nicht etwa einen plumpen Raubüberfall vor, denn der Professor will die Sache ohne Blutvergiessen durchziehen, um die Bevölkerung auf seiner Seite haben. Deshalb will die Truppe in die staatliche Banknotendruckerei eindringen, sich dort mit Geiseln verschanzen und dann ihr eigenes Geld drucken. In der Bank hat Berlin das Kommando, der Professor bleibt in der Finca und zieht von ausserhalb die Fäden – der Polizei immer einen Schritt voraus.

Aber selbst ein raffinierter Plan ist nur gut, wenn sich alle daran halten. Rio und Tokio kommen sich näher, was der Ausgangspunkt dafür ist, dass so Einiges schiefläuft: Rio wird angeschossen, genauso wie zwei Polizisten und später auch der Bankdirektor.

Eine Geisel, die schwangere Geliebte des Bankdirektors, soll erschossen werden, doch Denver hat Mitleid und versteckt sie. Und dann ist da noch Kommissarin Raquel Murillo, die beim Hase-und-Igel-Spiel dem Professor nahe kommt – ohne zu ahnen, wer er ist.

Am Ende von Staffel eins gelingt einer Gruppe von Geiseln die Flucht, wobei sie Oslo schwer am Kopf verletzen. Die restlichen Geiseln bekommen die Wahl: eine Million Euro oder die Freiheit. Währenddessen entdeckt die Polizei die Finca.

So lief Staffel 2 von "Haus des Geldes"

Dass die Finca gefunden wird, gehörte, so erfährt man es zu Beginn von Staffel zwei, zum Plan des Professors, um Zeit zu gewinnen. In der Bank tötet Helsinki den schwer verletzten Oslo. Und die Geisel, die von Denver verschont wurde, schliesst sich als Stockholm ihren Geiselnehmern an.

Gleichzeitig kommt es innerhalb der Truppe zu Meinungsverschiedenheiten, weil Tokio fälschlicherweise glaubt, dass der Professor verhaftet wurde. Infolge dessen wendet sich Tokio gegen Berlin, der sie deshalb zur Strafe an die Polizei ausliefert.

Rio revanchiert sich und verrät den Geiseln in der Bank den Fluchtplan, während Tokio der Polizei den wahren Namen des Professors nennt. In der Bank beruhigt sich die Lage. Berlin lässt elf Geiseln frei und gibt ein Fernsehinterview, um eine baldige Kapitulation vorzutäuschen und die Öffentlichkeit auf die Seite der Gruppe zu ziehen.

Ausserhalb enttarnt Kommissarin Murillo den Professor, doch nach anfänglicher Wut, entscheidet sich Murillo, ihn nicht auszuliefern, "weil sie nicht mehr weiss, wer hier die Guten und wer die Bösen sind". Derweil wird Tokio befreit und bahnt sich wieder ihren Weg zurück in die Bank, wobei allerdings Moskau erschossen wird.

Am Ende von Staffel zwei schafft die Gruppe die Flucht aus der Bank, wobei jedoch Berlin erschossen wird, um die anderen zu retten. Ein Jahr nach dem Überfall hat Kommissarin Murillo ihren Job gekündigt und fliegt auf die Philippinen, wohin sie der Professor mit einer Geheimnachricht gelotst hat.

Das passierte in Staffel 3 von "Haus des Geldes"

Es sind zwei Jahre seit der Flucht vergangen und die überlebenden Mitglieder der Bande sind über die Welt verteilt: Tokio und Rio hat es in die Karibik verschlagen, Helsinki und Nairobi sind in Argentinien untergetaucht, Denver ist mit Stockholm nach Indonesien geflohen und der Professor ist mit Kommissarin Murillo, die inzwischen als Lissabon selbst Teil der Gruppe ist, immer noch auf den Philippinen. Die Truppe könnte also ihre Beute und die Freiheit geniessen, doch Tokio fällt die Decke ihres Inselparadieses auf den Kopf.

Nachdem sie die Insel und Rio verlassen hat, ruft Rio sie drei Tage später an, doch die Polizei kann den Anruf zurückverfolgen. Während Tokio im letzten Moment fliehen kann, wird Rio verhaftet. Damit er die anderen Mitglieder der Bankräuber zu verrät, wird Rio von der Polizei unter Leitung von Kommissarin Alicia Sierra gefoltert.

Also trommelt der Professor den Rest der Bande sowie die beiden neuen Mitglieder Bogota und Palermo in einem italienischen Kloster zusammen, um Rio zu befreien – oder wie es Denver ausdrückt: "Da wären wir wieder."

Der Plan: die Goldreserve der spanischen Zentralbank stehlen – "mit sehr viel Lärm." Der Überfall soll nämlich nur dazu dienen, die Öffentlichkeit auf die Folter von Rio aufmerksam zu machen und ihn am Ende freizupressen.

Dafür wollen sie Regierungsdokumente, "die Jauchegrube des Staates", die in einem Geheimtresor der Bank liegen, veröffentlichen. Weil jedoch der eigentliche Plan schiefgeht, presst die Gruppe Rio durch die Gefangennahme eines Sonderkommandos frei. Am Ende der dritten Staffel hat sich Rio von Tokio getrennt, Nairobi wird von der Polizei schwer verletzt und Kommissarin Murillo alias Lissabon wird geschnappt und zum Schein hingerichtet.

Als der Professor die Scheinhinrichtung hört und die Polizei mit einem Panzer die Bank stürmen will, ruft er zur Eskalation: "Das ist kein Überfall mehr, das ist ein Angriff gegen das System. Das ist Krieg."

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